Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0086 - Gangster, Banken und ein G-man

0086 - Gangster, Banken und ein G-man

Titel: 0086 - Gangster, Banken und ein G-man
Autoren: Banken und ein G-man Gangster
Vom Netzwerk:
plötzlich lebendig. Ich trat einen Schritt zurück, nahm die Automatic aus dem Halfter und legte auf ihn an. Die Felswand erstarrte wieder.
    »Raus!«, sagte ich. »Es sei denn, ihr hättet mir noch etwas anderes auszurichten, als euch nach meinem Namen zu erkundigen.«
    Der zweite Elegante schluckte.
    »Ja, wir haben eine Mitteilung für dich, aber erst müssen wir wissen, ob du tatsächlich Cerryl Dawn bist.«
    »Okay, ich bin’s. Und jetzt heraus mit der Sprache.«
    Aus irgendeinem Grund schien er es für notwendig zu halten, sich und seine Kumpane vorzustellen.
    »Ich bin Bert Castro. Das hier ist Fun MacLean.« Er zeigte auf den Niedergeschlagenen, dann auf den Neger: »Er heißt Tom, aber wir nennen ihn nur Shoeshine, weil er dafür eine Schwäche hat.«
    »Und die Nachricht?«
    »Der Chef will dich sehen.«
    »Wo?«
    »Wir bringen dich hin.«
    Ich lachte nur. »Habt ihr Auftrag, mich unterwegs zu erledigen und mich in den East River zu werfen? Sag deinem Chef, Castro, das Leben machte mir zwar keinen besonderen Spaß mehr, aber wie es beendet werden soll, das möchte ich gern selbst bestimmen. Wie viel hat euch Hugh Reis in San Francisco dafür bezahlt, dass ihr ihm die Arbeit abnehmt?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, antwortete er unsicher. »Der Chef sagte, wir sollten dich bringen. Das ist alles. Aber du musst dir die Augen verbinden lassen, sobald wir im Wagen sitzen. Es geht nicht, dass du den Wohnsitz des Chefs kennst.«
    »Hau ab!«, sagte ich. »Von einer billigeren Falle habe ich überhaupt noch nicht gehört.«
    Fun MacLean begann sich zu regen und gab Lebenszeichen von sich. Shoeshine griff zu und stellte ihn auf die Beine. Ich beobachtete, wie mühelos der Neger den Mann auf hob. Er musste die Kräfte eines Stieres besitzen.
    Castro stotterte herum. »Ich kann nicht gegen die Anordnungen des Chefs verstoßen. Das musst du verstehen.«
    »Na schön, verschieben wir die Zusammenkunft auf später. Sage ihm, er soll keine Tricks versuchen, sondern schlicht und einfach kommen oder mir einen Treffpunkt angeben.«
    Sie zögerten noch. MacLean stierte mich mit immer noch glasigen Augen an.
    Mir riss der Geduldsfaden. »Raus!«, brüllte ich. »Endgültig raus! Ihr haltet mich schon lange genug von dieser Flasche ab.«
    Jetzt trollten sie sich. Ich knallte die Tür hinter ihnen ins Schloss und drehte den Schlüssel herum. Dann nahm ich einen kräftigen Schluck, ohne den Umweg über das Glas zu machen.
    Mir kam der Gedanke nachzusehen, ob sie das Haus tatsächlich verließen. Ich blickte vorsichtig aus dem Fenster. Tatsächlich, dort unten standen sie und redeten miteinander. Dann gingen sie die Straße hinunter.
    Sie schienen nicht mit einem Wagen gekommen zu sein, und das brachte mich auf die Idee, ich könnte nachsehen, wohin sie gingen. Ich stülpte mir den Hut auf, flitzte die Treppe hinunter und trat auf die Straße. Sie waren mir gute hundert Yards voraus, gerade die richtige Entfernung, um jemanden zu verfolgen, ohne selbst auf den ersten Blick entdeckt zu werden.
    Die Straße wimmelte noch von Menschen. Harlems Bewohner lieben die Nacht. Ich schob mich durch die Menge. Es bestand keine Gefahr, meine Freunde zu verlieren. Shoeshine überragte alle Passanten um Haupteslänge und war so gut sichtbar wie ein Leuchtturm.
    Sie bogen in die Seventh Avenue ein und von dort in die 136. Straße. Als auch ich die Ecke nahm, sah ich sie nicht mehr, aber es war klar, dass sie die einzige Bar betreten haben mussten, die es in der Nähe gab, einen kleinen Laden mit einer schmalen Eingangstür, über der eine Lichtreklame flackerte. Die Reklame bezeichnete das Unternehmen als Hawaii Beach.
    Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder telefonierten sie von hier aus, und dann konnte es seih, dass sie noch stundenlang in der Bar blieben, während ich mir die Füße in den Leib stand. Oder aber sie hatten hier eine Verabredung. Im letzteren Fall blieb die F/rage, ob der Mann, mit dem sie diese Verabredung hatten, schon dort war oder erst noch kommen würde.
    Ich beschloss zu warten.
    Ich suchte mir eine Toreinfahrt auf der gegenüberliegenden Seite, stellte mich bequem zurecht und wartete einige Zigarettenlängen.
    Es dauerte nicht einmal sehr lange.
    ***
    Nach einer knappen halben Stunde fuhr ein Wagen vor. Zwei Männer stiegen aus. Ich kannte einen von ihnen. Es war jener schmalschultrige, schiefe Bursche, der mich vom Flugplatz abgeholt hatte. Den anderen sah ich nur flüchtig, aber ich dachte mir, dass er wohl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher