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0070 - Die Teufelsbraut

0070 - Die Teufelsbraut

Titel: 0070 - Die Teufelsbraut
Autoren: Friedrich Tenkrat
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muß für die siebte Nadel. Sieben Ritualmorde würden sieben Nadeln auf Ihrer Landkarte ergeben. Und diese sieben Nadeln würden dann ein genaues Siebeneck ergeben. Ein Siebeneck, dessen Mittelpunkt die Dämonenmauer darstellt.«
    Suko sprang auf und sah sich die Karte aus der Nähe an.
    Dann sagte er: »Das würde bedeuten, daß das siebte Mordopfer an dieser und an keiner anderen Stelle abgelegt werden würde.« Er wies auf einen bestimmten Punkt.
    »Dessen bin ich sicher«, sagte ich.
    »Vorausgesetzt, es gelingt uns nicht, den Mörder vor der Tat zu erwischen«, bemerkte der Chinese.
    »So ist es«, bestätigte ich.
    Orfeu Calamasse markierte die siebte Ecke mit einer grünen Nadel. »Ich werde an dieser Stelle zwei meiner besten Männer postieren. Wenn Ihre Theorie stimmt, Oberinspektor Sinclair, dann muß uns der Mörder hier in die Hände fallen.«
    Ich war felsenfest davon überzeugt, daß das klappen würde.
    Aber mir war dennoch nicht wohl bei der Sache, denn der Killer würde an dieser Stelle erst aufkreuzen, wenn er zum siebentenmal gemordet hatte.
    Genau das aber wollten Suko und ich verhindern.
    Mein Blick heftete sich auf die Stelle, wo sich die Dämonenmauer befand. Ich hatte einen Plan.
    »Kommissar Calamasse«, sagte ich.
    »Ja?« gab dieser zurück.
    »Es geht um diese Dämonenmauer. Im Augenblick verbirgt sich noch Tarantoga in ihr. Doch wie auch immer der Dämon heißt, der in ihr wohnt, sie wird ewig der Kern des Bösen bleiben.«
    »Kann man dagegen nichts tun?« fragte Calamasse.
    »Doch. Man müßte sie zerstören.«
    »Womit? Mit einem Caterpillar?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Man muß diese Mauer sprengen.«
    »Würden Sie das tun?«
    »Ja. Ich denke, daß man mir von Seiten der Behörden keine Schwierigkeiten deswegen machen würde, nicht wahr?«
    Calamasse blickte mich ernst an. »Oberinspektor, wir haben Sie nach Rio gebeten, damit Sie diese Stadt vom Einfluß des Bösen befreien. Wenn Sie es also für wichtig erachten, daß diese Mauer gesprengt wird, dann geht das in Ordnung.«
    »Vielen Dank.«
    »Sagen Sie mir, was Sie dazu brauchen. Ich werde bemüht sein, es Ihnen in kürzester Zeit zu beschaffen.«
    Ich lächelte. »Das ist ein Wort, Kommissar«, sagte ich zufrieden. Und dann gab ich ihm meine kleine Wunschliste bekannt.
    ***
    Der Mann mit dem glattrasierten Gesicht und dem offenen Blick, der uns in der Hotelhalle entgegenkam, war Gilbert Joyce. Der Vater von Brenda Joyce, jenes Mädchens, dem wir es erspart hatten, daß sie das siebte Ritualopfer wurde.
    »Sinclair!« rief Gilbert Joyce schon von weitem. »Sinclair!« Der Mann war aufgeregt.
    Wir blieben stehen.
    Ich nickte dem Mann zu. »Wie geht es Ihrer Tochter, Mr. Joyce?«
    »Ich war bei ihr«, sagte Gilbert Joyce. »Sie hat den Schock überwunden. Ich durfte mit ihr reden. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen beiden bin. Wenn Sie nicht gewesen wären…« Joyce unterbrach sich. Seine Stimme war heiser geworden. Er mußte sich mehrmals räuspern. »Wenn Brenda ermordet worden wäre, ich glaube, ich hätte darüber den Verstand verloren. Ich hänge mehr an ihr als an meinem Leben.«
    »Haben Sie mit Ihrer Tochter über den Anschlag gesprochen?« wollte Suko wissen.
    Gilbert Joyce schüttelte den Kopf. »Sie müssen verstehen, ich wollte sie nicht aufregen. Das arme Ding hat Furchtbares mitgemacht… Wir sprachen viel von der Zukunft. Ich wollte sie seelisch aufrichten, und ich glaube, es ist mir gelungen. Nur einmal wurde ihr Blick düster, und sie sprach von einem Dämon namens Tarantoga und von dessen Nachfolger, dessen Name Ludus Bajaja sein soll. Ich dachte, daß das für Sie wichtig sein könnte.«
    »Das ist es in der Tat, Mr. Joyce«, sagte ich hastig. »Entschuldigen Sie mich.«
    Ich eilte zu den Telefonkabinen und rief umgehend Kommissar Calamasse an. Nun kannten wir den Namen des Mannes, der die Nachfolge Tarantogas anstrebte.
    Jetzt brauchte ich die Anschrift des Ritualmörders.
    Ich hoffte, daß Orfeu Calamasse sie mir beschaffen konnte.
    »Ich werde sofort alle mir zur Verfügung stehenden Hebel in Bewegung setzen, Oberinspektor«, versprach mir Calamasse.
    Mehr konnte ich nicht von ihm verlangen.
    Ich kehrte zu Joyce und Suko zurück. Ich beglückwünschte den Amerikaner dazu, daß seine Tochter so bald schön über den Berg gekommen war.
    Mehr konnte ich mit Gilbert Joyce nicht sprechen, denn ein Page trat zu uns und sagte: »Telefon für Sie, Oberinspektor Sinclair. Kabine vier.«
    Ich eilte
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