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0086 - Gangster, Banken und ein G-man

0086 - Gangster, Banken und ein G-man

Titel: 0086 - Gangster, Banken und ein G-man
Autoren: Banken und ein G-man Gangster
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ihn hätte warten können. Es war ein Fehler, allein nach New Rochelle hinauszufahren.
    ***
    Ein ungeputztes Messingschild am Torpfosten zeigte den Namen: John S. Forrester - Bankdirektor.
    Vergeblich suchte ich nach einer Klingel.
    Ich probierte. Das Tor war nicht verschlossen. Ich drückte es auf, schlüpfte hindurch und ging den Parkweg entlang auf das Haus zu.
    Der Garten war völlig ungepflegt. Das Unkraut wucherte bis über die Wege. Der Kies auf der Zufahrt war nicht erneuert worden. Ich sah, dass vor kurzer Zeit mehrere Wagen hier gefahren waren, denn an den lehmigen Stellen hatten sich Reifenspuren mit unterschiedlichen Profilen abgebildet.
    Keine zwanzig Schritte vom Haus entfernt war eine Stelle des Gartens frisch umgegraben worden, ein rechteckiges Stück von drei Yards Länge und wenig mehr als einem Yard Breite. Es sah aus, als wäre irgendetwas vergraben worden.
    Ich ging langsam weiter, stieg die Treppe zum Hauseingang hoch und drückte auf den Klingelknopf. Nichts rührte sich hinter der Tür. Wahrscheinlich funktionierte die Klingel nicht einmal.
    Ich legte die Hand auf die Klinke. Die Tür gab nach. Dahinter befand sich ein kleiner Garderobengang, und von dort aus gelangte ich in die Halle.
    Es war ein großer Raum, von dessen Mitte eine Treppe zu den oberen Stockwerken führte. Die Halle war schmutzig, ungepflegt, staubig und wirkte, als sei sie unbewohnt. Nur von allen Wänden glühten Bilder in den großartigsten Farben.
    Mein Blick aber wurde angezogen von einem großen dunklen Fleck auf dem schmierigen Teppich, der einen Teil des Bodens bedeckte. Dieser Fleck schimmerte feucht, und noch lag ein Glanz von dunklem Purpur darüber.
    Ich tat rasch drei Schritte, bückte mich, berührte mit den Fingern den Fleck. Meine Fingerkuppen färbten sich rot.
    »Was tun Sie hier?«, bellte eine böse Stimmte hinter mir. Ich wandte den Kopf und erblickte einen hageren, alten Mann, dessen Augen mich unter buschigen Augenbrauen böse anblitzten. In der einen Hand hielt er einen altmodischen Trommelrevolver, während er sich mit der anderen auf einen schwarzen Stock stützte.
    Ich richtete mich langsam auf.
    »Sind Sie John Forrester?«, fragte ich.
    Er nickte. »Und Sie?«
    »FBI-Agent Cotton!«
    Der Stock fiel zu Boden. Der Alte wankte.
    »Stecken Sie den Revolver ein!«, befahl ich.
    Seine Gestalt straffte sich.
    »Ich denke nicht daran«, bellte er giftig. »Für mich sind Sie ein Mann, der ungefragt in meine Wohnung eingedrungen ist. Nehmen Sie die Hände hoch.«
    »Ich bin FBI-Beamter, sagte ich Ihnen. Sie können meinen Ausweis sehen. Ich habe Fragen an Sie zu stellen.«
    Er hob die linke Hand bis zu Ellbogenhöhe. Seine Finger spielten nervös in seltsamen Verbiegungen. Dann sah ich, dass der Blick seiner Augen an mir vorbei auf etwas hinter mir gerichtet war.
    Ich warf mich herum.
    Der Neger! Der riesige Neger, von dem die Frau aus dem Hawaii Beach gesprochen hatte. Er kam in weiten Sätzen auf mich zu, seine Arme schwangen hoch, und in der rechten Faust blitzte der Stahl eines Messers.
    Es war zu spät, nach der Smith & Wesson zu greifen. Alles, was ich tun konnte, war, dass ich mit beiden Händen seine Faust mit dem niedersausenden Messer abfing.
    Ich umklammerte das Handgelenk mit beiden Händen und aller Kraft, stoppte den Schwung des Angriffes und wollte ihm den Arm nach hinten biegen.
    Ich legte meine ganze Kraft in meine Hände, aber ich konnte den Arm nicht weiter biegen als bis in seine Schulterhöhe. Ich fühlte meine Schläfenadern klopfen, als wollten sie bersten. Unmittelbar vor meinen Augen schwamm wie ein dunkler Fleck das Gesicht des Negers. Es war völlig ausdruckslos. Nicht einmal ein Zeichen der Anstrengung war darin zu lesen.
    Ich wechselte die Fußstellung, ging einen halben Schritt zurück und riss den Arm des Schwarzen nach unten durch. Ich hoffte, ich könnte unter ihm durchtauchen, ohne das Handgelenk loszulassen, aber es gelang mir nur, die Faust mit dem Messer bis in die Kniehohe durchzudrücken. Weiter reichte meine Kraft nicht.
    Ich schlug dem Riesen den Ellbogen ins Gesicht. Er nahm es hin, als habe er den Schlag überhaupt nicht gespürt.
    Und jetzt hob sich sein freier, linker Arm, legte sich um meine Schulter, die Hand packte um den Nacken herum mein Kinn und drehte mir den Kopf mit unheimlicher Kraft nach hinten.
    Ich fühlte meine Halswirbel knacken. Ich besaß die Kraft nicht, diesem Riesen zu widerstehen. Es war, als kämpfe ich gegen eine lebendig gewordene
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