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0080 - Augen des Grauens

0080 - Augen des Grauens

Titel: 0080 - Augen des Grauens
Autoren: Jason Dark
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tappten noch immer im Raum umher. Sie hielten nach wie vor ihre Waffen in den Händen. Für sie war es äußerst gefährlich, denn wie leicht konnte jemand abdrücken, und dann war es um einen der Männer geschehen.
    Ich sprach sie direkt an. »Eure Chefin ist tot«, erklärte ich. »Werft die Waffen weg!«
    Die Blinden hörten meine Stimme, standen still und schienen dem Klang zu lauschen. Ich war darauf gefaßt, mich jeden Augenblick zu Boden zu werfen.
    Es war nicht nötig.
    Die sieben Männer gehorchten, wobei der Glatzkopf den Anfang machte und seine Waffe fallen ließ.
    Die anderen folgten seinem Beispiel.
    Ich atmete auf.
    Zufrieden war ich allerdings noch längst nicht. Noch hatte ich Sheila und Bill nicht gefunden. Um Suko machte ich mir keine großen Sorgen, jedoch um Bill, der sich ja unterhalb dieses Raumes im Keller befinden sollte.
    Das Auge war zusammengeschmolzen. Es hatte mich buchstäblich im letzten Augenblick gerettet, denn Ada Adamic hätte eine Feuereinstellung niemals befohlen. Irgendwann wäre ich auch von einer Kugel getroffen worden.
    Das Quietschen der Tür riß mich aus meinen Gedanken.
    Jemand kam.
    Sicherheitshalber hielt ich die Beretta schußbereit.
    Langsam wurde die Tür aufgedrückt, ein unsicherer Schritt, dann erschien eine Frau.
    Sheila Conolly!
    Ich sah sie, aber sie konnte mich nicht sehen, denn Sheila war blind!
    ***
    Für ein paar Sekunden hielt ich den Atem an. Etwas stieg heiß vom Magen her hoch in meine Kehle.
    »Sheila!« flüsterte ich.
    »John?«
    Dieses eine Wort nur bewies mir, daß Sheila wieder normal geworden war.
    Oder?
    Nein, plötzlich verzerrte sich ihr Gesicht. »John Sinclair!« kreischte sie. »Ich will mit euch nichts zu tun haben, verdammt!« Ihr Gesicht verzerrte sich, wurde noch fratzenhafter als es ohnehin schon war. Sheila hatte sich ungefähr gemerkt, wo ich stand. Und sie ging einfach auf mich los. Die Hände hielt sie so gespreizt, daß sie ihre Fingernägel durch mein Gesicht ziehen konnte.
    Ich tauchte zur Seite, bekam ihre Gelenke zu packen und drehte Sheila um.
    »Sei vernünftig!« fuhr ich sie an.
    »Nein, nein!« kreischte sie und versuchte, sich aus meinem Griff zu befreien.
    Sheila gebärdete sich wie eine Furie. Sie trat zu und traf mich auch zweimal. Ich jedoch scheute davor zurück, sie härter anzufassen, schließlich war sie die Frau meines besten Freundes und beileibe kein Dämon, sondern nur ein Mensch, der unter dämonischen Einfluß stand.
    Sie streckte den Kopf vor und versuchte, mich zu beißen, doch ich wehrte sie ab.
    »Reiß dich zusammen, Sheila.«
    Sie knurrte wie ein Wolf und schüttelte den Kopf, wobei sie die Zähne fletschte.
    Da griff ich zum letzten Mittel.
    Schnell ließ ich ihre rechte Hand los und schlug dann zu. Meine flache Hand klatschte in das Gesicht der Frau.
    Sheilas Kopf flog zur Seite und sie stürzte zu Boden. Dort blieb sie liegen und starrte mich haßerfüllt an.
    »Wo sind die anderen?« schrie Ich.
    Keine Antwort.
    »Wo steckt Bill, dein Mann?«
    Sheila spie aus.
    Sie hörte meine Stimme, sah mich jedoch nicht, versuchte aber, nach mir zu schlagen. Sie traf nicht, aber Ich mußte es schaffen, sie irgendwie wieder normal zu bekommen.
    Dann hörte ich die Rufe.
    »John! John!«
    Dumpf drangen die Stimmen an meine Ohren. Sie waren unter mir aufgeklungen, im Keller.
    Ich warf einen Blick auf Sheila, sah, daß sie ruhig war und legte mich auf den Boden, um zu lauschen.
    Wieder riefen Suko und Bill.
    Ich gab auch Antwort. »Wie komme ich in den Keller rein?«
    »Falltür!« schrie Bill. »Irgendwo ist der Hebel für eine Falltür. Am Fenster, glaube ich.«
    »Okay.«
    Sheila saß noch immer ruhig auf dem Boden. Ihr Gesicht sah schrecklich aus, es würde mich noch in meinen Träumen verfolgen. Diese weißen, hervorquellenden Augen, die mit denen eines normalen Menschen nicht mehr zu vergleichen waren.
    Ich schritt zum ersten Fenster. Auf dem Weg dorthin streifte mein Blick das Dimensionstor.
    Es war nicht mehr vorhanden.
    Eine Mauer präsentierte sich meinen Blicken.
    Die anderen wußten, daß sie hier eine Niederlage erlitten hatten und zogen sich zurück.
    Spuren hinterließen sie selbst keine. Nur andere zogen sie hinein in den mörderischen Kreislauf ihrer Pläne. Wie die Blinden, oder wie Ada Adamic.
    Aber ich war sicher, daß ich Destero nicht zum letzten Mal gesehen hatte. Und auch die Augen würden mir in Zukunft bestimmt noch erscheinen.
    Diese Augen, von denen man mir berichtet hatte, erinnerten
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