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008 - Wasser für Shan

008 - Wasser für Shan

Titel: 008 - Wasser für Shan
Autoren: STAR GATE - das Original
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unsichtbare Kraft davongetragen, um ihn in den Gitterkäfig zu bringen, der ihn anschließend sonst wo hingebracht hatte?
    Er flehte das Energiefeld des Jochbogens an, ihn wieder zurückzuholen, ihm die Wirklichkeit ganz zu eröffnen, wusste jedoch gleichzeitig, dass es kein Entkommen für ihn gab.
    Er verspürte keine Angst mehr, als sich die Seitenwände zusammenzogen und der Schacht immer enger wurde. In kurzen Bildern flog sein Leben noch einmal an ihm vorbei; er sah noch einmal die Terrassentürme Shabrans, seine Clansträgerinnen, die Metallinsel, die ihn in den Tod geschickt hatte und verfluchte das Wasser, das seine Felder so dringend gebraucht hatten, aber ausgeblieben war. Als sich der Schlund um ihn schloss und alle Feuchtigkeit entzog, galt sein letzter Gedanke dem Wasser und er glaubte, nicht mehr vom Flimmern eines Energiefeldes umgeben zu sein, das tief bis in den Boden reichte, sondern von Bergen von Wasser, Wasser für Shan.
     
    *
     
    Diesmal raste eine Rakete dicht über sie hinweg und schlug in die Felsenklüfte über ihnen ein. Silbergrauer Staub stieg empor und verwischte die Sicht; das Gasgemisch lag schwer auf den Lungen und klomm nur langsam in die Höhe.
    »Nebelraketen!«, keuchte Labagor. »Die Circumer haben uns entdeckt! Sie beschießen uns! Wir müssen uns unserer Haut wehren!«
    »Ohne Ausrüstung?«, bemerkte Draunda höhnisch.
    »Hier haben nur Stoßtrupps eine Chance. Wir müssen uns unbemerkt anschleichen. Bei einer derart abgesicherten Anlage ist ein offener Angriff Selbstmord!« Der Psychotechniker hob sein Lichtgewehr. »Damit kommen wir weiter!«
    Erneut explodierte über ihnen ein Geschoß und ließ grauen Staub hinabregnen; langsam verschwand die Metallinsel im Nebel.
    Draunda blickte mit gemischten Gefühlen zur Wetterstation hinüber. »Wie sollen wir sie unbeschadet erreichen? Wenn sie uns schon in den Felsen geortet haben, werden sie uns auf der freien Sandfläche bestimmt bemerken.«
    Labagor trat an seinen Gefährten heran. »Die Circumer behindern sich durch ihren unkontrollierten Beschuss selbst«, erklärte er. »Aber ein Risiko bleibt natürlich bestehen. Einer von uns wird es ausprobieren müssen.« Mit einem schnellen Griff entsicherte er das Lichtgewehr und richtete es auf Draunda. »Zweifellos wirst du dich dazu bereit erklären.«
    Der Mann erbleichte. »Ich verstehe nicht …«
    »Du verstehst nur allzu gut. Unsere Mission kann notfalls von einem Mann allein beendet werden.«
    Draunda starrte den Psychotechniker an, als sähe er ihn das erste Mal. »Du brauchtest jemanden, der für dich in die Falle geht«, erkannte er plötzlich. »Nur deshalb hast du mich nicht wie die anderen vor dem Transmitter umkommen lassen.«
    »Vielleicht überlebst du ja«, entgegnete Labagor lakonisch. »Ich folge jedenfalls nur den Befehlen, die ich vom Konsortiumsvorsitzenden Shabazed erhalten habe. Und nun geh.« Der Mündungslauf ruckte höher, der Finger umspannte den Abzug.
    Draunda spuckte aus und drehte sich wortlos um. Vorsichtig kletterte er die Felsen hinab.
    Noch immer verließen stumpfnasige Flugkörper ihre Startrampen, doch nun stiegen sie wieder steilwinklig auf und verloren sich schnell am Horizont. Beunruhigt fragte sich Labagor, welches Ziel sie haben mochten; dass sie zu einem kriegerischen Zweck geschaffen waren, stand für ihn außer Frage.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Draunda zu, der inzwischen die Sandfläche erreicht hatte und nach anfänglichem Zögern auf die Klippen zumarschierte, ohne sich noch einmal umzudrehen. Eine sich deutlich abzeichnende Spur im Sand hinterlassend, wurde er schnell kleiner.
    Als er die gegenüberliegende Bergkette fast erreicht hatte, stolperte er und schlug hin. Er blieb liegen und grub im Boden nach etwas, das Labagor aus der Ferne nicht erkennen konnte.
    Plötzlich fragte sich der Psychotechniker, was geschehen würde, wenn Draunda tatsächlich unbeschadet in die Wetterstation eindringen konnte. Vielleicht entschloss er sich aus Rache, die Waffen der Station gegen seinen Expeditionsleiter zu lenken?
    Das wäre ein Schauspiel, das Konsortiumsvorsitzender Shabazed genießen würde wie kein zweites. Labagor überlegte, ob der Vorsitzende über das elektronische Gerät hinter Draundas Ohr auch in diesem Moment den Verlauf der Expedition verfolgte, vielleicht schon aufbereitet als Illu-Drama … Je länger er diesem Gedanken nachhing, desto sicherer schien es ihm, dass Draunda nur nach einer Möglichkeit trachtete, ihn
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