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008 - Wasser für Shan

008 - Wasser für Shan

Titel: 008 - Wasser für Shan
Autoren: STAR GATE - das Original
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kam Sahotin selbst. Sein selbstbewusster Ausdruck verschwand jedoch, als er sich in dem Raum umsah.
    »Ist keiner gekommen, um meinen Besuch vorzubereiten?«, fragte er stirnrunzelnd.
    Zeta musste sich eingestehen, dass er gut aussah; er war groß gewachsen und schlank, dabei muskulös und kräftig, ohne von grobschlächtiger Brutalität zu sein. Auch seine klar geschnittenen Gesichtszüge wirkten attraktiv, trotz oder vielleicht gerade wegen der Arroganz, die auf ihnen lag.
    »Doch«, entgegnete sie.
    »Ich brauchte ihre Dienste nicht.«
    Die Miene des Quellherren heiterte sich wieder auf. »Ich verstehe«, sagte er. »Du willst nur mich. Du hasst unnütze Verschwendung und willst gleich zur Sache kommen.« Er legte die Arme um ihre Hüfte und zog sie zu sich heran. »Du hast recht«, flüsterte er. »Wir brauchen ja nur uns.«
    »Du verstehst gar nichts«, entgegnete sie und versteifte sich, als sie seine Finger an ihrem Oberschenkel spürte. »Du hast nie verstanden und wirst nie verstehen. Du bist schon zu lange Quellherr. Du kannst nicht mehr verstehen.«
    Er hörte gar nicht zu. Sie fühlte seinen Atem auf ihrem Schoß, als er sich bückte und versuchte, den Weg durch die vielen Falten ihres Umhangs zu finden. Plötzlich stieg ihr sein scharfer, beißender Schweiß der Erwartung in die Nase. »Zeige mir die süße Frucht«, keuchte er, »die du da verborgen hältst.«
    Fast hätte sie aufgelacht über seine Unbeholfenheit, seine kurzatmige Gier, seine theatralische Ausdrucksweise, aber plötzlich waren all die Gefühle wieder da, die sie vor so befremdlich kurzer Zeit noch vermisst hatte. »Nein«, sagte sie so kalt, dass die Ablehnung selbst seine gierige Erwartung durchdringen musste. »Lass mich, ich bin …«
    Er schnaubte auf, drückte sie zurück. Seine Hand fand das Ziel zwischen ihren Beinen, rieb wild, fordernd, ohne die geringste Zärtlichkeit.
    Zeta schrie auf, winkelte das Bein an und stieß mit aller Kraft zu. Aufschreiend stürzte Sahotin zurück, prallte mit dem Kopf gegen einen Beistelltisch. Benommen rappelte er sich auf, rieb sich die schmerzende Schläfe, blieb fassungslos in der Hocke kauern.
    »Such dir deine süßen Früchte woanders«, schrie Zeta.
    Er schüttelte sich, verstand immer noch nicht, was ihm, dem Quellherren, angetan worden war.
    Zeta wich einen Schritt zurück, darauf gefasst, dass er sich auf sie stürzen würde. Doch zu ihrer Überraschung verharrte er.
    »Aber ich liebe dich doch«, murmelte er, noch immer um Fassung ringend. »Du darfst dich mir nicht verweigern, so, wie ich dich liebe.«
    »Warum hast du mich dann gezwungen, in deinen Clan einzutreten?«
    »Was blieb mir übrig? Du wolltest mich ja nicht erhören. Dabei habe ich all die Jahre nur dich gewollt.«
    »Du widerst mich an. Deine Berührungen erschrecken mich, sabbernd und hilflos, wie sie sind. Was du an mir liebst, hast du ja gerade gezeigt.«
    Er erhob sich, stand da, etwas schwankend noch. »Ich bin dein Clanherr.« Kurzatmig und schnaufend näherte er sich ihr. »Du gehörst mir.«
    Zeta wich hinter einen flachen Tisch zurück. Zwischen Gläsern mit Quellgraswein hatten die Boten Sahotins verschiedene Speisen aufgetürmt.
    Als Sahotin sich ihr entgegen warf, schleuderte sie ihm den Tisch in den Weg. Er rutschte auf den überladenen Tellern aus. Bebend vor Zorn wühlte er sich aus den zersplitterten Gläsern und deren verschüttetem Inhalt hervor.
    »Wenn du mir etwas antust«, schrie Zeta, »ist unser Vertrag nichtig. Du wirst alles zurückgeben müssen, was du dir aus dem Triten-Clan einverleibt hast.«
    »Wenn ich dir etwas antue«, wiederholte er. »Aber nicht, wenn ich dich zwinge, das Bett mit mir zu teilen. Ich bin dein Clansherr.«
    »Es gibt Grenzen«, erinnerte ihn Zeta. »Ich bin nicht eine beliebige Clansfrau, sondern das Symbol einer aufgelösten Gemeinschaft. Niemand kann von mir verlangen, mit dir zu schlafen.«
    Als er sah, wie ernst es Zeta mit ihrer Drohung war, wandte er sich wortlos dem Eingang zu. Kurz vor der Schwelle drehte er sich noch einmal um. »Ich warne dich«, sagte er. »Du hast zwar die Gesetze und damit das Ganglion auf deiner Seite, aber ich weiß, dass du Tritar zur Flucht verholfen hast. Ich weiß auch, dass du es mit dem Kodex nicht genau nimmst. Ich werde dich beobachten lassen, dich und deine Freunde. Du wirst mir noch einmal zu Füßen liegen und um Gnade winseln.«
    Reglos beobachtete Zeta, wie er endlich ging. Sie spürte weder Freude noch Hass noch Erleichterung,
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