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008 - Wasser für Shan

008 - Wasser für Shan

Titel: 008 - Wasser für Shan
Autoren: STAR GATE - das Original
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auszuschalten.
    Der Psychotechniker verfluchte seine Einfalt und setzte dem Untergebenen nach. Er stolperte die schartigen Felsen hinab, wäre beinahe ausgeglitten, rappelte sich wieder hoch und lief quer über die Sandebene, ohne daran zu denken, daß er den möglichen Feinden ein ausgezeichnetes Ziel bot.
    Draunda blickte überrascht auf, als er den Psychotechniker heftig winkend herbeieilen sah. »Das war sehr unvorsichtig«, meinte er grinsend. »Wenn sie uns bisher in der Station nicht bemerkt haben, dann ganz bestimmt jetzt.«
    Labagor ging nicht auf seine Worte ein. »Was suchst du da?«, rief er. »Ich weiß genau, dass da etwas in der Erde verborgen ist. Her damit!« Er richtete das Lichtgewehr wieder auf seinen Untergebenen, der schulterzuckend einen Schritt beiseite trat.
    »Ich bin über einen metallenen Gegenstand gestolpert, das ist alles. Ich weiß selbst nicht, was es ist.«
    »Du hast eine Waffe gefunden«, sagte Labagor, »die du gegen mich einsetzen wolltest. Du hast von jeher geplant, mich zu beseitigen und meine Stelle einzunehmen.«
    »Du bist verrückt«, erwiderte Draunda. »Schlichtweg verrückt.«
    »Beiseite!«, schrie Labagor. Sein Finger umspannte den Abzug. »Shaner deiner Sorte kenne ich nur allzu gut. Auf der Metallinsel wimmelt es von ihnen.«
    Als er sicher war, dass Draunda genügend Abstand hielt, wandte er sich dem Fund im Sand zu. Es war ein kleiner Kegel, dessen aus dem Sand ragendes Ende von einem netzartigen Trichter gebildet wurde. Als er den Sand beiseite scharrte, konnte er Teile einer verästelten Antenne erkennen.
    Argwöhnisch die Umgebung im Auge behaltend, legte der Psychotechniker das Gerät frei; da er in der einen Hand jedoch noch immer das Lichtgewehr hielt, brachten seine Bemühungen nur zögernden Erfolge. Schließlich verlor er die Geduld, zog aus Leibeskräften an dem Gebilde und trat, als dies auch nichts fruchtete, wütend dagegen.
    Hinter ihm klickte es leise. In diesem Moment begriff Labagor, was er seit der Ankunft im Dreieck als ständige Bedrohung empfunden hatte: Die unsichtbaren Maschen eines gewaltigen Netzes, errichtet von Shanern, die böswillig nur darauf lauerten, dass er einen Fehler beging, den sie ausnutzen konnten. Sein ganzes Leben war ein steter Kampf gewesen, den anderen zuvorzukommen und sie für sich zu gewinnen, damit sie ihre schon gezückten Messer nicht in seinen Rücken senkten.
    Immer wieder hatte er gegen immer neue Gegner ankämpfen müssen; die ganze Welt schien sich gegen ihn verschworen zu haben, so dass er sich nur durch Anpassung retten konnte. Aber auch dieser Anpassung waren Grenzen gesetzt; seine Feinde hatten ihn insgeheim weiterverfolgt.
    Auch jetzt lauerten sie in der Wüste, hockten auf dem Gitternetz, das ihn umspannt hielt. Sie näherten sich ihm mit ihren haarlosen Köpfen, aus denen schmale Nasen hervorstachen, traten dicht an ihn heran, um ihm Obszönitäten ins Ohr zu flüstern oder ihn wollüstig zu schlagen, manchmal auch nur, um sich über ihn zu beugen, ihn zu küssen und ihm ins Ohr zu schreien: »Ihr könnt mir vertrauen!« Andere zogen ihre versteckten Waffen und während sie nach seinem Körper stachen, schrieen sie ihre Phrasen, die sich zu einer über ihn hereinbrechenden Kakophonie von Geräuschen vereinigten.
    Wollte er sie aber ergreifen, wichen sie vor ihm zurück, nur, um sofort woanders wieder aufzutauchen.
    Aber er hatte ja noch seine Waffe! Er hob das Lichtgewehr, nahm seine Verfolger unter Feuer und schoss, schoss auf den mit dem geschminkten Herzmund, auf den, der »Töte! Töte! Töte!« schrie, schoss auf sie, auch wenn sie sich im Sand verstecken wollten, oder hinter rund geschliffenen Felsen, oder einer verrosteten Stahlpforte, einer Maschinenbarriere, hinter Stuhlreihen, rechteckigen Konsolen, hinter einer schräg gestellten Antenne. Er zerschoss ihre Verstecke, aber sie flohen vor ihm und verbargen sich erneut. Einen musste er übersehen haben, denn der nutzte seine Unaufmerksamkeit, indem er einen rot glühenden Stahlträger auf ihn schleuderte, einen Stahlträger, der ihn mit seiner Glut umarmte und ihm die Luft aus den brennenden Lungen presste.
    Nur Draunda blieb zurück. Als der erste Strahl des Lichtgewehrs neben ihm die Luft erhitzt hatte, hatte er sich zu Boden geworfen. Todesangst durchfuhr ihn … wollte Labagor ihn endgültig beseitigen? Aber dafür waren die Schüsse zu ungezielt. Als sich das Inferno aus aufbrechender Erde und verflüssigtem Stein langsam von ihm entfernte,
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