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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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Kiste mit Maschinenersatzteilen einfach mitten im Hof stehen lassen könnten. Schließlich brauche man den Hof zur Anfahrt der Fahrzeuge.
    Ich war ein wenig darüber belustigt, wie außerordentlich wortgewandt der Bucklige mit den jungen Leuten schimpfte. Als ich mich wieder der Feuerleiter zuwenden wollte, fiel mein Blick auf die gegenüberliegende Hofseite. Dort standen ein paar Mülltonnen, und ein Haufen Gerümpel lag umher.
    Ich stutzte. Von dort her mußte man eigentlich genau auf die Tür zum Lager blicken können.
    Einen Augenblick lang zögerte ich, dann kletterte ich schnell an der Feuerleiter hinab und lief quer Über den Hof. Phil kam mir verwundert nach. »Was ist los, Jerry?«
    Ich bog um die Mülltonnen und betrachtete mir das kleine Versteck, das sie darstellten. »Sieh dir das mal an!« sagte ich.
    Mein ausgestreckter Zeigefinger wies auf einen alten Sack, der prall mit Holzwolle und anderem Abfall gefüllt war, wie man an den schadhaften Stellen sehen konnte. Mitten in diesem Sack war eine Mulde eingedrückt, als hätte jemand darauf gelegen.
    »Was fällt dir daran auf?« fragte Phil.
    Ich setzte mich auf die Kiste, die ziemlich dicht an der Wand stand, sah vor mich hin und fand bestätigt, was ich angenommen hatte: von der Kiste aus konnte man genau zwischen zwei Mülltonnen hindurch auf die Lagertür blicken. Und der Sack lag in meinem Rücken. Wenn man ihn etwas hochdrückte, hatte man ihn als bequemes Polster zwischen Rücken und Hauswand.
    »Hier saß Tom Boom und wartete auf die Diebe«, murmelte ich. »Hier liegt noch ein Zigarrenstummel von ihm. Hier siehst du die verstreute Asche. Durch die beiden Mülltonnen hindurch konnte er genau das Tor beobachten.«
    »Donnerwetter!« staunte Phil. »Das ist eine fabelhafte Entdeckung, wenn sie uns auch nicht direkt weiterhilft. Aber sie vervollständigt doch das Bild, das wir uns vom Ablauf dieser Nacht zu machen versuchen.«
    »Oh«, murmelte ich nachdenklich. »Ich glaube, es ist mehr als das. Überlege mal genau! Boom saß also hier und wartete auf die Diebe. Wir fanden seine Leiche aber in der Halle, zu der es nur einen Schlüssel gibt. Wir glaubten zunächst, er sei in die Halle gegangen und habe dort auf die Diebe gewartet. Das hätte erklärt, wie die Kerle hinein konnten. Denn wenn Boom drin saß, mußte die Tür offenstehen, da man sie ja von innen nicht abschließen kann.«
    »Ja, und?«
    »Boom saß aber nicht drin, sondern hier draußen!«
    »Wie willst du genau wissen, daß es Boom und nicht einer der Diebe war?« Ich wickelte den Zigarrenstummel in mein Taschentuch: »Bei Boom fand man in der Brusttasche eine Tüte mit einer Zigarre. Es war die gleiche Marke wie diese hier. Und die Speichelanalyse an diesem Zigarrenstummel wird den unumstößlichen Beweis erbringen, daß Boom an diesem Stummel geraucht hat. Wenn es aber Boom war, der hier geraucht hat, dann ist nicht er zuerst in die Halle gegangen, sondern die Diebe kamen zuerst in die Halle.«
    »Und? Ich verstehe noch immer nicht, worauf du hinaus willst, Jerry!«
    »Ganz einfach«, sagte ich. »Wenn die Diebe durch das Tor in die Halle konnten, dann muß jemand unter den Dieben sein, der an den einzigen Lagerschlüssel heran kann, nicht wahr? Wir wissen, wie sorgfältig dieser Schlüssel aufbewahrt wird. Jetzt müssen wir herausfinden, wer überhaupt an den Schlüssel heran könnte. Einer dieser Leute muß mit den Dieben gemeinsame Sache machen, anders ist es nicht möglich. Einer, der sich vorübergehend des Schlüssels bemächtigen konnte, ging in die Halle, öffnete mit dem Hebelmechanismus von unten her das Lukenfenster im Dach und knüpfte an einer Seite die Netzverspannung los, so daß die anderen nun von oben her in die Halle gelangen konnten. Wir brauchen nur diesen einen Mann zu finden, der sich nächtlicherweile den Schlüssel für ein oder zwei Stunden verschafft hat, dann werden wir auch an die anderen herankommen.«
    Phil rieb sich die Hände. »Das gefällt mir«, grinste er. »Das nenne ich endlich eine wirkliche Spur.«
    ***
    Mac Sandrish hörte auf einmal einen ungeheuren Knall, der noch nach Sekunden in seinen Ohren nachklang. Eine Druckwelle fegte über den Hof und preßte seinen Körper auf den Betonboden, daß er kaum atmen konnte.
    Hurra! schrie etwas unhörbar in seinem Gehirn. Es hat geklappt. Sie haben die Mauer wirklich gesprengt! Es hat geklappt!
    Er riß sich hoch und taumelte vorwärts in ein Meer von Staub, Rauch, Qualm und Dreck hinein. Hinter ihm
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