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0074 - Das Grauen

Titel: 0074 - Das Grauen
Autoren: Unbekannt
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hatte Everson daran gedacht, die K-262 auf der Venus zu landen, wo man sie auf jeden Fall finden würde, aber Goldstein hatte diesen Plan durchschaut und den Colonel überlegen lächelnd verwarnt.
    „Wenn wir erst einen geeigneten Platz gefunden haben, wird eine Weile verstreichen, bis ich Sie wieder benötige", fuhr Goldstein in der Erläuterung seines Vorhabens fort. „Zu einem gewissen Zeitpunkt werden Sie sich dann zu Rhodan begeben, um ihm meine Forderungen zu unterbreiten. Ich werde auf Rhodans Antwort warten. Wie meine Forderung an ihn lautet, ist jetzt völlig unwesentlich. Ihre wichtigste Aufgabe liegt vorerst darin, einen geeigneten Stützpunkt für meine Operationen auszuwählen."
    „Sie glauben doch nicht, daß ich die Kaulquappe allein durch das All steuern kann? ich brauche die Besatzung dazu."
    Goldstein nickte zustimmend. „Sie sollen Ihre Männer haben. Zuvor muß ich jedoch einige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um mich vor einem Massenangriff zu schützen. Wenn alle geschlossen über mich herfallen, könnte die Lage für beide Teile schwierig werden, denn ich kann dann in der Wahl meiner Verteidigungsmittel nicht länger rücksichtsvoll sein. Abgesehen von den im Schiff verteilten Waffen tragen nur Scoobey und Sie einen Paralysator. Sie werden sie beide über das Geländer befördern. Die Treppe wird nicht mehr benötigt. Finney und Wolkow werde ich schon heraufschaffen, keine Sorge. Ich werde mein Lager hinter den Funkgeräten aufschlagen. Da sich der Navigationstisch genau gegenüber befindet, kann immer nur ein Mann zu mir gelangen. Das müßte genügen. Ich glaube zwar nicht, daß Ihre Leute großen Unternehmungsgeist zeigen, aber ich muß mich vor jedem Zwischenfall absichern. Wer mich angreift, wird wieder gelähmt. Sagen Sie das der Mannschaft, Colonel. Es wird sie zurückhalten und gefügig machen. Ich gehe keinerlei Risiko ein. Meine Pläne dürfen auf keinen Fall durch einen lächerlichen Fehler zum Scheitern gebracht werden, ich bin zu allem entschlossen, um mein Ziel zu erreichen."
    „Davon bin ich überzeugt", sagte Everson ironisch. Er schleuderte den Paralysator von sich. „Was wird mit Mataal?"
    „Das ist unwichtig", erklärte Goldstein. „Wahrscheinlich wird er sterben. Er kann sich nicht an diese Umgebung gewöhnen. Sein Geist ist krank vor Trauer und Heimweh."
    Everson wandte sich an Mataal, der wie eine Statue in der Ecke hockte.
    „Ich bedaure das alles", sagte er mitleidig. Es lag nicht in meiner Absicht, daß Ihnen dies widerfährt."
    Die schwarzen Schlitzaugen blickten ihn in dumpfer Hoffnungslosigkeit an.
    „Wollen Sie in Ihre Kabine zurück?" fragte Everson. „Goldstein wird nichts dagegen haben und Sie irgendwie dort hinbringen können." Mataal schüttelte stumm den Kopf. „Kümmern Sie sich nicht länger um den Wilden", mischte sich Goldstein ungeduldig ein. „Er ist bedeutungslos."
    Mühsam unterdrückte Everson einige Schimpfworte. Es gab nur eine einzige Möglichkeit: warten, bis der Mutant einen Fehler machte!
    „Die Telekomanlage bleibt natürlich weiterhin außer Betrieb", verkündete Goldstein. Er wollte noch etwas hinzufügen, aber aus den Augenwinkeln sah er, wie sich Ramirez erhob und wie ein Betrunkener auf Everson zutorkelte. Der Kadett umklammerte Everson an den Oberarmen.
    „Nein, Sir!" Seine Stimme war kaum mehr als ein Hauch. „Es tut mir leid, daß ich einen Moment schwach war. Geben Sie ihm das Schiff nicht. Wenn er uns tötet, muß auch er sterben, denn ohne uns kann er mit der Kaulquappe nichts anfangen. Vielleicht ist dies unsere letzte Chance, diesen Verbrecher aufzuhalten."
    Goldsteins aufreizendes Lachen hallte mißtönend durch die Zentrale. Der Mutant hatte Ramirez nicht unterbrochen. Jetzt, da sich der Kadett auf Everson stützte, sagte er: „Der Junge will sich zum Märtyrer machen, Everson. Was sagen Sie dazu?"
    Sanft löste sich Everson von dem Kadetten. Im Hintergrund hörte er Weiß unverständliche Verwünschungen murmeln.
    Goldstein hob beide Hände. Die Situation schien ihm sichtbares Vergnügen zu bereiten.
    „Reden Sie nicht, Colonel", sagte er. „Ich kenne Ihre Antwort sie ist vernünftig. Sie wollen keine Märtyrer. Unter der Besatzung werden sich noch weitere solcher Narren befinden. Glücklicherweise zählen Sie nicht zu ihnen."
    Everson starrte ihn mit brennenden Augen an. Er schluckte die Beleidigung wortlos, denn er glaubte zu wissen, warum Goldstein sie ausgesprochen hatte. Im Grunde war der Mutant leicht
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