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0085 - Kampfschule Naator

Titel: 0085 - Kampfschule Naator
Autoren: Unbekannt
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war. Eine flache Muldenhöhle verbarg ihn vor neugierigen Blicken von oben - und es kam nicht selten vor, daß die Gleiter der verhaßten Arkoniden dicht über das Gebirge dahinstrichen, um nach Deserteuren zu suchen.
    Der Zaliter lächelte grimmig in sich hinein. Seine Gruppe hatte bisher viel Glück gehabt. Sie waren etwa zweihundert Männer im wehrfähigen Alter. Der Zufall hatte sie zusammengeführt, und nun waren sie entschlossen, so lange beisammenzubleiben, bis die Arkoniden Zalit verließen.
    Er schrak plötzlich zusammen, als er ein Geräusch vom Felsenpfad her hörte, aber dann entspannte er sich. Die Ablösung würde es sein. Einen regelrechten Anführer hatten sie nicht gewählt, die reine Vernunft hielt sie zusammen und regelte ihr Leben. Aber Cagrib, der ihn nun ablösen kam, wäre sicherlich ihr Anführer geworden, hätten sie einen gewählt.
    „Bist du froh?" fragte Cagrib, als er um die Felsnase bog und sich mit einem schnellen Blick davon überzeugte, daß alles in Ordnung war. „Ich hoffe, Rhog, die Zeit ist dir nicht zu lang geworden."
    „Unter dem freien Himmel wird sie mir niemals zu lang", erklärte der einsame Wächter und schüttelte den Kopf, eine Geste, die auf Zalit das gleiche wie auf der fernen Erde bedeutete. „Solange das Wetter gut ist..."
    „Wir haben neue Nachrichten", unterbrach ihn der andere ruhig. „Eben hat Calus wieder gesprochen."
    Der Admiral der Arkoniden sprach fast täglich über alle Bildsender Zalits und verkündete neue, drastische Maßnahmen, mit denen er sein Ziel zu erreichen hoffte. „Selbst die älteren Männer sollen sich nun schon melden. Niemand ist mehr vor ihnen sicher."
    Rhog kniff die Augen zusammen. „Wir sind in Sicherheit - aber ist das genug? Sehen wir nicht einfach zu, wie man unsere Landsleute unterjocht und die jungen Männer in die Sklaverei verschleppt? Warum tun wir nichts?"
    Auch Cagrib bekam plötzlich ganz schmale Augen.
    „Was sollen wir denn tun? Würde es deiner Meinung nach vielleicht genügen, diesen Calus umzubringen? Du hast einmal etwas in dieser Richtung gesagt. Glaubst du nicht auch, daß sie einen anderen schicken, jemand, der vielleicht noch grausamer ist? Was hätten wir also damit gewonnen?"
    Rhog lehnte sich gegen die Brustwehr.
    „Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Ich meine immer nur, wir dürften nicht untätig bleiben. Wir sollten irgend etwas unternehmen, und sei es nur mit dem Zweck, unseren Landsleuten zu zeigen, daß sie nicht allein sind."
    Cagrib sah hinauf in den klaren Himmel. Nur am Horizont ballten sich einige Wolken, als wolle es bald regnen.
    „Also Calus ...? Vielleicht sollte man ihn wirklich umbringen. Ich werde mit den andern darüber sprechen. Es wird ja nicht schwer sein, jemand von uns nach Tagnor zu schicken..."
    „Ich werde gehen!" erbot sich Rhog eifrig. Aber Cagrib lehnte ab. „Nein, Rhog, du bist jetzt zu hitzig. Man würde dich fangen - und wen die Arkoniden mit ihren Schockwellen aushorchen, der verschweigt nichts mehr. Warte noch, wir müssen es in Ruhe überlegen."
    Rhog nickte und schritt hinaus auf den schmalen Pfad, der hinab zu dem Höhlenversteck führte. Er wußte, daß der Anfang gemacht worden war. Endlich war es vorbei mit dem untätigen Warten. Es wurde etwas getan!
    Aber er ahnte nicht, daß die Gruppe sich anschickte, jenen verhängnisvollen Fehler zu begehen, der stets am Anfang einer Katastrophe steht.
     
    *
     
    Ein rein persönlicher Fehler der Gruppe war es, nach eingehenden Beratungen nun doch Rhog zu entsenden, das geplante Attentat auszuführen. Er kannte Tagnor und seine Schlupfwinkel am besten und behauptete immer wieder, gute Beziehungen zum Palast des Zarlt zu haben. Einige seiner Freunde seien bei der Wache des Herrschers. Durch sie könne er wertvolle Tips über den jeweiligen Aufenthalt des Admirals erhalten.
    Der eigentliche große Fehler lag in der Tatsache begründet, daß man sich anschickte, Zalits besten Freund zu beseitigen. Die Kriegsdienstverweigerer konnten das natürlich nicht wissen, denn sie dachten rein logisch - allerdings nicht logisch genug.
    Man benötigte einen vollen Tag, Rhog äußerlich zu verwandeln. Zwar schützte auf Zalit auch Alter nicht vor dem Zugriff der Musterungskommissionen der Arkoniden, aber ein junger Mann wäre noch verdächtiger gewesen. Der Paß Rhogs wurde geändert und lautete jetzt zwar immer noch auf den gleichen Namen, aber der Inhaber hätte Alter und Beschreibung nach gut Rhogs Großvater sein können.
    Eine
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