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0074 - Das Grauen

Titel: 0074 - Das Grauen
Autoren: Unbekannt
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den Mutanten vorgeschickt hatte, der die menschlichen Regungen schneller erkennen konnte. Auch Mataal hätte sich den Rücken freihalten können, aber es wäre ihm keine Zeit geblieben, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.
    Mataals Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück. Die Müdigkeit war von ihm gewichen, er fühlte sich ausgeruht und unternehmungslustig.
    Unterhalb der Bühne fühlte er das sanfte Pulsieren eines weiteren Pseudo-Körpers, den der Mutant dort verborgen hielt. Mataal war sicher, daß ihn die Menschen nicht beachteten. Für sie war er ein vor Heimweh kranker Barbar, der ihr Schicksal teilen würde. Es blieb ihnen keine Zeit für Mitleid, denn sie waren vollauf damit beschäftigt, Angriffspläne gegen Goldstein zu schmieden.
    Es war erstaunlich, daß sie trotz ihrer Mißerfolge nicht aufgaben. Mataal mußte damit rechnen, daß er später auf ähnlich gesinnte Menschen stieß - Menschen, die nicht resignierten und auch in aussichtslosen Situationen weiter kämpften.
     
    *
     
    Goldstein führte den Pseudo-Körper langsam unter der Bühne hervor. Was würde geschehen, wenn er beide Massen zusammenfügte? Wie würde sich ein solcher Materieklumpen außerhalb der FAUNA im Weltraum verhalten? Blieb er dann weiter unter Kontrolle?
    Der Mutant ließ den zweiten Pseudo-Körper herangleiten. Es konnte nichts schaden, wenn die Besatzung ihn sah. Zusammen mit dem Block über ihren Köpfen bildete er einen weiteren Beweis seiner Macht.
    Goldstein hielt den Materiebrocken, zusammengeballt aus Teilen der ehemaligen Treppe, einige Zeit in seiner Nähe. Eine schnelle Überprüfung der Gedanken der Männer zeigte keine Gefahr für ihn. Ungestört konnte er weiterarbeiten.
    Der willkürlich zusammengefügte Gegenstand verschwand. Goldstern lenkte ihn gegen die äußere Umhüllung des Schiffes. Dann hielt er inne. Vielleicht war es besser dieses Experiment in der Luftschleuse auszuführen.
    Während Goldstein hinter dem Navigationstisch stand und mit wachen Augen seine Umgebung beobachtete, schwebte der Pseudo-Körper in die Luftschleuse. Ein Bruchteil von Goldsteins paranormaler Substanz war bei dem Brocken und steuerte ihn. Es klappte wie bei den Kabinenwänden: Goldstein brachte die Anhäufung von Materie in den schwarzen, unendlichen Raum.
    Alles Weitere war wie ein Dammbruch, der eine Flut wirbelnder Wasser freigibt. Jener Teil von Goldsteins Geist, der den Pseudo-Körper geführt hatte, verließ das Schiff und entzog sich der unsichtbaren Umklammerung Mataals.
    Es war ein seltsamer Vorgang, zu vergleichen mit dem ersten zarten Tasten einer Pflanze, bevor sie aus dem Erdboden bricht. Die erste Folge war ein schmerzhafter Anstieg von Goldsteins Unbehagen. Er fühlte sich auf schreckliche Art gespalten als sei er zweimal da. Sein Geist unterteilte sich in zwei Bezirke, die sich grundlegend voneinander unterschieden. Der freigewordene Teil seiner Sinne, der sich, getragen von seinen paranormalen Kräften, außerhalb des Schiffes befand, schien eine bedeutsame Nachricht liefern zu wollen. Unsinnigerweise sträubte sich alles in Goldstein, sein Bewußtsein wehrte sich verzweifelt gegen die Übermittlung dieser Mitteilung.
    Das Unbehagen wuchs und wuchs. Es bohrte und drängte. Jener Teil seines Geistes, der sich Mataals Kontrolle entzogen hatte, kämpfte mit stummer Besessenheit gegen die Klammer an, die ihn noch umfangen hielt.
     
    *
     
    Mataal erkannte seinen Fehler erst, als der zweite Pseudo-Körper bereits außerhalb der Kaulquappe war. Urplötzlich sah er sich aus seiner sicheren Position gerissen. Panik durchflutete ihn. Nur noch schnelles Handeln vermochte, ihn jetzt zu retten. Das Entsetzen, daß er diese großartige Gelegenheit innerhalb von Augenblicken zu verlieren schien, drohte, ihn zu lähmen.
    Der paranormale Druck, der von dem freien Materieklumpen ausstrahlte, wurde immer stärker.
    Unbewußt schleuderte Goldstein weitere Substanz aus dem Schiff. In wenigen Augenblicken würde er den wahren Sachverhalt überblicken können.
    Der Pseudo-Körper mußte vernichtet werden. Mataal lockerte seinen Einfluß auf Goldsteins Gehirn, um mit unverminderter Kraft angreifen zu können.
    Das war sein zweiter Fehler. Während er seine Aufmerksamkeit den Geschehnissen vor der Luftschleuse widmete, ließ er Goldstein die nötige Zeit dazu, um die Nachricht aufzunehmen, die ihm der freie Teil seiner Sinne hartnäckig anbot.
     
    *
     
    Goldsteins Unbehagen wurde zur fürchterlichen Erkenntnis. Die geistigen Qualen
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