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0086 - Gangster, Banken und ein G-man

0086 - Gangster, Banken und ein G-man

Titel: 0086 - Gangster, Banken und ein G-man
Autoren: Banken und ein G-man Gangster
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der Überfall auf die Bank gewesen.
    »Haben Sie gesehen, auf welche Weise er getötet wurde?«, erkundigte sich der Arzt.
    »Ein Messerstich in den Hals, soweit ich das beurteilen kann.«
    »Ein Messerschnitt!«, sagte er mit Betonung.
    »Ist das ein sehr großer Unterschied?«
    »Meiner Meinung nach, ein sehr großer Unterschied. Und eine sehr ungewöhnliche Art einen Menschen umzubringen. Stellen Sie sich mal vor, Cotton, Sie wollten einem Menschen die Kehle durchschneiden, den sie von vorn angreifen. Sie müssten das Messer auf eine verdrehte Art halten, sodass es Ihnen nicht sicher in der Hand läge, und Sie hätten trotzdem wenig Aussichten einen sauberen Schnitt anzubringen, denn Ihr Opfer würde um sich schlagen. - Wenn Sie es aber so anfangen, geht es völlig glatt.«
    Er trat mit einem raschen Schritt hinter mich, griff mit der linken Hand an mein Kinn, drückte es hoch und zog die rechte flache Hand wie eine Messerschneide an meiner Kehle entlang.
    »Sehen Sie! So muss es gemacht werden.«
    Ich befreite mich durch ein Schulterschütteln und drehte mich um.
    »Sie sind begeistert, als hätten Sie eine neue Operationsmethode entdeckt, Doc«, brummte ich.
    Er sah mich aus seinen kleinen, sehr klugen Augen an.
    »Dem großen G-man scheint ein kleiner, kalter Schauer über den Rücken gelaufen zu sein«, kicherte er.
    »Unsinn«, schimpfte ich, aber er hatte recht. Es wurde Zeit, wieder sachlich zu werden.
    »Sie glauben, dass dieser Mann auf diese Weise getötet wurde?«
    »Ich bin sicher. Ich fand ein paar Druckstellen am Kinn.«
    »Was schließen Sie daraus, Doc?«
    »Mit ziemlicher Sicherheit kann man annehmen, dass der Mörder kein Nordstaaten-Amerikaner ist. Entweder ist er Asiate oder Südamerikaner, Brasilianer vielleicht.«
    »Es kann aber auch ein US-Bürger sein, der im Süden oder im Osten in die Schule gegangen ist, nicht wahr, Doc?«
    Er musste es zugeben und damit war sein Hinweis nicht mehr viel wert. Selbst wenn es wirklich ein Asiate gewesen sein sollte, so gibt es allein einige Hunderttausend Chinesen in New York, und was die Südamerikaner angeht, so fühlen sie sich bei uns so zu Hause wie in Rio de Janeiro, Costa Rica oder San Diego.
    »Schafft ihn fort!«, befahl ich. Riccionis Leichnam wurde auf eine Tragbahre gelegt und zugedeckt.
    Als der letzte Mann des Kommandos den Raum verlassen hatte, versiegelte ich die Tür.
    ***
    Aus den Notizen des Cerryl Dawn.
    Gestern Abend kamen sie, drei liebliche Gestalten. Einer von ihnen war größer als ein Kleiderschrank, ein Neger mit Schultern wie ein mittelalterlicher Henker und lang herabhängenden, pendelnden Armen. Er trug einen schmutzigen, ehemals weißen Rollkragenpullover, eine verknüllte, blaue Hose und hellbraune Schuhe, das Einzige, was an ihm sauber war, denn diese Schuhe waren auf Hochglanz poliert. Sie stachen so von dem übrigen Äußeren des Mannes ab, dass sie aussahen, als gehörten sie einfach nicht dazu.
    Obwohl sich der Neger bescheiden im Hintergrund hielt, war er doch die auffallendste Erscheinung. Typen wie die beiden anderen waren mir dutzendweise begegnet, als ich noch die Ehre hatte, für Recht und Gesetz meine Haut zu Markte tragen zu dürfen. Sie waren mittelgroß, sehnig und trugen Anzüge, die viel zu elegant waren, um vornehm zu sein. Ich habe immer wieder festgestellt, dass Gangster der mittleren Preisklasse eine Schwäche für supermoderne Kluft haben. Diese Schwäche kann geradezu als Merkmal für ihren Beruf gelten.
    Sie hielten es nicht für nötig anzuklopfen, als sie mein Zimmer betraten. Ich hatte mich gerade in eine Flasche Whisky vertieft und empfand ihren Besuch als störend.
    »Bist du Cerryl Dawn?«, fragte einer der Eleganten. Sein Gesicht zeigte den Ausdruck des hungrigen Fuchses.
    Ich würdigte ihn keiner Antwort, sondern trank mein Glas aus und stellte es auf den Tisch zurück.
    Aus irgendeinem Grund machte ihn das wütend. Vielleicht hatte er selbst Durst. Jedenfalls schoss er sofort auf mich zu, packte mich am Kragen und schrie: »Antworte, wenn man dich fragt!«
    Ich antwortete, aber anders, als er es sich vorgestellt hatte. Ich stieß meinen Stuhl mit den Füßen weg, stand auf und riss im Aufstehen einen Haken von unten hoch, der ihn voll traf und ihn durch das Zimmer zischen ließ wie eine Rakete. Er landete vor den Füßen seines Kumpanen, stützte die Arme hoch, um sich aufzurichten, brach aber dann endgültig zusammen.
    Der Neger setzte sich in Bewegung. Es sah aus, als würde eine Felswand
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