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0080 - Augen des Grauens

0080 - Augen des Grauens

Titel: 0080 - Augen des Grauens
Autoren: Jason Dark
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entgegenfuhr…
    ***
    »Sheila!« ächzte Bill Conolly.
    Jeder Buchstabe drang stockend über seine Lippen. Bill konnte nicht fassen, was mit seiner Frau geschehen war. Er traute seinen Augen kaum, und doch war es die bittere und brutale Wahrheit.
    Sheila Conolly war zu einem willenlosen, blinden Wesen geworden.
    Die weißen Augenhöhlen quollen hervor, sie machten das sonst hübsche Gesicht zu einer Fratze des Schreckens. Sheila wußte, daß jemand eingetroffen war. Sie streckte die Arme aus und spreizte die Hände, doch aus ihrem Mund drang nicht Bills Name sondern krächzende Laute, die Bill an Sheilas Geisteszustand zweifeln ließen.
    In seinem Innern zerbrach etwas wie eine Glasscheibe. Er atmete tief ein, seine Augen weiteten sich, und ein grausamer Zug umspielte seine Lippen.
    Ada Adamic merkte, daß in Bill etwas vorging, was für sie nicht gerade positiv war. Sie trat zwei Schritte zur Seite und stand nun näher am Fenster.
    Bill drehte den Kopf. Er konnte Sheila nicht mehr anschauen, sondern blickte jetzt Ada Adamic an.
    »Sie haben es nicht anders gewollt«, sagte die Frau.
    »Bestie!« keuchte Bill. »Verdammte Bestie. Was hast du mit ihr gemacht? Was hast du mit meiner Frau gemacht, zum Teufel. Sag es, spuck’s aus oder ich…« Bill Conolly griff mit einer raschen Bewegung unter sein Jackett und riß seine Luger hervor. Blitzschnell schwenkte er die Waffe in Adas Richtung, so daß die Mündung auf ihre Brust wies.
    »Was hast du mit ihr gemacht?« wiederholte Bill seine Frage. »Ich will es wissen, oder ich vergesse mich.«
    Als Ada Bills Gesichtsausdruck sah und den funkelnden Haß in seinen Augen bemerkte, wurde ihr doch ganz anders. »Nichts!« kreischte sie. »Ich habe nichts mit ihr gemacht. Sie ist freiwillig gekommen. So glaub mir, ich habe sie nicht gezwungen!«
    Bill schüttelte den Kopf. »Ich glaube dir nicht«, keuchte er. »Ich glaube dir kein Wort, du Mistweib. Aber ich gebe dir eine Galgenfrist. Drei Sekunden hast du Zeit und keinen Atemzug länger. Wenn ich bis dahin nicht erfahren habe, was du mit Sheila angestellt hast, schieße ich!«
    Bills Hände umklammerten den Griff der Waffe so hart, daß seine, Knöchel hervorstachen.
    »Es tut mir leid ich…«
    »Eins!« zählte der Reporter.
    »Aber glauben Sie mir doch, Mister…« Die Frau hob flehend beide Hände und wich zurück bis zur Wand, die durch zahlreiche Fenster aufgelockert war.
    »Zwei!«
    »Wirklich, Mister…«
    Bill schüttelte den Kopf. Er sah bereits rot, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Rote Schleier tanzten vor seinen Augen, die nur hin und wieder wichen. Zorn, Wut und Haß hatten den Reporter wie eine riesige Woge überflutet.
    »Drei!« schrie Bill.
    Da reagierte Ada Adamic.
    Sie war nicht umsonst bis zur Wand zurückgewichen, denn unter einer der zahlreichen Fensterbänke befand sich ein kleiner Hebel. Und den legte die Frau mit dem Zeigefinger um.
    Im gleichen Moment öffnete sich unter Bill Conolly der Boden. Bill hatte mit allem gerechnet, nur damit nicht.
    Die Klappe fiel nach unten, und er ebenfalls.
    Ein Schrei, ein Schuß, die Kugel fuhr in die Decke, dann war Bill Conolly verschwunden.
    Das letzte, was er hörte, war Ada Adamics teuflisches Gelächter.
    ***
    Getrennt marschieren, vereint schlagen!
    Diese Devise galt auch für uns. Also hatten wir uns getrennt. Ich ging allein, Suko ebenfalls und Jane Collins sollte im Wagen bleiben, um nach einem genau festgesetzten Zeitpunkt Hilfe zu holen, falls wir uns bis dahin nicht zurückgemeldet hatten.
    Zwei Stunden hatten wir Frist. Bis dahin mußte alles über die Bühne gelaufen sein.
    So hoffte ich.
    Es war uns nicht schwergefallen, die Adresse zu finden. Vom Eaton Square aus war es ein Katzensprung. Zum Glück hatte ich am Beginn der schmalen Gasse einen Parkplatz für meinen Bentley gefunden.
    Er stand neben einer Mauer, an der wilder Efeu hochwucherte, so daß die Steine kaum zu sehen waren.
    Und auch vom Blindhouse her war der Bentley nicht zu erkennen.
    Jane wußte Bescheid. Sie drückte uns beide Daumen. Mich verabschiedete sie mit einem Kuß, während Suko schon neben dem Wagen stand und sich umschaute.
    Er deutete auf den Torbogen »Da willst du doch sicherlich durchgehen«, meinte er.
    »Ja.«
    »Okay, denn. Ich schaue mir den Bau mal von der Rückseite an. Mal sehen, vielleicht finde ich einen Einstieg.«
    Ich war einverstanden. »Aber denk an die Blinden. Die Kerle sind gefährlich.«
    Gelassen schritt ich durch das Tor.
    Es war ziemlich ruhig um
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