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0068 - Hetzjagd durch die Dimensionen

Titel: 0068 - Hetzjagd durch die Dimensionen
Autoren: Unbekannt
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Erde.
    Dann weihte er Bull, Atlan und Tompetch in seinen Plan ein. Gorlat und die Solitude-Intelligenz als Hauptbeteiligte waren schon informiert. Der Plan fand volle Zustimmung, nur: „Wenn ich bloß wüßte", sagte Bull, „woher du die Sicherheit nimmst, daß die K-238 zurückkommt."
    Rhodan zuckte mit den Schultern. „Berechnung, mein Lieber, Berechnung", antwortete er.
    Wenige Minuten später sahen die hundert langsamen Robots, die von der Höhle her inzwischen bis auf dreihundert Meter herangekommen waren, drei Personen auf einem Gleitfahrzeug den bisherigen Lagerplatz in der Nähe der Bodenrinne verlassen.
    Die fünf schnellen Robots dagegen erkannten fünf Personen auf dem Fahrzeug, das sich so langsam bewegte, daß es praktisch in der Luft stillstand. Denn für die schnellen Robots waren auch die beiden nichtmateriellen Figuren, die der Verstand der Solitude-Intelligenz auf den Shift projizierte, deutlich sichtbar.
    Für die schnellen Robots war klar, daß der Gegner den bisherigen Lagerplatz vollzählig geräumt hatte und sich vor der herannahenden Streitmacht der langsamen Robots in Sicherheit begab. Mit einem Befehlsimpuls von zehn Sekunden Dauer - der von den langsamen Robots als ein solcher von hundertvierzig Mikrosekunden Dauer aufgefangen wurde und zum Auslösen der gewünschten Reaktion durchaus ausreichte - lenkten sie ihre langsamen Genossen auf das neue Ziel. Sie erfuhren niemals, daß die langsamen Robots nur drei Gestalten auf dem Shift gesehen hatten. Und selbst wenn sie es erfahren hätten - sie hätten sich vielleicht nicht einmal Gedanken darüber gemacht.
     
    *
     
    Rhodan und Gorlat hielten sich in ihren Erdlöchern verborgen, bis die Luft vollkommen rein war - das war etwa drei Stunden nach Sonnenaufgang, ein Zeitpunkt, zu dem nach Rhodans Meinung die Irreführung längst entweder vollkommen gelungen oder vollkommen fehlgeschlagen sein mußte.
    Rhodan war der erste, der das Zweigdach zurückschob und prustend aus dem Erdloch herausgekrochen kam. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und wartete, bis Captain Gorlat, der das Geräusch gehört hatte, sich ebenfalls zeigte.
    „Puh ... heiß da unten, wie?" stöhnte Rhodan.
    „Nicht zu wenig, Sir", bestätigte Gorlat. „Wo sind sie?"
    „Weg, hoffe ich. Trotzdem wird es gut sein, wenn wir nicht gerade auf offenem Gelände Purzelbäume schlagen oder laute Lieder singen. In der Zeit, in der wir einen Satz von zehn Wörtern aussprechen, verbringen die schnellen Robots ein ganzes Jahr ihres sonnigen Lebens. Sie können blitzschnell wieder hier sein und uns entdecken."
    Gorlat nickte. Er lächelte trotz der Hitze.
    „Scheint tatsächlich alles gutgegangen zu sein", meinte er und sah sich um. „Alles ruhig. Wenn nur Ihre Hoffnung..."
    „Beten, Captain!" unterbrach ihn Rhodan. „Sie müssen beten, damit sich meine Hoffnung erfüllt."
    „Na schön", brummte Gorlat. „Ich gebe mir Mühe."
     
    *
     
    Es klappte. Deswegen, weil es ein vorausberechnetes Ereignis war das, wie sich später, als die Theorie der verschiedenen Eigenzeiten bekannt war, herausstellte, gar nicht anders verlaufen konnte, als Perry Rhodan es sich vorgestellt hatte.
    Plötzlich - von einem Atemzug zum ändern - war die K-238 wieder da. Sie stand dort, wo Rhodan sie vor ein paar Tagen gelandet hatte, als hätte sie sich nie von ihrem Platz gerührt. Man hatte kein Landemanöver gesehen, keinen Punkt am Himmel, bevor sie herunterkam nichts.
    Sie war einfach da. Mit einer Geschwindigkeit, wie sie nur in den Augenblicken der höchsten Gefahr erreicht wird, schwang Rhodan sich aus seinem Erdloch und rannte den Hang der Bodenrinne hinunter.
    Gorlat sah den Bruchteil einer Sekunde später, wie das Flimmern der Schutzschirme erlosch.
    Rhodan dagegen hatte den Eindruck, er bewege sich langsamer als eine Schnecke. Er hatte den Platz für die Erdlöcher so gewählt, daß er nur ein paar Schritte bis zur Fußschleuse des Schiffes zu laufen hatte. Aber während er nun darauf zustürzte, kam es ihm vor, als befände sich sein Verstand schon wieder auf der alten, gewohnten Zeitebene und der Körper noch auf der langsamen fremden.
    Im Laufen drückte er den Knopf des Kodegebers. In der Wandung des Schiffes gähnte plötzlich ein Loch, das zuvor nicht da gewesen war, und das Flimmern der Schutzschirme war erloschen.
    Rhodan schwang sich in das Loch hinauf, rollte über den Boden der Schleuse und drückte dabei den Knopf ein zweites Mal. Draußen schlössen die Sperrfelder die K-238
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