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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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verunstaltet ist. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß das für irgendeinen Menschen angenehm sein kann.«
    »Wie steht er zu Ihnen?«
    »Er mag mich sehr gern, glaube ich. Einmal machte er mir einen reichlich verwegenen Antrag, aber da war er betrunken. Und mein Mann sagt, daß man das, was Männer reden und tun, wenn sie betrunken sind, nicht allzu ernst nehmen dürfte.«
    »Hat Ihr Sohn ein gutes Verhältnis zu Ihrem Schwager?«
    Sie sagte: »Ja.« Aber ich merkte, daß es genau gegenteilig sein mußte. Sie hatte kein Talent zu Lügen.
    »Können Sie sich vorstellen, wer ein Interesse daran haben könnte, Ihrem Mann sehr zu schaden?«
    »Woher soll ich das wissen? Vielleicht hat mein Mann Feinde, von denen er selbst nichts ahnt. Manchmal verletzt man Leute, ohne es zu wollen und ohne daß es einem bewußt wird. Von allen Bekannten, die wir haben, kann ich mir jedenfalls bei keinem vorstellen, daß er meinem Mann ernstlich schaden möchte.«
    »Na schön«, sagte ich enttäuscht. »Dann nicht. Wenn aber das Ordnungsamt Ihrem Mann die Lizenz zur Herstellung von Sprengstoffen wegen fahrlässiger Verletzung der Aufsichtspflicht entzieht, dann sagen Sie ihm, daß er es all den Leuten zuschreiben soll, die uns bei unserer Arbeit nicht helfen wollten, sondern uns belogen haben, wo sie nur konnten. Komm, Phil!«
    Wir gingen wieder hinaus. Mrs. Haskvich sah uns nach, aber sie sagte keinen Ton. Ihre Lippen lagen hart aufeinander.
    ***
    Reggio Carelli und Mart Hogans trafen sich an der verabredeten Straßengabelung 44 Meilen westlich von New York. Carelli fuhr einen schwarzen Cadillac, den er irgendwo »besorgt« hatte. Hogans hatte extra für diesen Zweck einen uralten Ford von einem Secondhand Shop erstehen müssen.
    Carelli stieg aus und brachte zwei Päckchen aus dem Cadillac zum Vorschein. Er legte sie im Ford auf die Rücksitze.
    Dann holte er einen Plan unter seiner Rocktasche hervor und erklärte Hogans seine Aufgabe. »Du nimmst den Caddy«, begann er. »Hier an dieser Ecke stoppst du, steigst aus und öffnest die Kühlerhaube. Tu so, als wenn du irgend etwas nachsehen müßtest, klar?«
    Hogans nickte. »Okay, klar, Boß!«
    »Wir vergleichen die Uhren. Jetzt ist es genau 2.11 Uhr. Stell deinen Wecker danach! Es kommt auf die Sekunde an heute nachmittag.«
    Hogans stellte seine Armbanduhr. »Punkt 2.29 Uhr klappst du die Kühlerhaube wieder zu, setzt dich ans Steuer und steckst dir eine Zigarette an. Um 2.30 Uhr ziehst du deinen Schädel ein, da wird es nämlich in der Nachbarschaft heftig knallen. Es ist gut möglich, daß ein paar Steinbrocken durchs Gelände fliegen.«
    »Und wenn ein dicker Brocken durch die Windschutzscheibe mir auf den Schädel segelt?«
    Carelli zuckte die Achseln. »Dagegen können wir uns nicht schützen. Das ist das Risiko, das wir in Kauf nehmen müssen.«
    »Okay, irgendein Risiko ist schließlich überall dabei.«
    »Eben. Also um 2.30 Uhr ziehst du den Schädel ein. Sobald du den Knall gehört hast, fauchst du mit 30 Sachen hier um die Gebäudeecke!« Er deutete auf eine bestimmte Stelle seines Plans.
    »Okay«, nickte Hogans. »Nach dem Knall um diese Ecke.«
    »Dahinter führt eine Straße an einer hohen Mauer entlang. Ich werde dafür sorgen, daß diese Mauer ein Loch bekommt, und zwar ein großes.«
    »Daher der Knall!« nickte Hogans.
    »Du merkst auch alles. Also: wenn du auf der Straße an der Mauer bist, achtest du darauf, daß du einen Mann mitbekommst, der durch das Loch laufen wird. Er soll zu dir in den Wagen klettern, du gibst Gas und rast um die nächste Ecke, die ungefähr 300 Yard entfernt ist. Dort warte ich. Alles weitere sehen wir, sobald wir alle zusammen im Caddy sitzen. Klar?«
    »Alles klar, Boß!«
    »Dann los!«
    Hogans stieg in den Cadillac, während Carelli in den alten Ford kletterte. Beide fuhren davon. Carelli brauchte genau neun und eine halbe Minute, bis er die Straße erreicht hatte, die an der Mauer entlangführte. Er suchte sich die richtige Stelle aus und stoppte den Wagen hart an der Mauer, eine plötzliche Panne vortäuschend.
    Er stieg aus, ging um den Wagen herum und hob die Kühlerhaube hoch. Er steckte den Kopf hinein und wartete vier Sekunden. Dann richtete er sich wieder auf und ging zum Wagen zurück. Er brachte eine Kiste zum Vorschein, die Ähnlichkeit mit einer Werkzeugkiste hatte.
    Die Kiste stellte er dicht an die Mauer. Ein zweites Mal kletterte er in den Wagen und machte sich dort am Schaltbrett zu schaffen. Schließlich kam er
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