Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
Vom Netzwerk:
im hellen Mondschein silbern glänzten. Er hatte in dieser Minute allerdings das Gesicht eines Boxers, der k.o. geschlagen wurde.
    Sie wissen jetzt, wen ich da vor mir hatte, nicht wahr?
    Clifford Davis. Jawohl er war es.
    Anwalt, Barbesitzer und - Boss der Erpresser-AG.
    Seine beiden Spießgesellen waren Mike Cowler und der vorbestrafte Bankangestellte Anthony Gibson.
    ***
    Wir fuhren nach New York zurück. Phil und ich beschlossen, zuerst Clifford Davis zu verhören. Dann würden Cowler und Gibson an die Reihe kommen. Die beiden Gangster mussten in zwei verschiedenen Zimmern unter starker Bewachung warten.
    »Nehmen Sie Platz, Mister Davis«, sagte ich zu dem Anwalt und wies ihm den Besucherstuhl in unserem Office an.
    Phil und ich hatten inzwischen unsere Mäntel abgelegt. Ich setzte mich an den Schreibtisch und sah dem Anwalt voll ins Gesicht. Phil hatte sich einen Sessel herangeschoben und saß seitlich von mir und dem Anwalt.
    »So«, begann ich das Verhör. »Ich hoffe, Mister Davis, Sie haben jetzt ein wenig mehr Mitteüungsbedürfnis. Während der Fahrt waren Sie ja ziemlich schweigsam. Sie wissen, weshalb wir Sie verhaftet haben. In Ihrer Lage wäre es am besten, wenn Sie ein volles Geständnis ablegten. Oder«
    Davis verzog geringschätzig die Mundwinkel und grinste auf eine so infame Art, dass mir das Blut in den Kopf stieg.
    »Sie haben Phantasie, junger Freund«, sagte er träumerisch. »Ich möchte sagen, Sie haben viel zu viel Phantasie für einen FBI-Beamten. Sie glauben, am Ziel zu sein, nicht währ? Welch ein Irrtum. Ein nicht wieder gutzumachender Irrtum, junger Freund. Sie…«
    »Hören Sie, Mister Davis«, unterbrach ich ihn. »Den jungen Freund« können Sie weglassen. Ihre Meditationen können sie sich auch sparen. Sie wollen doch nicht etwa den Unsinn von vorhin wiederholen.
    Davis machte ein erstauntes Gesicht.
    »Unsinn sagen Sie?«, ereiferte er sich in gut gespielter Entrüstung. »Ich bitte Sie, Mister Cotton. Das ist die reine Wahrheit, was ich Ihnen bei meiner widerrechthchen-Verhaftung erzählt habe. Ich habe die reine Wahrheit gesagt. Sie haben mich ja schließlich pflichtgemäß darauf aufmerksam gemacht«, er legte triefenden Hohn in seine schnarrende Stimme, »dass alles, was ich sage, später vor Gericht gegen mich verwandt werden könne. Nein, ich werde Ihnen den Gefallen nicht tun, mich bei einer Lüge zu ertappen. Das können Sie auch gar nicht, denn ich pflege nie die Unwahrheit zu sagen.«
    »Also Sie bleiben bei Ihrer ersten Aussage?«, fragte ich Davis knapp.
    Der Anwalt lächelte dünn.
    »Ja, natürlich. Ich kann es Ihnen ja noch einmal wiederholen, wenn Sie so großen Wert darauf legen. Ich war mit meinem Geschäftsführer auf der Fahrt nach Philadelphia. Wir wollten uns dort ein Villa ansehen, die zum Verkauf angeboten war.«
    »Und das ausgerechnet mitten in der Nacht?«, rief Phil.
    »Ja, halten Sie mich denn für verrückt? Wer sagt denn, dass ich mir die Villa mitten in der Nacht ansehen wollte?«
    »Sie«, sagte ich.
    »Ja, ist es denn die Möglichkeit«, stieß Davis unbeherrscht aus und wurde puterrot im Gesicht. »Sie drehen mir ja die Worte im Mund herum. Das habe ich nie im Leben gesagt.«
    Ich fixierte ihn scharf.
    »Wollen sie uns für dumm verkaufen?«
    Davis ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    »Ich werde Ihnen die Sache erklären, Gentlemen. Natürlich wollte ich mir die Villa nicht mitten in der Nacht ansehen…«
    »Sondern?«, warf Phil gespannt ein.
    »Am Tage«, sagte Davis ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Ach so«, sagte ich ungerührt. »Und inzwischen wollten Sie noch ein bisschen in der Gegend spazieren fahren. Das wollten Sie doch sagen, Mister Davis?«
    Das Gesicht des Anwalts hellte sich auf.
    »Wie gut Sie mich verstehen, Mister Cotton. Genau das hatten wir vorgehabt. Ja, dass die Sache dann so hässlich enden würde, wäre mir nie im Traum eingefallen.«
    »Kann ich mir denken«, brummte ich trocken.
    »Es ist schrecklich, Mister Cotton«, sagte der Anwalt jetzt mit weinerlicher Stimme. »Ich konnte doch nicht wissen, was Cowler und dieser Mister - äh, wie heißt er doch gleich, äh, Qibson oder so ähnlich. Ja, ich konnte doch wirklich nicht wissen, was die beiden vorhatten. Ich bin da in eine Sache geschlittert, die furchtbar unangenehm für mich ist, aber ich bin sicher, dass sich alles restlos aufklären wird.«
    »Worauf Sie sich verlassen können, Mister Davis«, versicherte ich.
    Phil wandte sich an Davis mit der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher