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0068 - Hetzjagd durch die Dimensionen

Titel: 0068 - Hetzjagd durch die Dimensionen
Autoren: Unbekannt
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wieder hermetisch gegen die Umgebung ab.
    Aber Rhodans Aufgabe war noch nicht beendet. Er riß die Waffe aus dem Gürtel und schoß in die dicke Wandung des Schleusen-Innenschotts ein faustgroßes Loch.
    Erst dann war er sicher, daß ihm das Schiff nicht mehr davonfliegen würde. Wer auch immer im Kommandostand saß - mit einem Loch im Schleusenschott würde er das Triebwerk nicht mehr in Gang bringen, es sei denn, er reparierte den Schaden zuvor.
    Müde raffte sich Rhodan vom Boden auf, öffnete das Innenschott, nachdem er das äußere geschlossen hatte, und marschierte durch den anschließenden Gang auf den Kommandostand zu. Das Laufband getraute er sich nicht zu benutzen; es bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von dreihundertundsechzig Kilometern pro Sekunde. Ein Wunder, daß es nicht auseinanderfliegt, dachte Rhodan.
    Trotz seiner Müdigkeit erreichte er den Kommandoraum rasch, und ebenso rasch nahm er die Handgriffe vor die nach seiner Meinung notwendig waren, um den Erfolg vollständig zu machen. Er schaltete die Spiegelfeldgeneratoren ein und wunderte sich nicht darüber, daß er nichts von ihnen zu hören bekam; denn die Schallschwingungen der anderen Eigenzeit, das wußte er, lagen für seine Ohren weit jenseits aller Frequenzen.
    Er sah jedoch den milchigen Ring, der sich draußen, jenseits der Sperrfelder, ausbildete. Langsam drehte er an einem Knopf der Schalttafel, der sich genauso gummiweich anfühlte wie zuvor der kleine Kasten des Kodegebers, und erreichte es schließlich, daß die Generatoren das ringförmige Spiegelfeld in den Kommandoraum hineinprojizierten.
    Er stellte sich vor den milchigen Ring, zögerte eine Weile und - trat hindurch.
     
    *
     
    Im selben Augenblick hörte er das helle Summen der Spiegelfeldgeneratoren wieder. Es schien ihm schöner als das Singen von Engelschören.
    Er sah sich um und stellte fest, daß sich seine Umgebung nicht verändert hatte. Er war immer noch im Kommandoraum der K-238. Nur auf den Bildschirmen ...
    Das Land draußen war ruhig, der Himmel türkisfarben. Die Büsche bewegten sich nicht mehr im Wind, und es gab keine Staubfahnen mehr, die hastig über die Ebene zogen. Nur noch ein paar durchsichtige Gebilde, die über dem Busch stillzustehen schienen.
    Das Experiment war gelungen. Er war in die alte Eigenzeit zurückgekehrt!
    Auf dem Bildschirm sah er, wie draußen Captain Gorlat den Kopf reglos aus seinem Erdloch hervorstreckte. Er drehte aufs neue am Knopf der Schalttafel und ließ die Spiegelfeldgeneratoren das Ringfeld außerhalb des Schiffes auf eine Stelle projizieren, die Gorlat von seinem Loch aus mit einem winzigen Schritt erreichen konnte.
    Dann lehnte er sich in den Sessel zurück und wartete. Mindestens eine halbe Stunde würde vergehen, bevor Gorlat das Ringfeld überhaupt wahrnahm. Dann mußte er noch aus seinem Loch herauskriechen und durch den Ring schreiten. Dazu brauchte er vielleicht drei Sekunden in seiner Zeit, das waren für Rhodan nicht weniger als sechzig Stunden.
     
    *
     
    Er konnte sich Reginald Bulls Gesicht vorstellen, wenn er fragen würde: „Du hast also gewußt, daß die K-238 zurückkommen würde. Du hast sogar ungefähr gewußt, wann. Soll das ein Staatsgeheimnis bleiben, woher du's gewußt hast... oder willst du mir's vielleicht sagen?"
    Und er, Rhodan, würde ihm dann die Sache mit den zwei Räumen und den zwei Eigenzeiten auseinanderzusetzen versuchen. Er erwartete, daß er dabei Schwierigkeiten haben würde. Denn Bull, so intelligent und mit Wissen vollgepfropft er auch war, hatte eine angeborene Abneigung gegen alle unanschaulichen Dinge besonders dann, wenn die Unanschaulichkeit aus Mangel an brauchbaren Theorien noch nicht einmal mathematisch zu erfassen war.
    „Unser Einsatz auf Solitude". würde er ihm erklären, „war ein Hin- und Herpendeln zwischen zwei Räumen mit verschiedenen Eigenzeiten. In den ersten Stunden nach unserer Landung waren wir mitsamt der K-238 ein Fremdkörper in diesem Raum. Wir nahmen an seinen Ereignissen teil, aber wir gehörten ihm nicht an. Wir waren eine Enklave unseres eigenen Universums in diesem fremden Raum.
    Dann taten wir den entscheidenden Schritt: Wir flogen mit der K-238 von unserem ersten Landeplatz zu diesem zweiten hier - und bewegten uns dabei mit einer Geschwindigkeit, die größer war als die Lichtgeschwindigkeit in diesem Universum.
    Für einen Beobachter, der diesem, dem Solitude-Raum mit seiner langsamen Eigenzeit angehörte, kann das nur so ausgesehen haben: Er
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