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0073 - Die Insel der Zyklopen

0073 - Die Insel der Zyklopen

Titel: 0073 - Die Insel der Zyklopen
Autoren: Michael Hrdinka
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aus dem Erdinneren zu kommen schien, ließ sie zusammenzucken. Zuerst dachten sie an eine weitere Erderschütterung, doch der Boden unter ihren Füßen blieb fest und ruhig.
    Mit angehaltenem Atem lauschten sie zur höchsten Erhebung zur Insel hin.
    Ja, von dort kamen die merkwürdigen Geräusche.
    Die Ereignisse der nächsten Minuten ließen die Studenten ihr Problem vergessen!
    ***
    »Es kann heute keinen Zweifel mehr darüber geben, daß die Parapsychologie der Menschheit äußerst nützlich ist und es nur durch sie gelungen ist, tödliche Gefahren von ihr abzuwenden. Es lauern aber immer neue, unerforschte Abgründe, die wir durch die Parapsychologie bekämpfen können, ja sie bekämpfen müssen! Ich…«
    Professor Zamorra wurde durch Nicole Duval, seine Sekretärin, der er gerade einen Artikel für eine namhafte wissenschaftliche Zeitung diktierte, unterbrochen.
    »Nicht so schnell, Chef!« Die bildhübsche Französin blätterte den Stenogrammblock, den sie vor sich auf Zamorras Schreibtisch liegen hatte, eilig um.
    »Okay, dann machen wir eben eine kleine Pause!« lächelte der Parapsychologe. Er erhob sich von dem bequemen Ledersessel, der direkt vor dem wuchtigen, beinahe antik wirkenden Schreibtisch stand. Er bildete den Mittelpunkt in Zamorras Arbeitzimmer auf Château de Montagne, jenem sagenumwobenen Schloß im Loiretal, das er von seinem Onkel geerbt hatte.
    Er warf einen raschen Blick durch die Scheiben des Bogenfensters in den Schloßhof, bevor er den mit kostbaren Einlegearbeiten verzierten Wandschrank, in dem sich die Hausbar befand, öffnete.
    Er entnahm ihr zwei Gläser.
    »Du trinkst doch sicher einen Bourbon mit, Nicole, ja?«
    »Ehrensache, Chef!« Sie hatte es sich noch immer nicht abgewöhnt, den, Professor mit »Chef« anzureden, obwohl sie längst mehr als bloß seine Sekretärin war. Sie liebte diesen außergewöhnlichen Mann in den besten Jahren, ihren Job und Zamorras Tätigkeit als Geisterjäger und Dämonenkiller, die stets für Reisen in ferne Länder, Abwechslung und Nervenkitzel sorgten!
    Der Professor füllte die Gläser bis zur Hälfte, bevor er den Bleikristallstöpsel wieder in den Flaschenhals senkte, und die Karaffe an ihren Platz zurückstellte.
    Zamorra reichte Nicole das Glas.
    Sie prosteten sich zu.
    Zamorra ließ sich in den Sessel fallen, trank in genießerischen, kleinen Schlucken den edlen Weinbrand, während er versuchte, Nicoles Stenogramm zu entziffern.
    »Die Hieroglyphen sind gegen deine Kürzel ja noch leicht zu enträtseln!« sagte er grinsend. Es dauerte einige Minuten, bis er das Zeichengewirr lesen konnte.
    »Ach, der Papierkram ist doch etwas Nervtötendes!« seufzte Nicole, als sie gelangweilt den Bleistift zu spitzen begann.
    »Da muß ich dir recht geben! Es geht aber leider nicht ohne ihn!«
    »Diese Artikel bist du ja schon deinem guten Ruf schuldig!« lächelte die Französin.
    »Na, na, übertreibe nicht gleich! Du bist ja auch deinem Ruf als ausgezeichnete Sekretärin ein leserliches Steno schuldig!«
    »He, jetzt bist du aber gemein!« entrüstete sich Nicole mit gespieltem Ärger. »Die Hauptsache ist doch wohl, daß ich mein Stenogramm lesen kann!«
    »Da hat man es ja! Die Angestellten haben ja schon mehr Rechte, als der Chef selbst! Nicht nur, daß sie ihn duzen, nein, wenn man sie kritisiert, spielen sie die Beleidigten! Und dann noch die Emanzipation!« konterte Zamorra, ein Lächeln verbeißend.
    »Also bitte, Herr Professor, fahren Sie in ihrem Diktat fort! Wir haben gleich Dienstschluß und ich kann heute keine Überstunden machen!« sagte Nicole spitz.
    »Und warum können Sie keine Überstunden machen?« erkundigte sich Zamorra.
    »Weil ich eine Verabredung habe!«
    »Mit wem?«
    »Mit einem netten, freundlichen Menschen, der mich zum Abendessen eingeladen hat und dies hoffentlich nicht in der Zwischenzeit vergessen hat. Er ist nämlich sehr arbeitseifrig!«
    »Um Himmels willen, wer ist denn das?« fragte Zamorra überrascht.
    »Eifersüchtig?«
    »Und wie!«
    Nicole lachte. »Bist du noch immer nicht dahinter gekommen, daß du mir fest versprochen hast, heute abend mit mir essen zu gehen?«
    »Ach, so ist das! Dachte ich mir gleich!« setzte Zamorra rasch hinzu.
    »Du kannst furchtbar schlecht lügen, Chef!«
    »So? Wußte ich gar nicht!«
    »Was ist nun mit dem Essen? Lädst du mich ein!«
    »Natürlich!«
    »Du bist ja doch der Beste!«
    »Eine Bedingung habe ich allerdings!« dämpfte Zamorra die Freude des Mädchens.
    »Und die
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