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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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einmal nahm. Aber als ich auf dem Dach ankam, war Haskvich bereits durch das Fenster verschwunden.
    Ich hetzte über das Dach. Vielleicht konnte Schnelligkeit noch etwas retten. Wenn nicht, hätte sich sowieso keiner von uns in Sicherheit bringen können.
    1000 Tonnen Dynamit!
    Ich warf mich flach auf den Boden und sah durch das eingeschlagene Fenster hinab in die Halle.
    Ich hörte sofort, daß dort unten mehrere Menschen waren. Und ich hörte, daß sie miteinander kämpften.
    Gregor Haskvich hatte zum Fenster hinausgeblickt und gesehen, wohin sich sein Stiefbruder wandte.
    »Er will in die Halle!« schrie er und wurde krebsrot im Gesicht. »Der Wahnsinnige will an das Dynamit!«
    Seine Frau stieß einen Schrei aus.
    Phil stand längst in der Diele am Telefon und rief immer wieder: »Fräulein! Emergency Call! Notruf! FBI-Agent Decker im Einsatz! Geben Sie mir Blitzverbindung mit der New Yorker FBI-Behörde!«
    Haskvich besann sich keinen Augenblick länger. Er verließ das Haus und hetzte, wie von Furien gejagt, durch den Gang, der hinüber zum Verwaltungsgebäude führte. Mit einem kräftigen Tritt stieß er die erste Tür auf, raste durch den Korridor und kam an das abgeschlossene Büro seines Stiefbruders.
    Die einfache Tür hielt dem Druck des starken Mannes nicht lange stand. Sie flog in den Raum hinein. Gregor stürzte auf den Schrank zu, warf ihn um und trat die Tür ein.
    Mit fliegenden Fingern suchte er den Schlüssel zum Lager. In kurzer Zeit hatte er ihn. Keuchend vor Eile hetzte er wieder hinaus.
    Im Hof lief ihm seine Frau in die Arme. »Gregor! Unser Junge muß weg!« rief sie gellend.
    »Unsinn!« brüllte er. »So weit kommt jetzt keiner mehr!«
    Er ließ sich nicht aufhalten, sondern stürzte auf das Lagertor zu. Als er mit vor Eile zitternden Fingern am Schloß herumsuchte, stand seine Frau schon wieder neben ihm.
    »Ich werde mit ihm sprechen!« flehte sie. »Bitte, Gregor. Er kann doch nicht uns alle umbringen!«
    Gregor erwiderte nichts. Endlich war es ihm gelungen, das Schloß aufzubekommen. Mit seiner ganzen Kraft zog er die schwere Tür auf.
    Und in diesem Augenblick rannte seine Frau an ihm vorbei in das Dynamit hinein…
    ***
    Sandrish wollte sich mit dem Gewehr auf Istar Haskvich stürzen und ihn niederschlagen.
    »Geh weg!« brüllte er Carelli an, der ihm im Weg stand. Gleichzeitig holte er auch schon aus.
    Istar Haskvich verstand die Situation sofort mit dem unheimlich gewandten Instinkt des Irrsinnigen. Er gab Carelli einen Stoß vor die Brust.
    Das herabdonnernde Gewehr traf Carelli auf der linken Schulter. Mit einem spitzen Schrei brach er zusammen.
    Haskvich aber versuchte zu entkommen. Da warf sich Hogans ihm in den Weg. Beide stolperten und stürzten. Sandrish sah es, ließ das Gewehr los und rannte zu ihnen.
    In diesem Augenblick hatte ich den obersten Träger erreicht. Ich federte mich ab und sprang.
    Ich sprang aus knapp sechs Meter Höhe. Der Aufprall schlug mir durch alle Knochen, und für ein paar Sekunden war ich völlig unfähig, mich zu bewegen.
    »Verflucht, da ist ja noch einer!« schrie Sandrish plötzlich.
    Ich hörte ihn brüllen, wußte aber nicht, wer er war.
    »FBI!« schrie ich, weil ich dachte, es sei ein Lagerarbeiter, der noch aus irgendeinem Grunde in der Halle arbeitete. Ich sah seinen Arbeitsanzug und mußte ihn für einen Arbeiter halten.
    Ich bekam vor Schreck keine Luft, als ich sah, daß der Kerl plötzlich das Gewehr auf mich richtete.
    »Wahnsinnig geworden?« brüllte ich. »Nicht schießen! Das Dynamit! Ich bin FBI-Beamter Cotton!«
    »Ich hab’s verstanden, du verdammter Bulle!« krächzte Sandrish heiser. »Aber ein zweites Mal bekommt ihr mich nicht.«
    Er zielte auf mich. Hinter mir lagen einige hundert Kisten voll mit Dynamit.
    ***
    Hogans erwischte Haskvich irgendwie am Hals.
    Er krampfte seine Hände so fest darum, als sollten sie einen Schraubstock ersetzen.
    Haskvich gurgelte irgend etwas.
    Hogans drückte stärker.
    Haskvich strampelte. Er schlug mit letzter verzweifelter Kraft um sich. Aber Hogans hatte sich an seinem Hals festgeklammert wie eine Klette.
    Nach wenigen Sekunden schon spürte er, daß Haskvichs Bewegungen schlaffer wurden. Trotzdem ließ er nicht los. Die panische Angst, dieser Wahnsinnige könne noch einmal versuchen, das ganze Dynamitlager in die Luft zu jagen, ließ ihn nicht mehr los.
    Er drückte noch, als Haskvich sich längst nicht mehr rührte.
    Ich machte einen Schritt auf Sandrish zu. »Schießen Sie doch!«
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