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0088 - Der Fall Kolumbus

Titel: 0088 - Der Fall Kolumbus
Autoren: Unbekannt
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der planetarischen Oberfläche begann. Die geringen Gasspuren konnten nicht als Atmosphäre bewertet werden.
    Rous sah das, was die Männer der CALIFORNIA-Besatzung nicht hatten entdecken können. Mitten im leeren Raum stand das dunkelrot leuchtende Fanal der Druufschen Technik. Es begann als dünnes, schlauchartiges Gebilde nahe dem sechzehnten Planeten, um sich von dort aus in der unermeßlichen Weite zu verlieren.
    Wenn sich Rous noch weiter zurücklehnte, konnte er die beginnende Trichterbildung bereits deutlich sehen.
    Ächzend, mit den Händen nach einer Stütze suchend, richtete sich der Captain auf. Der schwere Raumanzug war hinderlich, und jede Bewegung wurde trotz der geringen Schwerkraft von nur 0,35 Gravos mühevoll.
    Rous dachte daran, daß es ihm seit Tagen schon nicht mehr gelungen war, einen Nachrichtenkontakt mit dem terranischen Verbindungskreuzer herzustellen. Eigentlich hätte zu jeder Stunde ein Transmitterschiff vor der unfernen Entladungszone stehen müssen.
    Rous fühlte sich auf seiner vorgeschobenen Position etwas verloren. Die letzten Informationen über die Geschehnisse in der fernen Heimat hatte er von Major Matsuro, dem Kommandanten der NIPPON erhalten.
    Matsuro hatte von einem Druufüberfall gesprochen, und anschließend war er mit seinem Kreuzer verschwunden.
    Rous konnte sich vorstellen, was nun im Solaren System geschah. Er verwünschte sich und das Schicksal, das ihn an diesen Höllenplaneten fesselte. Mißmutig sah er nochmals zu dem nahen Höhenzug hinüber. Der Gaswind wurde stärker, und die einfallende Sonnenstrahlung gewann an Intensität. Wenn es nach Rous gegangen wäre, hätte er schon in den nächsten Stunden diesen verlorenen Posten aufgegeben.
    Mit dem Gedanken beschäftigt, überraschte ihn das Klacken im Helmlautsprecher des Funkgerätes.
    Leutnant Kagus meldete sich. „Hallo, Marcel, lebst du noch?"
    „Danke für die freundliche Nachfrage", knurrte Rous übellaunig. „Wenn ich könnte, würde ich diesen Steinklumpen verspeisen. Die Libration nimmt zu. In drei bis vier Stunden haben wir vor dem Höhleneingang runde zweihundert Grad Celsius."
    „Oh, wie gemütlich. Deshalb solltest du um so schneller zu mir eilen. Ich glaube, wir haben soeben die Transition eines terranischen Schiffes angemessen. Jedenfalls entstand keine normale Schockwelle, und das Flattern eines Druufraumers war es auch nicht. Es könnte gut möglich sein, daß jemand im Schutz der Eigenfrequenz-Absorber in den Hyperraum gegangen ist."
    „Und das sagst du jetzt erst!" schrie Rous.
    „Wieso jetzt erst? Ich habe gerade angefangen zu sprechen."
    Der Captain setzte sich in Bewegung. Nach zehn Minuten erreichte er das schmale Mannschott, das von außen so vorzüglich getarnt war, daß man es nur durch einen Zufall entdecken konnte. Ungeduldig beobachtete er das gemächliche Aufschwingen der dicken Panzerpforte, hinter der die enge Luftschleuse begann. Als das Zischen des einströmenden Gasgemisches hörbar wurde, hieb er mit der flachen Hand auf den Auslösekontakt der magnetischen Helmhalterung. Seine unter Überdruck stehende Atemluft entwich schallartig. Ohne auf den salutierenden Posten zu achten, rannte Rous den Gang hinunter. Die Ortungs- und Funkzentrale des Stützpunktes wurde von den Männern der Besatzung umlagert.
    Links davon begannen die großen Hohlräume mit den darin aufgestellten Materietransmittern. Mit diesen Geräten war es bisher immer möglich gewesen, die direkte Verbindung mit den schnellen Schiffen der Solaren Flotte herzustellen, ohne dabei gezwungen zu sein, einen gefährlichen Durchbruch zu versuchen.
    Materietransmitter arbeiteten auf übergeordneter Basis. Wenn zwei der Geräte genau aufeinander abgestimmt waren, konnte es trotz bestehender Umwelteinflüsse kaum zu einer falschen Verbindung kommen. Einmal war es geschehen, aber diese Fehlerquelle war mittlerweile beseitigt worden. Jemand zog die Schiebetür auf. Rous stolperte in den Raum und ließ sich erschöpft auf einen hochlehnigen Drehstuhl fallen.
    Leutnant Kagus saß angespannt vor den Feinpeilern. Ohne sich umzudrehen, sagte er: „Sie sind schon wieder in den Normalraum eingetaucht. Ich wette um meinen Kopf, daß es sich um ein terranisches Schiff handelt. Die flache Meßkurve ist ganz typisch. Jemand ist mit einem E-Absorber gesprungen. Hier, sieh dir das an."
    Rous zerrte sich den hinderlichen Raumpanzer vom Körper. Achtlos ließ er ihn zu Boden fallen.
    Das Meßdiagramm war in der Tat typisch. Eine
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