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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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Beuteanteil bei ihm abzuliefern. Man kann es ungefähr so nennen: Wer in der Bronx gegen die Gesetze verstoßen will benötigt dazu eine Lizenz von Criss Lender. Dafür muss er natürlich Gebühren zahlen. Lender verlangt die Gebühr in Dollar. Er interessiert sich nicht dafür, wie die Ganoven das erbeutete Zeug loswerden. Damit drückt er das Risiko einer Entdeckung auf ein Minimum. An den Taten selbst ist er nicht beteiligt, und man kann ihm keine Hehlerei nachweisen. Die kleinen Gangster hüten sich, der Polizei irgendetwas über Lender zu erzählen. Sie müssten das wahrscheinlich teuer bezahlen, sobald sie wieder auf freiem Fuß sind. Auch was ich hier berichte, Jerry, beruht zur Hälfte auf Vermutungen. Beweisen könnte ich Lender nichts. Er und seine Leute sind, strafrechtlich gesehen, nur einige nichts tuende Gentlemen, denen es dennoch recht gut zu gehen scheint. Und Nichtstun ist nicht strafbar.«
    Ich lächelte. »Immerhin könnte ich sie wegen eines gewaltsamen Überfalles und der Benutzung von Waffen vor den Richter bringen, aber das wollen wir uns zunächst noch aufsparen. Wie sieht’s mit einer Verbindung Harper - Lender aus?«
    »Dafür gibt es keine Anzeichen. Sie sind zu vorsichtig, um sich erwischen zu lassen.«
    Ich machte mir eine Menge Gedanken über die Sache, und, um die Wahrheit zu sagen, ich fand sie ziemlich verworren. Die Bilder, die die Wahl hätten verhindern können, waren nicht erschienen. Natürlich konnte auch jetzt noch eine Erpressung an Harper versucht werden, ünd das war es eigentlich, womit ich gerechnet hatte, aber nach Phils Bericht schien Frank D. Harper nicht unbedingt das geeignete Objekt, um viel Geld aus ihm zu melken. Vielleicht hatte Cooley einfach kalte Füße bekommen, seitdem er wusste, dass Harper auf die Mitarbeit seiner Gangsterbande rechnen konnte.
    Noch eines gab mir zu denken. Leute wie Lender, die aus einer regelrechten Bande kamen, haben im Allgemeinen wenig Hemmungen, von ihren Kanonen auch Gebrauch zu machen. Ich aber hatte den Eindruck, dass sie bei dem Überfall auf die Attention Redaktion zwar ausgiebig mit den Colts und Pistolen herumgef uchtelt, aber nicht die Absicht hatten, davon Gebrauch zu machen. Die vorgeschobene Sicherung am Revolver des Gummikauers konnte als symbolisch für die Absicht gelten, jede Knallerei nach Möglichkeit zu vermeiden. Warum? Ich wusste noch keine Antwort darauf.
    ***
    Seitdem Cooley mich engagiert hatte, also seit ungefähr zehn Tagen, hatte ich mir zur Vorsicht ein Zimmer in einer Pension gemietet, selbstverständlich unter dem Namen Jack Deen. An diesem Abend lag ein Zettel in meinem Brieffach.
    Rufen Sie die Redaktion von Attention an. Verlangen Sie Mr. Cooley!
    Ich ging sofort zur Telefonzelle. Eine Minute später hatte ich Cooley an der Strippe.
    »Fein, dass Sie so prompt anrufen, Deen. Sie müssen etwas für Ihre Dollars leisten. Kommen Sie in mein Büro.«
    Eine halbe Stunde später machte mich Cooley in seinem Büro mit einem hageren Mann bekannt, dessen Gesicht ausgesprochen windschief war.
    »Das ist Ted Runt, einer unserer Fotomänner. Ted weiß schon, um was es sich handelt. Sie kennen Andy Brew?«
    Natürlich kannte ich Andy Brew. Er galt als einer der besten Halbschwergewichtler, die augenblicklich in den Staaten herumliefen. Viele waren der Ansicht, er würde eines Tages den Thron des Weltmeisters erobern. Phil und ich hatten ihn zweimal an der Arbeit gesehen. Himmel, war das ein rauer Bursche. Er galt auch im Privatleben nicht gerade als sanft, und wenn irgendetwas ihn daran hindern konnte, Weltmeister zu werden, dann war es die Tatsache, dass er sich lieber in Nachtlokalen herumtrieb, als sich ins Bett zu legen.
    »Brews nächster Kampf soll gegen Tom Haggin gehen«, erklärte Cooley weiter. »Wir haben erfahren, dass dieser Kampf geschoben werden soll. Brew hat Schulden. Er lebt zu üppig. Sein eigener Manager weiß nichts davon, dass Brew bereit ist, sich in dem Kampf mit Haggin flachzulegen, wenn er es genügend bezahlt bekommt. Wir wissen, dass der Boxer heute Abend mit Haggins Manager über die Bedingungen der Schiebung verhandelt. Wenn wir Bilder von beiden bekommen, haben wir einen hübschen Skandal. Ich sehe schon die Überschrift: Andy Brew trifft sich mit dem Manager Tom Haggins. Worüber sprachen sie?«
    »Na schön«, sagte ich. »Wo findet das Treffen statt?«
    »In der Wohnung des Managers. Runt weiß darüber Bescheid. Sie müssen mitgehen, um Runt zu schützen. Brew ist kein Lamm. Er
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