Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0080 - Augen des Grauens

0080 - Augen des Grauens

Titel: 0080 - Augen des Grauens
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Bill weiter. Er schlich auf Zehenspitzen, obwohl er dies eigentlich als Unsinn empfand, denn sicherlich hatte das unbekannte Weisen seine Ankunft bemerkt.
    Bills Augen bohrten sich in die Dunkelheit. Wenn er genauer hinsah, erkannte er mehrere helle Flecken.
    Lichter?
    Vielleicht, vielleicht aber auch nur leuchtende Punkte, die ihm den Weg weisen sollten.
    Das Schmatzen und Schlürfen nahm an Intensität zu. Es wurde lauter und grauenvoller.
    Bill lief ein Schauer über den Rücken. Er spürte den Schweiß, der sich in seinem Nacken zu Tröpfchen gesammelt hatte, die wiederum in kalten Bahnen nach unten liefen.
    Bill war auf vieles gefaßt, aber was er dann zu sehen bekam, verschlug ihm buchstäblich den Atem.
    Der Reporter erstarrte.
    Er war jetzt so weit an das Unbekannte herangekommen, daß er es erkennen konnte.
    Vor Bill Conolly saß ein schleimiges, unförmiges Etwas, für das es nur die Bezeichnung Monster gab.
    In seiner Farbe hob es sieh kaum von dem Schwarzgrau der Dunkelheit ab, aber es verströmte trotzdem Helligkeit.
    Durch Augen!
    Jawohl, das Monster war über und über mit menschlichen Augen bestückt.
    »Oh Gott!« stöhnte der Reporter und schüttelte vor Grauen den Köpf. Er hatte schon viel in seinem Leben gesehen, aber solch ein Monster nicht.
    Die Masse lebte, und die Augen lebten. Sie schauten, sie rollten, wurden bewegt und starrten Bill an.
    Acht Augenpaare zählte der Reporter. Und sie waren auf dem gesamten unförmigen Körper verteilt.
    Rechts, links, oben, unten…
    Bill trat noch näher heran. Er riskierte es und knipste sein Feuerzeug an. So hoch wie es ging stellte er die Flamme. Dabei drehte er die Hand, und das Feuer leuchtete das Monster an.
    Die Augen zuckten und rollten, wurden zusammengekniffen, als das Licht sie traf.
    Bill Conolly trat noch einen Schritt auf das dämonische Lebewesen zu, und hatte das Gefühl, von einem Kübel Eiswasser überschüttet zu werden.
    Deutlich sah er das oberste Augenpaar.
    Er kannte es sehr gut sogar.
    Es gehörte Sheila, seiner Frau!
    ***
    Suko wirkte zwar manchmal etwas kompakt und schwerfällig, aber das war nur der erste Eindruck. Wer ihn genauer ansah, der merkte schon bald, welch eine Kraft und Geschmeidigkeit in dem Chinesen steckte. Dabei fiel einem unwillkürlich der Vergleich mit einem Raubtier ein.
    Suko hatte sich von mir getrennt und war um das Gebäude herumgelaufen.
    Er suchte nach einem versteckten Einstieg.
    Nichts zu machen.
    Langsam schritt er die Rückseite des Gebäudes ab. Sie grenzte an eine Grünfläche, die zu einem Kinderspielplatz umfunktioniert worden war.
    Eine schmale Straße trennte Haus und Spielplatz voneinander.
    Der Chinese schaute an der Hauswand hoch. Fenster sah er nicht. Dafür jedoch schießschartenähnliche Luken, die mit dickem Glasbausteinen ausgefüllt waren.
    Der Abstrich war im Laufe der zeit ziemlich verblaßt.
    Suko befand sich an der Wetterseite des Gebäudes, wo Wind und Regen ihre Spuren hinterlassen hatten.
    Dann sah er die schmale Tür. Sie führte in die Einfahrt hinein, bestand aus Eisen und war verschlossen, wie der Chinese feststellte.
    Suko verzog das Gesicht. Jetzt war guter Rat teuer. Er ließ seinen Blick noch einmal an der Hauswand hochschweifen, doch sie war so glatt und fugenlos, daß der Chinese keine Chance sah, daran hochzuklettern.
    Was tun? Suko besah sich das Schloß der Tür genauer. Es war fest in die Eisentür integriert und mit einer Kugel nicht zu sprengen.
    Suko murmelte eine Verwünschung Mit diesem Mißerfolg hatte er wirklich nicht gerechnet.
    Doch da kam ihm der Zufall zu Hilfe.
    Der Zufall in Form eines etwa zehnjährigen Jungen.
    Der blondhaarige Boy war auf dem Spielplatz gewesen, lief über die Straße, sah Suko und schlenderte langsam auf ihn zu. Die Hände hatte er in den Taschen seiner Jeans vergraben.
    »He, Mister«, sprach er Suko an, »suchen Sie was?«
    Der Chinese kam aus seiner gebückten Haltung hoch »Ja, ich möchte gern in diesen Bau.«
    Das Kind kniff ein Auge zu. Sein Gesicht nahm einen Verschwörerausdruck an. »Da stimmt was nicht, wie?«
    »Wieso?«
    »Na ja«, meinte der Kleine und hob die Schultern. »Man hat so seine Ahnungen.« Er sprach wie ein Alter, und Suko mußte lächeln.
    »Was sagen dir denn deine Ahnungen?« erkundigte sich der Chinese.
    »Daß ich ein Geschäft machen kann«, lautete die Antwort des pfiffigen Zehnjährigen.
    »Wie sollte das deiner Meinung nach aussehen?«
    »Du gibst mir zwei Pfund, und ich zeige dir, wie man in den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher