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0080 - Augen des Grauens

0080 - Augen des Grauens

Titel: 0080 - Augen des Grauens
Autoren: Jason Dark
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an.
    Vielleicht hätte er auch auf die Augen zielen sollen, aber er brachte es nicht übers Herz, auf das Augenpaar seiner Frau zu schießen.
    Nein! Unmöglich.
    Da flog die Tür auf. Sie befand sich hinter dem Monster und wie ein Sturmwind wirbelte ein Mann in das unterirdische Gewölbe.
    Suko!
    Bill kreiselte herum, er sah nur den Schatten, hob die Waffe, zielte damit auf den Eindringling…
    »Nicht, Bill!« Sukos Stimme überschlug sich fast, und der Reporter ließ im letzten Augenblick die Pistole sinken.
    »Suko«, ächzte er, als der Chinese neben ihm stand. »Wie wie kommst du denn hierher?«
    »Später.« Suko schüttelte den Kopf und zog die Dämonenpeitsche hervor. »Erst einmal müssen wir uns um dieses verdammte Ding hier kümmern«, womit er das Monster meinte.
    Er zog aber auch noch seine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta und warf sie Bill zu.
    Der Reporter fing sie auf.
    Das Monster würgte und schmatzte. Die Augenpaare rollten hin und her.
    Suko hob den rechten Arm mit der Peitsche.
    Da fiel ihm Bill in den Schlag. »Nicht, Suko, nein!« kreischte er.
    Der Chinese hielt ein und schaute Bill Conolly ungläubig an. »Warum nicht?«
    »Weil weil…« Bill schluckte. »Weil Sheilas Augen dort in diesem Monster sind, verdammt!« schrie er, warf die Waffe zu Boden und vergrub seins Gesicht in beide Hände.
    Da knatterte über ihnen eine Serie von Schüssen auf!
    ***
    Mir blieben vielleicht zwei Sekunden, um mein Leben zu retten.
    Mehr nicht!
    In dieser Spanne mußte ich es schaffen. Und ich wagte es, setzte alles auf eine Karte.
    Ich hechtete nach vorn, genau auf den Tisch zu, flog dabei flach durch die Luft und hörte im Flug das Krachen der Waffen. Sie schossen alle, und die Detonationen dröhnten in meinen Ohren, doch die Kugeln pfiff en über mich hinweg.
    Hart prallte ich zu Boden, gab mir noch einmal Schwung und rollte mich unter den langen Tisch, bevor die zweite Geschoßsalve krachte.
    Ich legte meine Fäuste unter die Platte und stemmte wuchtig den Tisch hoch.
    Er kippte.
    Wieder krachten die Waffen, ich hörte die Schreie der Frau und sah, wie der Tisch das Übergewicht bekam und auf die Blinden zufiel.
    Mir kam zugute, daß sie nichts sehen konnten. Sie gehorchten nur Befehlen, schossen weiter.
    Die Kugeln jaulten durch den Raum, während ich geduckt auf dem Boden hockte, das Auge umklammert hielt und an Destero, den Henker, dachte.
    Plötzlich fegte ein heller Strahl aus der Pupille. Er jagte mit Lichtgeschwindigkeit auf die Leinwand zu, verschwand in den unauslotbaren Tiefen der anderen Dimension und bildete eine Brücke. Gleichzeitig schwiegen die Revolver.
    Ich riskierte einen Blick über die Tischkante.
    Die Blinden tappten umher. Sie liefen sich gegenseitig um, hielten aber nach wie vor ihre Waffen in den Händen.
    Ada Adamic blickte sich gehetzt um.
    Sie sah den hellen Strahl und konnte sich leicht ausrechnen, was geschehen war.
    Mit einem wilden Fluch auf den Lippen wirbelte sie herum und rannte auf die Tür zu.
    Ich jagte hinterher.
    Bevor sie den rettenden Ausgang erreichte, stieß ich mich ab, schnellte vor und bekam ihre Beine zu packen.
    Wir fielen gemeinsam hin.
    Die Frau schrie wütend auf, als sie gegen die Tür krachte. Sie trampelte, bekam ein Bein frei und traf mich mit ihrem Blockabsatz am Hals.
    Mir wurde die Luft knapp. Ich würgte und keuchte, stieß meinen Arm vor und bekam sie am Ärmel des Kostüms zu packen.
    Hart schleuderte ich sie herum.
    Ada Adamic taumelte den Weg zurück, den sie ein paar Sekunden zuvor gegangen war.
    Und da stand der Henker.
    Destero war tatsächlich gekommen.
    Plötzlich wurde das Auge in meiner Hand glühendheiß. Ich ließ es hastig fallen, und gleichzeitig reagierte Destero.
    Er riß sein Schwert hoch. Entsetzt weiteten sich die Augen der Frau. Sie hatte mich angegriffen. Destero wollte mir helfen und töten!
    Das durfte ich auf keinen Fall zulassen.
    »Nein!« brüllte ich, warf mich zur Seite damit ich freie Bahn hatte, um meine Beretta zu ziehen.
    Der Henker war schneller.
    Wuchtig sauste sein Richtschwert nach unten.
    Und er traf!
    Ich feuerte. Die Kugel verließ um einen Sekundenbruchteil zu spät den Lauf… Da war Destero schon verschwunden.
    Und mit ihm der goldene Strahl.
    Beide waren sie eingegangen in die Unendlichkeit der Dimensionen. Dorthin wo sie auch herkamen.
    Zurück hatte der Henker eine Tote gelassen.
    Ada Adamic. Ihr konnte keiner mehr helfen. Verkrümmt lag sie auf dem Boden.
    Ich wandte mich ab.
    Die Blinden
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