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0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel
Autoren: Unbekannt
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müssen, wenn er innerhalb der nächsten hundert Tage nicht zurückkehrte. Iiy-Jüür-Eelie nahm sich vor, dieser eigenartigen Welt Weelie-Wee und ihren Bewohnern besondere Aufmerksamkeit zu schenken, sobald die Auseinandersetzung mit Aurigel ausgestanden war. Sollte sich herausstellen, daß die Bewohner von Weelie-Wee für Sey-Wüüns und seines Schiffes Verschwinden verantwortlich waren, dann wehe ihnen!
    Als seine Exzellenz sich diese Gedanken durch den Kopf gehen ließ, saß er in seinem Arbeitszimmer, einem saalartigen Raum hoch oben in der Spitze des Turmes, der den vorderen Rand des Turmkeils bildete. Von hier aus hatte er einen vorzüglichen Überblick sowohl über den gesamten Palast als auch über einen Teil der Stadt. Hier mündeten vor allen Dingen die Leitungen, über die er mit den wichtigsten seiner Untergebenen, den Gouverneuren, Generalen und Admiralen, auf ganz Heeninniy in ständiger Verbindung blieb.
    Hier erreichte ihn auch die Nachricht, daß der Gefangene, der sich Tschee-Liisch oder so ähnlich nannte, angefangen habe, ein Geständnis abzulegen, das heißt: daß er dem Techniker Wiir-Nee erklärte, wie das Schirmfeld um das Schiff herum zustande gekommen sei und wie man es aufheben könne.
    Hier erreichte ihn kurz darauf schließlich die Nachricht, daß es dem gefangenen Freischärler gelungen sei, aus seiner Zelle zu entkommen und spurlos zu verschwinden.
    Das machte Iiy-Jüür-Eelie zornig, und er versprach, daß er den oder die Schuldigen hart bestrafen werde, aber im Grunde genommen kümmerte es ihn wenig. Im Augenblick war das Geständnis des Gefangenen Tschee-Liisch das allerwichtigste. Wenn Wiir-Nee auf dem Posten war, konnte mit dem Nachbau der Aggregate, von denen in der Meldung die Rede war, vielleicht schon in ein paar Stunden begonnen werden.
     
    *
     
    Chellish überdachte noch einmal, was er gesagt hatte, und befand es für richtig. Es war nicht leicht gewesen, einem gebildeten Techniker die Konstruktionsanweisungen für ein Gerät zu liefern, von dem der Techniker erwartete, daß es imstande sei, künstliche Gravitationsfelder zu erzeugen - wohingegen natürlich Chellish nicht im entferntesten daran dachte, eines der wichtigsten Geheimnisse terranischer Technik so billig preiszugeben.
    Was Chellish beschrieben hatte, war ein Gerät, dessen Einzelteile vermuten ließen, daß es halten werde, was man sich von ihm versprach. Selbst ein geübter Techniker, der zuvor noch niemals mit der Technik künstlicher Gravitationsfelder zu tun gehabt hatte, würde keinen Fehler entdecken können.
    Und dennoch gab es einen. Einen winzigen, kaum erkennbaren, der im entscheidenden Augenblick dafür sorgen würde, daß die Peepsies sich ihrer neuen Errungenschaft nicht erfreuen konnten.
    Man hatte Chellish nach dem Geständnis etwas zu essen gegeben und ihn dann in seine Zelle zurückgeschafft. Wiir-Nee, der ihn fast schon als Kollegen zu betrachten schien, hatte ihm versichert, er werde mit dem Bau des Antigrav-Aggregats so schnell wie möglich beginnen und vielleicht noch einmal seinen Rat brauchen. Chellish hatte scheinbar zerknirscht zu verstehen gegeben, daß er zur Verfügung stehe.
    In der Zwischenzeit hatte Mullon ein paar unangenehme Stunden verbracht. Er hatte sich denken können, daß man Chellish verhören würde, aber seine Befürchtungen waren in eine falsche Richtung gegangen.
    „Nein", erklärte Chellish müde, „Sie wollten nicht wissen, wie es auf Aurigel aussieht, und ich habe nicht verraten, daß wir in Wirklichkeit von Gray Beast kommen. Dafür habe ich ihnen bis in alle Einzelheiten beschrieben, wie eine Antigrav-Maschine funktioniert, so, daß sie das Schirmfeld, das Sheldrake um die FAIR LADY herum aufgebaut hat, wirkungslos machen und in das Schiff eindringen können."
    Mullon starrte ihn entgeistert an.
    „Das haben Sie ihnen verraten?" stieß er hervor.
    Chellish nickte.
    „Natürlich. Sie hatten ihre Methoden, es aus mir herauszupressen."
    Mullon wich bis zur Wand zurück.
    „Aber ... entschuldigen Sie! Natürlich war es zuviel verlangt, daß Sie diese Geheimdienst-Methoden aushalten sollten, ohne den Mund aufzumachen."
    Chellish lächelte.
    „Beruhigen Sie sich. Ich habe den Mund zwar aufgemacht, sogar ziemlich weit, aber die Peepsies werden an dem Ding, das ihnen beschrieben worden ist, keine Freude haben."
    Mullon war überrascht und wollte etwas fragen, aber in diesem Augenblick öffnete sich die Zellentür. Ein uniformierter Peepsie trat herein und sagte:
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