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0086 - Gangster, Banken und ein G-man

0086 - Gangster, Banken und ein G-man

Titel: 0086 - Gangster, Banken und ein G-man
Autoren: Banken und ein G-man Gangster
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Felswand.
    Ich versuchte das Letzte. Verzweifelte. Ich löste eine Hand von dem Gelenk, griff in das Halfter und griff nach meiner Waffe. Noch bevor ich sie herausziehen konnte, ließ die Faust des Negers mein Kinn los und schlug von unten gegen meinen Arm. Arm und Hand flogen nach hinten. Die halb gezogene Smith & Wesson sauste in einem Bogen durch die Luft.
    Ich schmetterte dem Neger die Faust ins Gesicht. Ich traf seine Nase, aber das vermochte ihn nicht zu erschüttern.
    Er riss seine freie Faust von unten nach oben. Ich bekam diesen Schlag gegen das Kinn. Es lag eine Wucht dahinter, die einen Ochsen hätte töten können.
    Ich segelte durch den Raum, knallte mit dem Rücken gegen den Kamin und rutschte an ihm herunter.
    Ich lag in halb sitzender Haltung mit dem Rücken gegen den Kaminrand, und ich sah zwei große, neue, unglaublich blank geputzte Schuhe ohne ein Fleckchen und ohne ein Staubkörnchen langsam auf mich zukommen. Ich hob ein wenig meinen Kopf.
    Ich blickte in das Gesicht des Negers. Er stand über mir, die Faust mit dem Messer leicht erhoben, die andere Hand griffbereit, um mich zu packen.
    Ich wollte die Knie anziehen und ihm die Füße ins Gesicht stoßen. Meine Beine gehorchten nicht. Es schien aus zu sein.
    Peitschend bellte ein Schuss. Ich hörte die Kugel pfeifen. Der Riese zuckte hoch. Der zweite Schuss knallte. Wie hingezaubert erschien auf dem schmutzig-weißen Pullover des Mannes ein kleiner roter Fleck.
    Dann knallte der dritte Schuss. Aus der Kehle des Negers entrang sich ein gurgelnder, seltsam tonloser Schrei. Er warf die Arme hoch, taumelte zwei Schritte rückwärts. Dann fiel er auf den Rücken.
    ***
    Als ich den Blick von dem Erschossenen löste und den Kopf wandte, sah ich auf dem Treppenabsatz einen Mann stehen, der eine Pistole in den Händen hielt. Das Haar hing ihm wirr in die Stirn. Sein Gesicht schimmerte dunkel von Bartstoppeln. Sein Anzug war verdrückt und zerknittert. Er starrte auf den Erschossenen, als wäre er blind und sähe ihn in Wirklichkeit nicht.
    Es war Cerryl Dawn.
    Fünf Schritte von der Treppe entfernt stand John Forrester, und auch er sah so starr auf den Toten, als würden seine Augen von einer magnetischen Kraft festgehalten.
    Und als er endlich seinen Kopf hob, da schien es tatsächlich, als müsse er seinen Blick unter Aufbietung aller seiner Kräfte losreißen.
    Sein starres Gesicht verkrampfte sich zu einer Grimasse, die jenseits des Menschlichen lag. Er hob den altmodischen Revolver in seiner Hand. Er packte ihn auch noch mit der Linken.
    Forrester drehte sich nach links, richtete den Revolver auf Dawn und schoss. Er feuerte alle sechs Schüsse ab.
    Ich sah genau den Einschlag der ersten Kugel in das Holz des Treppengeländers neben dem Dawn stand. Ich sah die kleine Staubwolke, die aus dem Teppich auf stäubte, als die zweite Kugel zu seinen Füßen einschlug. Dawns Hand musste jetzt hochzucken. Es musste eine Kleinigkeit für ihn sein, Forrester, diesen erbärmlichen Schützen, zu töten.
    Aber er rührte sich nicht.
    Die dritte Kugel traf. Cerryl Dawn knickte ganz leicht in die Knie, aber er blieb stehen. Seine freie Hand hob sich und tastete wie suchend nach dem Treppengeländer.
    Die vierte Kugel musste ihn unterhalb der Gürtellinie getroffen haben,' denn er knickte nach vorne zusammen. Jetzt sah mich an.
    Ich kann ihn nicht beschreiben, was in seinen Augen zu lesen war. Es gibt keine Worte dafür.
    Meine Lähmung schwand. Ich konnte mich regen. Nur ein paar Körperlängen von mir entfernt lag meine Smith & Wesson. Ich schnellte über den Boden hin auf sie zu, griff sie, riss sie hoch. In dieser Sekunde bekam Dawn die fünfte Kugel. Er fiel hach vorne und rollte die Treppe hinunter.
    Ich schoss Forrester in die Schulter. Der sechste Schuss löste sich noch, aber die Kugel fand kein Ziel mehr. Der alte Mann schrje auf, taumelte rückwärts und griff nach seiner Schulter. Sein Gesicht wurde kreideweiß. Dann fiel er ohnmächtig und steif wie ein Stock um. Ich stand auf. Meine Knie zitterten. Ich biss die Zähne zusammen und ging langsam auf Cerryl Dawn zu.
    Er lag am Fuß der Treppe, die Arme ausgebreitet, und hielt die Augen geschlossen, aber er lebte noch.
    Zischend zog er den Atem durch die Zähne.
    Zwei Sekunden lang starrte ich auf ihn. Er hatte einen Polizisten getötet. Er hatte Banküberfälle mitgemacht. Er war ein Mörder, und der elektrische Stuhl war ihm sicher, wenn er lebend davonkam. Das Gesetz erlaubt Mitleid, aber es verlangt
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