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0085 - Kampfschule Naator

Titel: 0085 - Kampfschule Naator
Autoren: Unbekannt
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einen echten Arkoniden gemacht. Niemand hätte ihn in dieser Maske erkennen können. Calus war auch zu Tode erschrocken, als er damals sein Spiegelbild in persona vor sich sah und dann entführt wurde, um in den Katakomben zu landen.
    „Sie sind pünktlich, Ras", sagte Osega und sah auf seine Uhr. „Aber Sie hätten sich den Weg sparen können. Keine Neuigkeiten."
    „Der Transport? Wann geht er?"
    „Sie haben es sehr eilig, nach Arkon zu gelangen - dabei weiß noch niemand, was geschehen wird. Vielleicht wäret ihr einmal alle froh, nicht gegangen zu sein."
    „Reden Sie jetzt keinen Unsinn", antwortete der Afrikaner schärfer, als es vielleicht seine Absicht war.
    „Das Unternehmen läuft, und es kann nicht mehr aufgehalten werden. Sie wissen das so gut wie ich. Was gibt es sonst? Der Chef möchte wissen, ob der Regent etwas verlauten ließ."
    „Nichts, Ras. In den nächsten Tagen werden laufend Transportschiffe eintreffen, um die Rekruten nach Arkon zu bringen. Die Listen werden mitgeschickt. Ich habe keinen Einfluß auf die Registrierung. Unsere Gruppe ist noch diese Woche dabei, soviel ich weiß."
    „Danke", erwiderte Ras und nickte zufrieden. „Wenigstens etwas. Übrigens wirken die Ausweise mit Ihrer Unterschrift Wunder - oh, Verzeihung. Es ist ja die Unterschrift des echten Calus. Er gibt sie freiwillig und ohne zu zögern. Wahrscheinlich hat ihm Dr. Linkmann ein vorzügliches Mittelchen eingegeben. Calus würde jetzt sogar sein eigenes Todesurteil unterschreiben."
    „Würde er!" gab Osega zu. „Dann wäre ich der einzige Calus." Der Afrikaner grinste vergnügt. „Wie gut Ihnen als Sergeant die Admiralswürde steht!" spottete er und trat einen Schritt zurück. „Ich darf mich verabschieden. Morgen zur gleichen Zeit. Leben Sie wohl, Admiral Calus, edler Arkonide von Robotgehirns Gnaden ..."
    Und der falsche Calus, der Rhodans Weg nach Arkon ebnen half, war wieder allein. Er war ein Schaf im Wolfsfell - wenigstens für die Zaliter, die nicht wußten, daß ihr größter Feind in Wirklichkeit ihr bester Freund war.
     
    2.
     
    Der neue Tag dämmerte im Osten. Rot und groß stieg die Sonne über den Horizont empor und begann, in den klaren Himmel hinaufzuklettern. Das Feuer in der Höhle war längst erloschen und mußte von der Wache neu angefacht werden. Bald darauf brodelte das Wasser im Kessel, und der anregende Duft des „Kagarak" stieg hinauf zur Felsendecke. Rhog erwachte, als ihn jemand anstieß.
    „Aufstehen, mein Freund", sagte der Bärtige und deutete auf das Feuer. „Frühstück!"
    Rhog fühlte Erleichterung. Er wußte, daß er in Sicherheit war und gut nach Tagnor gelangen würde. Sie mußten ihm nur noch seine Strahlpistole wiedergeben. Ohne Waffe wußte er nicht, wie er sein Vorhaben ausführen sollte. Auch während des Frühstücks konnte Rhog keine Anzeichen des bevorstehenden Aufbruchs bemerken.
    Wo waren die Güter, die aufgeladen werden sollten? Hatte man so viel Zeit, um in aller Ruhe frühstücken zu können?
    Er entsann sich der drei Männer, die noch kommen sollten. Woher kamen sie, hier, mitten in der Wüste zwischen den beiden Städten?
    Sie gaben ihm von ihrem Essen ab, so daß er seine mageren Vorräte sparen konnte. Überhaupt waren alle sehr freundlich zu ihm. Auch später, als sie gegessen hatten und der Bärtige ihn aufforderte, einen Rundgang mit ihm zu unternehmen, änderte sich nichts an dem neuen Verhältnis. Die anderen Männer blieben in der Höhle zurück.
    Sie gingen zu den wartenden Karawanenfahrzeugen, die von Planen überdeckt waren. An den Spuren erkannte Rhog, daß sie erst seit gestern hier standen. Soweit also stimmten die Angaben des Bärtigen. Nur die drei Männer, die noch kommen sollten, störten Rhog.
    „Wann kommen die drei Männer, von denen du gesprochen hast?" fragte er. „Vielleicht treffen sie mit einem Gleiter ein?"
    Der Bärtige sah auf seine Uhr. „Ich begreife deine Neugier, aber ich werde dir nichts sagen können. Um ehrlich zu sein - ich weiß nicht viel mehr als du. Man sagte mir nur, ich solle die drei Männer hier in dieser Höhle erwarten. Du hast doch bestimmt die merkwürdige Maschine gesehen, die in der Höhle steht? Weißt du, was das ist?"
    „Nein", erwiderte Rhog. Er hoffte jetzt, endlich etwas zu erfahren. Aber er wurde enttäuscht.
    „Ich weiß es auch nicht, Rhog. Man sagte uns, sie stünde hier in der Höhle. Mit ihr kommen die drei Männer und die Waren, die nach Tagnor gebracht werden sollen."
    „Mit der Maschine?"
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