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0085 - Tigerfrauen greifen an!

0085 - Tigerfrauen greifen an!

Titel: 0085 - Tigerfrauen greifen an!
Autoren: Jason Dark
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selbst.
    Ich sah Außentreppen, Stiegen, kleinere Anbauten, die wie Vogelnester an der Wand klebten.
    Überall wohnten Menschen.
    Und überall waren Menschen!
    Sukos Warnpfiff ließ mich herumfahren.
    Im selben Augenblick sah ich die Schatten. Sie waren klein, wie Chinesen im allgemeinen eben sind.
    Klein und wendig.
    Und Feinde.
    Plötzlich flog etwas auf mich zu. Ich zog im letzten Augenblick den Kopf ein, bekam soeben mit, daß es sich bei dem Ding um eine Glaskugel handelte. Dann wischte das Wurfgeschoß über mich hinweg, klatschte gegen die hinter dem toten Mädchen hochragende Hauswand und zersplitterte.
    Sofort breitete sich ein beißender, ätzender Geruch aus.
    Schwefelsäure!
    Nun wurde es gefährlich.
    Einen Moment später folgten schon die nächsten Kugeln…
    ***
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich die Schwestern gefangen hatten. Zwar hatten sie den Besuch erwartet, doch waren sie überrascht, als sie in die roten Augen schauten.
    Betty Hobart schluckte. »Serena Kyle?« fragte sie. Ihre Stimme krächzte dabei.
    »Ja.«
    Francine übernahm die Initiative. »Wir haben Sie bereits erwartet, Miß Kyle. Bitte, treten Sie doch näher!« Die beiden Frauen gaben den Weg frei.
    Die Kyle nickte. Sie ging an den Schwestern vorbei. Gleichzeitig wurde ihr Blick spöttisch und musternd. Die Hotelbesitzerinnen sahen wirklich nicht attraktiv aus in ihren dunkelroten, hochgeschlossenen Kleidern, den unmodernen schwarzen Schuhen und den dunklen Strümpfen, die schon Zugfäden in der Höhe der Waden geworfen hatten.
    Betty schloß die Tür, während Serena Kyle sich umschaute und dabei die Lippen verzog.
    Die Frauen schwiegen.
    Betty und Francine, weil sie nichts zu sagen wußten. Serena Kyle, weil sie erst die Atmosphäre des Hotels schnuppern wollte. Dann nickte sie zufrieden.
    »Hier ist es ja ganz ordentlich«, lobte sie das Haus.
    Ihre Worte machten die Schwestern verlegen. Sie wurden sogar noch rot.
    »Reichen denn die Zimmer aus?« Serena Kyle schaute Betty direkt an. Der rote Ausdruck in ihren Augen war verschwunden.
    »Natürlich, es ist alles für Sie und Ihre Mädchen vorbereitet. Wann werden sie eintreffen?«
    »Später«, erwiderte die Kyle ausweichend.
    »Darf ich dann die Zimmer zeigen?« dienerte Betty.
    »Ja.«
    »Bitte folgen Sie mir.« Betty ging vor zur Treppe. Serena folgte ihr, und Francine Hobart schloß sich an.
    Sie stiegen die Treppe hoch. Serenas Gang hatte etwas Katzenhaftes an sich, dagegen schritten die beiden Schwestern direkt schwerfällig über die Stufen.
    Sie erreichten das erste Stockwerk. Rechts von ihnen tat sich der Gang auf.
    »Bitte«, sagte Betty.
    Die Kyle nickte nur. Es ärgerte sie, daß sie auf die beiden alten Weiber angewiesen war, aber Asmodinas Plan mußte durchgeführt werden. Sie hatte bestimmt, was mit den zehn Mädchen geschehen sollte. Und Asmodina wußte auch, wie willig die Schwestern Hobart waren, denn sie hatten oft genug Beschwörungen durchgeführt und sich so mit der Schwarzen Magie verbündet. Solange die Welt bestand, würde es immer wieder Menschen geben, die sich dem Bösen verschrieben. Ob Millionär, ob Bettler, ob in Europa oder Asien, die Menschheit war für den Teufel und dessen Bundesgenossen ein unerschöpfliches Reservoir.
    Betty Hobart blieb stehen. »Darf ich Ihnen zuerst Ihr Zimmer zeigen, Miß Kyle?«
    »Ja.«
    Das Zimmer war eine Suite. Drei Räume, durch Türen miteinander verbunden, bildeten diese kleine Wohnung. Ein Schlaf- und Wohnraum und ein Bad.
    Serena schaute in alle hinein. Sie lächelte, als sie die schwarzen Tapeten sah. Das Bett stand mit dem Kopfende zur Wand. Und genau in der Mitte schimmerte auf der Tapete in einem leichten Rot ein stilisierter Teufelskopf.
    Serena Kyle war angetan. »Ihr habt alles gut vorbereitet«, lobt sie die Schwestern, als sie die Wohnung besichtigt hatte.
    Wieder wurden Betty und Francine rot. Ihre Blicke hingen hündisch ergeben an dieser schönen Frau mit dem Gefühlsleben eines Roboters.
    Serena drehte sich um. »Lassen Sie mich jetzt allein«, sagte sie.
    Die Schwestern zogen sich zurück. An der Tür stehend, meinte Francine: »Wenn Sie etwas brauchen, dann klingeln Sie bitte. Der Knopf befindet sich rechts neben dem Bett.«
    »Ja, danke.«
    Die Schwestern gingen.
    Serena Kyle stand noch einige Sekunden unbeweglich im Zimmer und legte dann ihre Umhängetasche ab, um sie auf das Bett zu stellen. Es gab ein ratschendes Geräusch, als sie den Reißverschluß öffnete.
    Serena griff in die Tasche
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