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0082 - Schach dem Universum

Titel: 0082 - Schach dem Universum
Autoren: Unbekannt
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daß er sich nicht getäuscht hatte. Das Wegkippen des Schottrandes war keine Halluzination gewesen: Das Druuf-Schiff war im selben Augenblick auseinandergebrochen, in dem das Boot die Hangarschleuse verließ. Die Flucht war ihnen buchstäblich im letzten Augenblick gelungen. Eine Sekunde später, und das Beiboot wäre von den Trümmern des Riesenschiffes zerdrückt und mit ihnen in die Weite des Raumes hinausgewirbelt worden.
    Leutnant Lubkov machte eine Handbewegung, als wolle er sich den Schweiß von der Stirn wischen. Aber der Helm seines Schutzanzugs war fest geschlossen, und die Hand wischte nutzlos über den oberen Rand der Sichtscheibe.
    Als Lubkov seinen Schreck überwunden hatte, begann er nach den Arkoniden Ausschau zu halten. Zu seinem Erstaunen stellte er fest, daß es in der Umgebung des Beibootes wesentlich weniger von den mattglänzenden Punkten gab, die sich durch die Art ihres Leuchtens von den Sternen unterschieden, als er eigentlich erwartet hatte. Weit im Hintergrund leuchteten immer noch die Glutbälle der vernichteten Schiffe, und in jeder Sekunde kamen ein paar neue dazu. Aber der Sektor, in dem das Beiboot sich bewegte, war erstaunlich ruhig.
    Lubkov kannte sich mit den Druuf-Geräten nicht aus. Er suchte vergebens nach einem ähnlichen Orterschirm, wie ihn das große Schiff an Bord gehabt hatte. Er hätte André Noir den Auftrag geben können, von dem Druuf in Erfahrung zu bringen, was er wissen wollte; aber für den Suggestor bedeutete jede Frage eine zusätzliche Belastung. Daher verzichtete Lubkov darauf.
    Er verließ sich darauf, daß Noir dem Druuf das Ziel des Fluges bereits genannt hatte. Anders war es nicht zu verstehen, daß der Druuf zielbewußt an seinem Pult hantierte und die Geschwindigkeit des Bootes auf einen ganz bestimmen Punkt im Raum hin ständig vergrößerte.
    Die schwachen Lichtpunkte der Schiffe - arkonidische oder Druuf, feindliche auf jeden Fall - blieben allmählich zurück. Das Beiboot verließ das Gebiet der größten Raumschlacht, an der jemals ein Terraner teilgenommen hatte. Lubkov hatte keine Möglichkeit zu erfahren, wie die Schlacht ausgegangen war und welche Verluste die beiden Seiten verzeichneten. Fürs erste war er damit zufrieden, daß das Beiboot sich außer Gefahr befand. Dachte er!
    Zehn Minuten nach dem Start, als die Lichter der Sterne auf dem Bildschirm schon bunt zu werden begannen, gab André Noir den Dienst auf. Mit einem schwachen, kaum hörbaren Seufzer entspannte er sich und verlor das Bewußtsein. Im selben Augenblick begann der Druuf sich zu regen. Er schien sich zu erinnern, daß es ursprünglich keineswegs seine Aufgabe gewesen sei, einer Gruppe von Terranern bedingungslos zu gehorchen. Er drehte sich um und sah Lubkov an. Lubkov kannte sich in der Druuf-Mimik nicht aus. Aber er glaubte zu sehen, daß der Druuf entschlossen war, Widerstand zu leisten.
     
    *
     
    Sie hatten drei Versuche unternommen, um die Front zu durchbrochen, und dreimal waren sie zurückgeschlagen worden. Die DRUSUS hatte einen allerdings unbedeutenden Treffer erhalten, der einen ihrer Schirmfeldgeneratoren zum Ausfall brachte. Für die DRUSUS hieß es von nun an, noch vorsichtiger zu sein als bisher. Der Generator konnte auf der Erde innerhalb eines Tages repariert werden; aber hier im Raum fehlten die Mittel dazu.
    Den vierten Anflug benutzten sie dazu, um den Mausbiber Gucky per Transmitter ein zweites Mal nach Hades zu verfrachten. Ein Zeitpunkt wurde ausgemacht, zu dem die DRUSUS oder die KUBLAI KHAN in der Nähe der Überlappungsfront bereitstehen würde, um Gucky wieder aufzunehmen.
    Die Zwischenzeit verbrachten sie mit Warten. Gucky sollte auskundschaften, was mit Julian Tifflor inzwischen geschehen war. Es gab drei Möglichkeiten: Tifflors Körpersender arbeitete wieder in gewohnter Stärke, er arbeitete immer noch schwach und mit Störungen, oder er arbeitete überhaupt nicht mehr. Der erste und der letzte Fall bedeuteten, daß ein Eingreifen der beiden Superschlachtschiffe nicht mehr nötig war. Der zweite Fall besagte, daß sie es ein fünftes, ein sechstes und nötigenfalls auch ein hundertstes Mal versuchen mußten, die Front zu durchbrochen und in das Druuf-Universum vorzustoßen.
    Die Arkoniden beschränkten sich keineswegs darauf, die beiden Terraner in der Nähe der Überlappungszone zu erwarten. Mindestens die Hälfte der Blockadeflotte, also rund zehntausend Einheiten, war ständig unterwegs, um den benachbarten Raumsektor zu durchforschen und
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