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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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Frage:
    »Haben Sie Schulden, Mister Davis?«
    »Wer hat heutzutage keine Schulden, Mister Decker?«, erwiderte der Anwalt lächelnd. Doch dann wurde sein Gesicht plötzlich verschlossen.
    »Meine Schulden sind allerdings nicht hoch genug«, fuhr er mit fester Stimme fort, »um sich als Erpresser betätigen zu müssen. Darauf lief doch Ihre Frage hinaus, wenn ich nicht irre?«
    »Sie haben hier gar keine Fragen zu stellen, damit Sie im Bilde sind, Mister Davis«, fuhr ich ihn an. »Das müssen Sie uns schon überlassen. Beenden wir die Komödie, das führt doch zu nichts. Ich werde ihnen Punkt für Punkt nachweisen, dass Sie sich die Geschichte mit der Spazierfahrt nach Philadelphia aus den Fingern gesogen haben. Außerdem werde ich den Beweis dafür erbringen, dass Sie der Chef dieser Erpressergang sind. Ich werde Sie mit Barbara Price konfrontieren…«
    Seine Augenlider flatterten in wenig, als er mir unbeherrscht ins Wort fiel.
    »Um dazu in der Lage zu sein«, rief er erregt, »müssen Sie die Barbara…«
    Er unterbrach sich und schwieg.
    »… erst haben, nicht wahr?«, sagte ich. »Wir haben sie schon«, bluffte ich.
    Er starrte mich erschrocken an, fasste sich aber sofort.
    »Unmöglich«, sagte Davis.
    »Wissen Sie das so genau?« fragte ich rasch.
    Der Anwalt gab keine Antwort. Phil und ich stellten abwechselnd noch ein paar Fragen, auf die wir aber wiederum keine Antwort bekamen.
    Ich ließ Clifford Davis abführen und befahl den beiden Beamten, die den Anwalt in ihre Mitte nahmen, den Geschäftsführer der Clida-Bar herbeizuholen.
    Mike Cowler wurde ins Zimmer geführt.
    Er setzte sich breitbeinig auf den Stuhl und starrte Phil und mich finster an.
    »Wollen Sie ein Geständnis ablegen, Cowler?«, eröffnete ich die Vernehmung.
    »No«, brummte er.
    »Sehr übel für Sie«, erwiderte ich gelassen. »Davis hat Sie nämlich schwer belastet. Davis hat Sie als den Initiator und Boss der Erpresser-AG hingestellt und…«
    Mike Cowler sprang wütend hoch.
    »So ein Lump«, brüllte er und seine Adern an den Schläfen schwollen an. »Wie kommt dieser Lump dazu, so was zu behaupten?«
    Ich hatte ihn an der richtigen Stelle mit einem Bluff gepackt.
    »Vielleicht, um sich aus allem herauszuhalten?«, sagte ich lächelnd und stachelte damit bewusst Cowlers Zorn weiter an.
    »Das könnte Davis so passen«, rief er und knirschte mit den Zähnen. Wutschnaubend ließ er sich wieder auf den Stuhl fallen.
    »Haben Sie eine Zigarette für mich?«, fragte er rau.
    Phil reichte ihm eine Zigarette und gab ihm Feuer. Cowler machte ein paar tiefe Züge schnell hintereinander, dann sagte er schwer atmend:
    »Ich sehe ein, dass es keinen Zweck hat zu leugnen.«
    »Sehr vernünftig von Ihnen«, sagte ich anerkennend.
    Cowler zuckte die Achseln.
    »Es bleibt mir ja nichts anderes übrig, wenn Davis jetzt die Sache so verdreht. Er war der Boss, und er hatte die blödsinnige Idee, die Frauen zu erpressen. Er hat ja die Kartei in seiner Wohnung.«
    »Welche Kartei?«, stieß ich schnell nach.
    »Na, die ganzen Namen und Adressen von den…«
    Cowler hatte sich selbst unterbrochen. Er kniff die Augen zusammen und beugte sich vor.
    »Sagen Sie mal, G-men« knurrte er mich an. »Sie denken wohl, Sie können mich überfahren, was?«
    Er drückte mit einer abrupten Handbewegung die Zigarette im Aschenbecher aus und fauchte:
    »Von mir erfahren Sie kein Wort mehr. Sie denken wohl, Sie können jetzt einen gegen den anderen aufhetzen, was? Da haben sie sich in den Finger geschnitten, G-man. Sehen Sie doch selbst zu, wie sie sich die Beweise gegen uns verschaffen können. Ha, so dumm. Nehmen sie mal Ihren Verstand zusammen.«
    »Den letzten Verstand haben sie zu Mrs. Gardener auch schon mal gesagt, Cowler«, rief Phil.
    Cowler biss sich wütend auf die Unterlippe. »Ach was. Von mir erfahren Sie kein Wort mehr.«
    Ich ließ ihn abf ühren und ordnete die Durchsuchung der Wohnung von Clifford Davis an.
    Zehn Minuten später saß Clifford Davis nochmals vor uns. Wir stellten Fangfragen, wir stellten Suggestivfragen, wir wandten alle möglichen Vernehmungstaktiken an - es war absolut nichts aus ihm herauszupressen. Inzwischen war es sechs Uhr morgens geworden. Ich ließ auch Davis wieder abführen.
    Dann saß auf dem Besucherstuhl der Bankangestellte Anthony Gibson. 44 Jahre alt, Halbglatze, sehr schlank, nervöse, feingliedrige Hände. Das hervorstechendste Merkmal an ihm waren seine deformierten Ohrläppchen.
    »Geständnis?«, sagte ich nur,
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