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0070 - Die Brücke ins Jenseits

0070 - Die Brücke ins Jenseits

Titel: 0070 - Die Brücke ins Jenseits
Autoren: A.F. Morland
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Gedankenschnelle. Mehmet setzte dem Polizisten den Dolch an den Leib und drückte ihm augenblicklich die Klinge in den Körper. Der Uniformierte verzerrte in jähem Schmerz das Gesicht. Panik und Entsetzen glosten in seinen Augen. Dann sackte er zu Boden. Tot.
    ***
    Jetzt begriffen die Leute, wie ernst die Situation war. Schreiend wichen sie nach allen Seiten zurück. Ahmet und Mehmet stießen den zweiten Polizeibeamten in den Funkstreifenwagen. Sie sprangen zu ihm in das Fahrzeug. Mehmet setzte dem Uniformierten das blutbesudelte Messer an die Kehle und fauchte – er bediente sich nunmehr jener Sprache, die der Polizist verstand – mitleidlos: »Fahr los! Auf der Stelle! Sonst bist du ebenso tot wie dein Kollege.«
    Der Beamte startete den Motor. Er war in Schweiß gebadet, stand Todesängste aus. Wohin er schaute, erblickte er kreidebleiche Gesichter. Aber niemand hatte den Mut, ihm zu helfen.
    Sein zitternder Fuß suchte das Kupplungspedal. Mit bebender Hand legte er den ersten Gang ein. Langsam rollte das Fahrzeug an.
    Zamorra drängte die letzten Leute hinter sich. Mit einem Satz sprang er aus der zurückweichenden Menschenwand. Seine Züge wirkten, als wären sie aus Granit gemeißelt. Seine Hände sausten nach vorn. Er wollte die Wagentür aufreißen, aber da machte die Funkstreife einen Ruck vorwärts. Der Professor verlor das Gleichgewicht. Fast wäre er gestürzt. Seine Finger glitten vom Türgriff ab.
    Der Streifenwagen beschleunigte.
    Es hatte keinen Sinn, aber wer fragt in einer solchen Situation schon, was, richtig ist. Zamorra rannte hinter dem Fahrzeug her. Die Menschen retteten sich mit entsetzten Sprüngen vor dem auf sie zurasenden Wagen. Verstörte Schreie gellten auf. Panik erfaßte die Leute. Mit verbissener Miene hetzte Professor Zamorra hinter dem Funkstreifenauto her.
    Der Abstand wurde immer größer.
    Es schien so, als würde den Türken die Flucht glücken.
    Eine Kreuzung.
    Ein Wagen von rechts. Und schon krachte es. Das war die Chance, auf die Zamorra nicht zu hoffen gewagt hatte.
    ***
    Er liebte sein neues Auto noch mehr als sein Mädchen. Seit zwei Tagen war er Besitzer dieses chromblitzenden Schmuckstücks. Bevor er einstieg, machte er stets zuerst die Runde um sein Heiligtum. Mit gekrümmtem Rücken suchte er nach einer kleinen Delle oder nach einem Kratzer, den jemand während der Nachtstunden verschuldet haben konnte. Mit seinem Taschentuch reinigte er den Rückspiegel.
    Nachdem er das Toyota-Zeichen angehaucht hatte, polierte er auch dieses. Erst dann setzte sich Adam Corti behutsam hinter das Steuer.
    An der nächsten Tankstelle kaufte er zehn Liter Superbenzin. Es war die Menge Treibstoff, die er für eine längere Spazierfahrt durch die Stadt benötigte.
    Mit stolzer Miene lenkte er den Toyota durch die Straßen. Und er hatte das Gefühl, alle würden seinen neuen Wagen mit erstaunten Augen bewundern.
    Was es an Zubehör für den Toyota zu kaufen gab, hatte Corti sich zugelegt. Nebelschlußleuchte, Kompressorhorn, Tiefstrahler, Schonbezüge aus echtem Lammfell – und natürlich fehlte auch die Stereoanlage nicht. Die Musik spielte leise. So hatte er es gern. Hier drinnen im Wagen saß er in seiner eigenen Welt. Abgeschirmt. Für sich allein. Glücklich.
    Plötzlich raste von links ein Wagen auf seinen Toyota zu. Eine Funkstreife. Adam Corti blieb das Herz vor Schreck stehen. Er war unfähig, zu reagieren. Mit weit aufgerissenen Augen sah er die Katastrophe auf sich zukommen. Er preßte die Zähne erschrocken aufeinander. Und dann krachte es auch schon…
    ***
    Da der Fahrer der Funkstreife das Auto im letzten Moment noch scharf nach links riß, trafen die beiden Fahrzeuge im spitzen Winkel aufeinander. Es gab zum Glück nur leichten Blechschaden. Die Funkstreife raste sogleich weiter. Kreidebleich sprang Adam Corti aus seinem Toyota. Zamorra kam angeschnauft. Corti starrte ihn entgeistert an. »Haben Sie das gesehen?« fragte er perplex. Er zitterte am ganzen Körper und war den Tränen nahe. »Haben Sie das gesehen? Mein schöner neuer Wagen. Alles ist hin. Kotflügel. Scheinwerfer. Und die Polizei ist es gewesen!« Corti war erschüttert. Plötzlich bäumte sich eine unbändige Wut in seinem Inneren auf. »Das lasse ich mir nicht gefallen! Dagegen unternehme ich etwas!« schrie er.
    Nicole Duval und Bill Fleming erreichten die Unfallstelle.
    »Wir können alles bezeugen«, sagte Zamorra. »Nehmen Sie uns mit?«
    »Steigen Sie ein!« stieß Corti grimmig hervor.
    Dann nahm
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