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0074 - Das Grauen

Titel: 0074 - Das Grauen
Autoren: Unbekannt
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selbst würde im Hintergrund bleiben. Während Goldstein alle Arbeit für ihn verrichtete, konnte er beobachten, lernen und weitere Pläne ausarbeiten.
    Ohne Mühe gelang es ihm, mit an Bord der Kaulquappe zu kommen, als Goldstein wieder abgeholt wurde. Er lieferte den Fremden einen auf Biegen und Brechen geführten Kampf, bevor er sich „entführen" ließ.
    Goldstein, nicht mehr als ein willenloses Werkzeug in Mataals Händen, begann, in Aktion zu treten.
    Mataal hatte alles gründlich vorbereitet. Der junge Telepath mußte glauben, daß seine neuen Fähigkeiten schon immer in ihm geschlummert hatten. Sanft lenkte ihn Mataal in die gewünschte Bahn. Geschickt, und ohne, daß es Goldstein bemerkte, weckte er größenwahnsinnige Ideen in dem Mutanten.
    Gewissensbisse wurden von Mataal gründlich zerstreut, um Konflikte im Bewußtsein des Jungen zu vermeiden. Nur ein einziges Mal war es Goldstein gelungen, sich aus der geistigen Umklammerung zu lösen. Mataal, der in die Beobachtung der Besatzung vertieft war, bemerkte es fast zu spät, als Goldstein den Kommandanten zu warnen versuchte.
    Mataal drang tiefer in den Mutanten ein, um solche Zwischenfälle unmöglich zu machen. Während Goldstein glaubte, das Schiff für sich zu erobern, konnte Mataal unauffällig die Mentalität der Menschen studieren. Er mußte lernen, lernen, lernen. Nur dann konnte er ernsthaft erwägen, dieser Art gegenüberzutreten, sie zu beherrschen und für seine Zwecke auszunutzen.
    Als die ersten Lähmungen eintraten, fiel der Verdacht sofort auf ihn. Damit hatte er gerechnet. Dies war der kritische Punkt, der überwunden werden mußte, ohne, daß er seine wahre Natur zeigte. Dank seiner unerschütterlichen Ruhe gelang es ihm, das Mißtrauen zu besänftigen. Er spielte den Betäubten, als ihm der Arzt eine Spritze gab, und sie fielen auch darauf herein.
    Die Männer begannen, sich gegenseitig zu verdächtigen und zu beschuldigen. Mataal lernte eine Unmenge menschlicher Beweggründe kennen. Die Charaktere dieser kleinen Gruppe gestatteten ihm ohne Zweifel Rückschlüsse auf die gesamte Spezies.
    Was mußte das für ein Volk sein! In den Gedanken dieser Menschen spiegelte sich ein Abbild ihres Lebens und Sterbens, ihrer Kämpfe, Siege und Niederlagen. Mataal erfuhr von Freude und Trauer, Humor, Ernst, Liebe und Haß. Er war überwältigt von einer derart gefühlsbetonten Lebensweise. Wie war es möglich, daß sie sich so explosionsartig entwickeln konnten? Es wäre Mataal logischer erschienen, wenn sich diese Wesen untereinander zerfleischt hätten, denn jeder von ihnen schien eigene Ambitionen mit sich herumzutragen.
    Wie es gelungen war, eine derartige Masse von Individualisten dazu zu bringen, ein Ziel zu verfolgen, blieb Mataal ein Rätsel. Da ihm das Wissen der Besatzung nicht verborgen bleiben konnte, ahnte er, daß die Existenz der Arkoniden keine geringe Rolle bei der Entwicklung der Menschheit spielte.
    Diese Hilfeleistungen waren jedoch mehr oder weniger unfreiwillig geschehen - dank geschickter Manöver jenes legendären Perry Rhodan, der in den Köpfen der Männer herumspukte.
    Perry Rhodan, das war sein Mann! Nur über ihn konnte Mataal sein ehrgeiziges Vorhaben verwirklichen.
    War es nicht wunderbar, daß ein unvorhergesehener Schiffbruch seinem Volk die Möglichkeit geben sollte, wieder Fuß zu fassen und eine bedeutende Rolle innerhalb des großen kosmischen Geschehens zu übernehmen?
    Goldstein, in seiner eigentlichen Bewegungsfreiheit kaum eingeschränkt, begann, die ihm von Mataal suggerierten Vorstellungen zu modifizieren. Der Mutant experimentierte mit Pseudo-Körpern, um seine Gewalt über sie zu prüfen. Hier lag ein weiterer Schlüssel zur Ergründung menschlichen Verhaltens.
    Mataal verwehrte Goldstein diese Versuche nicht, denn sie konnten ihn wenig beeinträchtigen.
    Nachdem Goldstein fast alle Raumfahrer gelähmt hatte, rückte der Zeitpunkt immer näher, zu dem der Kommandant den Mutanten verdächtigen mußte. Mataal hatte sich gewappnet, um notfalls selbst eingreifen zu können. Aber Goldstein spielte ohne Hemmungen die Rolle des größenwahnsinnigen Mannes, die ihm Mataal zugedacht hatte. Mataal spürte das unbewußte Unbehagen des Jungen. Die Handlungsweise verstieß gegen Goldsteins wahre Natur. Mataals geistige Klammer wurde immer enger, um Goldstein bei der Stange zu halten.
    Die von ihrer Starre befreiten Männer begannen. Goldstein zu bekämpfen. Mataal sah jetzt, wie vorausschauend er gehandelt hatte, als er
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