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0070 - Die Brücke ins Jenseits

0070 - Die Brücke ins Jenseits

Titel: 0070 - Die Brücke ins Jenseits
Autoren: A.F. Morland
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er die Verfolgung der Funkstreife auf.
    »Auf den Groschen genau werden die mir für den Schaden aufkommen!« schrie der aufgebrachte Junge.
    Die Funkstreife erreichte die Währinger Straße, bog scharf rechts ab, raste in Richtung Votivkirche weiter.
    »Schneller!« verlangte Mehmet. »Schneller!«
    »Das ist unmöglich!« keuchte der Polizist. »Ihr habt doch gesehen, daß es vorhin beinahe schiefgegangen wäre.«
    »Schneller!« schrie Mehmet. »Sonst schneide ich dir die Kehle durch!«
    Der Beamte schaltete Blaulicht und Martinshorn ein. An sich war er ein guter, sicherer Fahrer. Aber mit einem Dolch an der Kehle…
    Die wahnsinnigen Türken zwangen ihn, bei Rot über die Kreuzungen zu rasen. Nur durch Zufall überstanden sie all die gefährlichen Situationen heil.
    Der Beamte fuhr mit Vollgas durch die Stadt.
    Sie erreichten den Schwarzenbergplatz und fegten mit hoher Geschwindigkeit den Rennweg entlang. Cortis Toyota blieb hinter ihnen. Der Polizist dachte an seinen toten Kollegen und bangte gleichzeitig auch um sein Leben. Was würden diese verkleideten Mörder mit ihm am Ende dieser Fahrt anstellen? Würde es ihm ebenso ergehen wie Herb Lavitza, seinem Kollegen? Wirre Gedanken schossen dem schwitzenden Mann durch den Kopf. Er dachte an Lavitzas junge Frau. Nun war sie Witwe. Und die beiden Kinder waren zu Halbwaisen geworden. Und diese verdammten Türken waren schuld daran.
    »Schneller!« schrie Mehmet schon wieder.
    »Es geht nicht schneller!« gab Artur Sibelius zurück. Er hatte den Punkt erreicht, wo seine Todesangst zu einer hundertprozentigen Sache geworden war. Mehr als hundert Prozent gibt es nicht. Mehr Angst kann man nicht mehr haben. Danach kommt die Gleichgültigkeit. Die Resignation!
    Simmeringer Hauptstraße.
    Die Funkstreife war in Richtung Zentralfriedhof unterwegs. Das Martinshorn brüllte die Autos zur Seite. Die Straße war frei für den Polizeiwagen.
    Mit einer beispiellosen Verbissenheit raste Adam Corti hinter der Funkstreife her.
    »Ich kriege sie. Ich kriege sie!« preßte er immer wieder zornig hervor. Seine Wangen waren von der Wut gerötet. »Das können sie mit mir nicht machen. Mein schöner neuer Wagen. Sie müssen mir einen anderen Wagen bezahlen! Ihr habt es alle gesehen. Es war nicht meine Schuld, daß es zum Zusammenstoß kam! Nie und nimmer war das meine Schuld.«
    Zentralfriedhof.
    Auf der Höhe des zweiten Tores geschah das nächste Unglück. Ein Fußgänger wollte – vorschriftsmäßig über den Zebrastreifen – die Straße überqueren. Sibelius sah den Mann zu spät. Der Polizist trat hastig auf die Bremse, als der Fußgänger plötzlich vor ihm auftauchte. Die Reifen blockierten. Sie schmierten dicke schwarze Striche auf die Fahrbahn. Das Bremsmanöver war von einem grellen Kreischen begleitet.
    Der Polizeiwagen brach seitlich aus. Sibelius steuerte dagegen. Die Funkstreife knallte gegen den Randstein. Dadurch verlor der Fahrer vollends die Herrschaft über den Wagen. Pfeilschnell schoß das Auto schräg über die Straße. Dort prallte es gegen einen Baum. Der Fußgänger kam mit dem Schrecken davon.
    Artur Sibelius war schlimmer dran.
    Schwer verletzt blieb er im Polizeiwagen liegen, während die beiden Türken nervös aus dem Fahrzeug sprangen und auf Tor Nummer zwei des Zentralfriedhofes zuliefen.
    ***
    Corti brachte seinen ramponierten Toyota neben der Funkstreife zum stehen. Verdattert blickte er den beiden fliehenden Türken nach. »Was sind, denn das für welche?«
    Niemand antwortete ihm. Zamorra; kletterte aus dem Toyota. Er eilte um das Fahrzeug herum. Die Beine des Polizisten hingen aus dem Streifenwagen. Blut tropfte von seinen Knöcheln. Zamorra beugte sich kurz über den Uniformierten.
    »Er lebt noch!« stellte der Parapsychologe fest.
    »Können Sie mir nicht sagen, was ich von alldem halten soll?« fragte Adam Corti verwirrt.
    »Ihre Pflicht ist es jetzt, diesem Schwerverletzten zu helfen!« sagte Professor Zamorra hastig.
    »Und was tun Sie?«
    »Wir versuchen, diese beiden Männer zu fangen! Nicole! Bill! Kommt!«
    Adam Corti sah Zamorra, Nicole und Bill über die Straße rennen.
    »Und was wird aus meinem Wagen?« schrie er den Davonlaufenden wütend nach, doch auf diese Frage bekam er keine Antwort. Ratlos senkte er den Blick. Der Polizist kam röchelnd zu sich. Corti versuchte sich an seinen Erste-Hilfe-Kursus zu erinnern. So gut er es vermochte, bemühte er sich um den Uniformierten. Sibelius schlug die Augen auf. Sie waren ohne Glanz. Ein
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