Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0070 - Die Teufelsbraut

0070 - Die Teufelsbraut

Titel: 0070 - Die Teufelsbraut
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
die an meinem Gürtel hing.
    Ich konnte sie im Augenblick nicht gegen Ludus Bajaja einsetzen. Sie hätte sich zwischen Zweigen und Ästen verfangen.
    Deshalb wich ich Schritt um Schritt vor dem Ungeheuer zurück. Einen Großteil des Weges zum Dämon von Rio hatte Ludus Bajaja bereits zurückgelegt.
    Eine Seele fehlte ihm nur noch.
    Meine Seele!
    Er wollte sie um jeden Preis haben. Doch ich war verständlicherweise nicht gewillt, mich von ihr zu trennen.
    Ich erreichte den schmalen Pfad. Bajaja trat gleichfalls aus den Büschen. Nun war es mir möglich, die Dämonenpeitsche zu benützen.
    Blitzschnell hakte ich sie los.
    Bajaja ahnte nicht, welche Kräfte in meiner Peitsche, die ich mit einer List Myxin, dem Magier, abgenommen hatte, steckten.
    Ich wich nicht mehr weiter vor dem Ungeheuer zurück.
    Ludus Bajaja dachte, ich würde aufgeben. Ein Laut des Triumphes kam aus seiner Kehle. Für ihn stand fest, daß mein Ende gekommen war.
    Aber es war umgekehrt.
    Ludus Bajaja hatte nur noch wenige Augenblicke zu leben.
    Ich hatte die Dämonenpeitsche bereits hinter mir ausgerollt. Als der Anwärter auf den Dämonenthron von Rio mich erneut angreifen wollte, schlug ich zu.
    Die Peitsche pfiff durch die Luft. Ihre drei Lederenden schlangen sich um Ludus Bajajas Hals.
    Der Höllengünstling erstarrte. Die rote Glut seiner Augen wurde weiß und grell. Flammen züngelten aus ihnen und verbrannten die Umgebung der Augenhöhlen.
    Dieses Feuer griff sehr schnell auf den ganzen beharrten Kopf des Monsters über. Es stank nach verbranntem Fleisch und versengtem Horn.
    Ludus Bajajas zugeschnürter Kehle entrangen sich scheußliche Laute. Die Kraft der Dämonenpeitsche kam nun voll zur Wirkung.
    Innerhalb weniger Sekunden löste sich Ludus Bajaja vollkommen auf.
    Am Tage wäre es mir nicht gelungen, den Mann, der sich als Nachfolger von Tarantoga sah, so gründlich zu vernichten.
    Es war erst nachts möglich gewesen, nachdem er das Bündnis mit dem Bösen eingegangen war.
    Mein Sieg über Ludus Bajaja war jedoch nur ein Teilerfolg.
    Das größere Abenteuer, der kräfteraubendere Kampf, lag noch vor mir…
    ***
    Tarantoga spielte seinen nächsten Trumpf aus. Er schickte einen Ruf über den Totenacker jenseits der Dämonenmauer, der von den dort Begrabenen nicht ungehört blieb.
    Tarantogas Ruf war ihnen Befehl.
    Sie durften nicht mehr länger in ihren Gräbern liegen bleiben. Sie mußten sich erheben und für Tarantoga kämpfen!
    Die Erde des ersten Grabes bekam Risse. Unter dem eingesunkenen Hügel des zweiten Grabes wühlten Totenfinger. Schwere Granitplatten wurden von Knochenhänden knirschend zur Seite geschoben.
    Der Friedhof erwachte.
    Eine unheimliche Szene!
    Den finsteren Gräbern entstiegen Skelette und vermoderte Gestalten. Löchrige Totenhemden umhüllten einige von ihnen.
    Lebende Tote!
    Sie schlichen lautlos durch die Finsternis. Eine grauenerregende Armee, die Tarantoga hier formierte. Immer mehr Gräber öffneten sich. Knochenfinger durchstießen das Erdreich. Die Scholle brach auf.
    Unheimliche Gestalten entstiegen der schwarzen Tiefe ihrer letzten Ruhestätte.
    Die dämonische Kraft Tarantogas führte sie. Der Dämon von Rio befehligte sie. Dreißig, vierzig Horrorwesen näherten sich der Dämonenmauer.
    Die ersten Toten überkletterten die Mauer; Sie hatten die Absicht, in den Kampf einzugreifen und für Tarantoga zu siegen…
    ***
    Suko war Ludus Bajaja im Geländewagen gefolgt. Er hatte den Anwärter auf den Dämonenthron von Rio keinen Moment aus den Augen verloren.
    Dennoch hatte Bajaja nicht geahnt, daß ihm jemand auf den Fersen war. Suko verstand sehr viel vom Beschatten.
    So gelangte der Chinese in die Nähe der Dämonenmauer. Als er mit dem Wagen nicht mehr weiter konnte, stieg er aus.
    Er folgte Bajaja zu Fuß. Der Alte schlug sich alsbald in die Büsche. Suko sah die Reaktion der Dämonenmauer auf John Sinclairs Attacken.
    Es blitzte. Es krachte. Die Erde schüttelte sich. Suko stürmte los, um dem Freund zu Hilfe zu eilen. Er sah einen grellroten Feuerschein zum Himmel emporlodern.
    Mit langen Sätzen keuchte Suko den gewundenen Pfad entlang. Er erreichte die Lichtung. Sie war in einen blutroten Schein gehüllt.
    Mit einem Blick erfaßte Suko die Situation.
    John hatte die Sprengladungen bereits in der Mauer angebracht. In einer Mauer, die lebte!
    Suko sah die Zündschnüre, die zu einer einzigen Schnur vereinigt waren. Das Ende der schwarzen Schnur lag drei Yard von Suko entfernt auf dem Boden.
    Aber wo
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher