Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0073 - Die Insel der Zyklopen

0073 - Die Insel der Zyklopen

Titel: 0073 - Die Insel der Zyklopen
Autoren: Michael Hrdinka
Vom Netzwerk:
Kräfte verfügen! schoß es Dan durch den Kopf. So ein gewaltiges Stück Fels hätten fünf Männer nicht anheben können. Der Zentaur hob es beinahe spielerisch hoch, während er mit dem linken Vorderhuf auf dem Boden scharrte, einem nach Zucker bettelndem Pferd gleich!
    Heulend schleuderte er ihn nach dem vor Angst zitternden Menschen!
    Jeff zog Dan hastig beiseite, der sich nicht von dem schauerlichen Anblick losreißen konnte.
    Donnernd krachte der Block nur wenige Yards von ihnen entfernt auf den Boden, rollte den abschüssigen Hang hinunter, bevor er schließlich klatschend auf dem Wasser aufschlug.
    In unbeschreiblicher Panik begannen die Studenten nach unten zu hasten, stolperten, glitten aus, fielen hin, kugelten über spitzes, schroffes Gestein, schlugen sich ihre Körper blutig, bevor sie sich wieder auffangen konnten, sich hochrappelten, um weiterzuklettern. Die Angst saß ihnen im Nacken, der Teufel hetzte sie.
    Trotzdem war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie die rasende Bestie eingeholt haben würde.
    Jeff Milden biß die Zähne zusammen. Wieder krachte ein Felsstück dicht neben ihm zu Boden. Dan Kilroy kletterte einige Yards hinter ihm zu Tal. Er kam sichtlich langsamer voran als Jeff.
    »He, paß auf, Dan!« brüllte Milden aus Leibeskräften, als er sich nach seinem Kameraden umsah und feststellte, daß der Zentaur keinen Steinwurf mehr von Dan entfernt war.
    Ich muß ihm helfen! durchzuckte es Jeff. Er wollte wieder hochsteigen, der Selbsterhaltungstrieb hielt ihn aber davor zurück.
    Er sah ein, daß er Dan nicht mehr helfen konnte!
    Das Fabelwesen hatte ihn bereits eingeholt!
    Sekundenlang starrte es den jungen Mann an, dann stieß es mit den Hufen nach ihm. Dan wurde mit ungeheurer Wucht getroffen, stürzte und blieb reglos liegen. Sein Leben wich unter dem Trommelhagel der Hufschläge.
    ***
    Jeff Milden mußte mit ansehen, wie sein Freund zu Tode getrampelt wurde.
    Unbändiger Zorn und Schmerz wallten in ihm hoch, brachten sein Blut beinahe zum Kochen. Der Gedanke, seinem Kameraden nicht helfen zu können, der Haß auf den Zentaur, die Ausweglosigkeit seiner Lage trieben ihm die Tränen in die Augen.
    Mechanisch tastete er sich den Abhang weiter hinunter, ohne auch nur einen Moment den Zentaur aus den Augen zu lassen.
    Dieser ließ nun von Kilroy ab. Schnaubend wandte er sich Jeff zu.
    Der klobige Schädel ruckte herum, die Pranken wirbelten durch die Luft.
    Milden wich automatisch zurück, stolperte und fiel der Länge nach hin.
    Er konnte nichts mehr tun, als auf das helle Klappern der gewichtigen Schritte des Monsters zu lauschen und diese zu zählen.
    Schon war der Zentaur heran. Er sah aus der Nähe betrachtet noch viel unheimlicher und schrecklicher aus. Nervenaufreibend schnappte die Kinnlade auf und zu, die großen Zähne knirschten.
    »Neeeeiiiiin! Niiiiicht! Hiiiilfe!« brüllte Jeff entsetzt, als er dem Tod ins Auge blickte. Mühsam rappelte er sich auf, doch da erfaßten ihn die Klauen des Monsters, hoben ihn hoch.
    Jeff strampelte verzweifelt, trat mit den Beinen um sich, vergrub die Fingernägel in der dichten Mähne.
    Immer höher hob der Zentaur Jeff hoch, stemmte ihn über dem Kopf, wie ein Bündel Stroh.
    Jeff sah den Abgrund unter sich und das blaugrüne Wasser der Bucht, er krächzte hilflos, doch das Wesen hatte kein Erbarmen mit seinem Opfer!
    Es schleuderte den Mann wie ein Spielzeug weit von sich!
    ***
    Jeff Milden flog durch die Luft! Himmel und Erde drehten sich in rasender Geschwindigkeit.
    Aus! durchzuckte es ihn.
    Klatschend schlug er auf die Wasseroberfläche auf, tauchte unter.
    Der Student hatte Glück, daß der Meerarm einige Meter tief war, so daß er nicht auf dem Grund zerschmetterte. Nein, er stieg vielmehr rasch der Oberfläche entgegen.
    Als er auftauchte, konnte er es noch immer nicht fassen, dem sicheren Tod entronnen zu sein. Das kühle Naß wirkte belebend auf seine Sinne. Zwar brannten die Schürfwunden höllisch, doch er verbiß den Schmerz.
    Prustend hielt er den Kopf über Wasser, schüttelte ihn, um die brennenden Salzwasserperlen aus den Augen zu bekommen. Die Haare hingen ihm wirr in die Stirn, in seinem Mund machte sich der Geschmack von Salz breit.
    Mit einer fahrigen Bewegung wischte er sich die Haare aus dem Gesicht. Dann begann er zu schwimmen! In hastigen, aber gleichmäßigen Bewegungen glitt er durch das Wasser.
    Er legte sich auf den Rücken, ließ sich einfach treiben!
    Da erspähte er den Zentaur hoch über ihm auf einem der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher