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0085 - Tigerfrauen greifen an!

0085 - Tigerfrauen greifen an!

Titel: 0085 - Tigerfrauen greifen an!
Autoren: Jason Dark
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und holte einen Spiegel hervor. Er hatte die Form eines Tennisschlägers. Die Fläche bestand aus einem Oval, das matt schimmerte. Der Griff war lang wie ein Unterarm und lag gut in der Hand.
    Serena Kyle lächelte versonnen, als sie mit dem Spiegel in der Hand auf dem Bett Platz nahm. Sie hielt sich die Fläche dicht vor ihr Gesicht, aber der Spiegel gab ihr Bild nicht wider. Er blieb matt.
    Serenas Augen verengten sich. Sie lehnte sich noch mehr zurück und begann einen eigentümlichen Singsang anzustimmen. Sie rief die Geister der Hölle an, die Schergen der Unterwelt, die Hilfstruppen des Satans.
    Und der Spiegel tat seinen Dienst.
    Die Fläche veränderte sich. Sie sah längst nicht mehr so grau und undurchscheinend aus. Sie geriet in Wallung. Schlieren bildeten sich, die erst an ihren Spitzen eine rötliche Färbung annahmen, dann aber weiterwanderten, sich über die gesamte Fläche verteilten und dabei die Umrisse eines Gesichts bildeten.
    Asmodina erschien.
    Ein Gesicht wie von einem wahnsinnigen Maler in dessen Alpträumen erschaffen. Wilde rote Haare, die schlangengleich um einen dreieckigen Kopf züngelten. Ein weicher, aber zynisch verzogener Mund, Augen, die Haß und Grauen abstrahlten, eine breite Stirn, auf der es Platz genug für zwei Hörner gab.
    Asmodina, die Tochter des Teufels, war Serena Kyle erschienen und lächelte ihr jetzt zu.
    »Ich habe alles vorbereitet«, berichtete die Kyle. »Die Mädchen sind bereit und willenlos. Am morgigen Tag schon werden sie das Grauen bringen.«
    Asmodina nickte. Ihre Lippen bewegten sich, als wollten sie anfangen zu reden, doch dann verblaßte das Bild.
    Zurück blieb eine graue Fläche, die an schmutziges Quecksilber erinnerte.
    Serena Kyle nickte zufrieden. Die Weichen für eine schreckliche Zukunft waren gestellt…
    ***
    Diesem heimtückischen, gemeinen Angriff hatten wir nichts entgegenzusetzen. Wir konnten nur zusehen, daß wir den mörderischen Wurfgeschossen auswichen.
    Die zweite Kugel hätte mich etwa in Höhe der Gürtellinie getroffen, doch da war plötzlich Suko, dessen rechtes Bein hochschnellte. Mit der Fußspitze zerstörte er die Kugel. Sie wurde noch kurz hochgeschleudert, und die Säure ergoß sich tropfenförmig nach allen Seiten.
    Ich hatte mich sofort nach rechts geworfen, um nicht in die Nähe des Regens zu gelangen, duckte mich, entging einer weiteren Kugel und steppte im nächsten Augenblick zur Seite, um dem nächsten Wurfgeschoß auszuweichen.
    Den ersten Angriff hatten wir schadlos überstanden, aber es waren zu viele Gegner, und sie besaßen natürlich weitaus mehr Kugeln, die sie auch einsetzten.
    Fünf schattenhafte Gestalten zählte ich, die uns umringten wie Ballettänzer, in dauernder Bewegung waren und praktisch kein Angriffsziel boten.
    Schießen wollte ich auch nicht, da weder ich noch andere sich in unmittelbarer Lebensgefahr befanden. Uns blieb nur noch ein geordneter Rückzug, wobei ich mit dem Gedanken spielte, einen der Angreifer zu fangen, damit er uns sagen konnte, wer ihn geschickt hatte.
    Im Zickzack lief Suko auf mich zu, dann an mir vorbei und nahm Kurs auf eine der zahlreichen Mauern. Der Chinese wollte mit dem Rücken zur Wand kämpfen.
    Dicht an seinem Kopf vorbei flog eine weitere Kugel und zerplatzte an der Wand. Suko sprang hastig zur Seite, damit er von der herumspritzenden Säure nicht getroffen wurde.
    Einer der Kerle hatte sich zu nah an mich herangewagt. Sein Fehler. Der Mann drehte sich gerade um, als ich zupackte. Ich bekam ihn am Kragen zu fassen, wirbelte ihn herum und setzte ihm meine linke Faust dicht über den Hals.
    Der Angreifer mußte ein Kinn aus Glas haben. Er kippte weg, ohne einen Lauf von sich zu geben. Sekundenlang hatte mich sein Körper bedeckt, deshalb konnten die anderen nicht heran.
    Das holten sie aber jetzt nach.
    Plötzlich flogen wieder die verdammten Säurekugeln.
    Ich warf mich zu Boden und hoffte, nicht in der ausgelaufenen Schwefelsäure herumzurollen.
    Drei Kugeln wischten über mich hinweg.
    Zeit, aufzuspringen und die Hausmauer zu erreichen, hatte ich nicht mehr.
    Aber da griff Suko ein, bevor es für mich mehr als kritisch wurde.
    »John!« gellte seine Stimme.
    Ich rollte herum, kam auf der rechten Seite zu liegen und sah Suko, der mir etwas zuwarf.
    Den Deckel einer Mülltonne.
    Wie eine riesige Untertasse sah er aus. Wenn ich ihn nicht erwischte, war es vorbei.
    Ich stieß die Arme vor und griff zu.
    Hart schnitten die Kanten in meine Handflächen. Ich spürte das
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