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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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den Schlüssel. Wir betrachteten ihn genau. Wenn es jemand gelungen wäre, einen Wachsabdruck davon anzufertigen, dann wäre es keine große Schwierigkeit gewesen, den Schlüssel nachzufeilen.
    »Haben Sie diesen Schlüssel irgendwann einmal liegenlassen? Vielleicht hier im Büro? Es braucht ja nur für ein paar Minuten gewesen zu sein.«
    Er runzelte die Stirn. »Sie meinen einen Wachsabdruck, wie? Ich habe auch schon daran gedacht. Aber ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, ob ich ihn einmal liegenließ. Ich kann mich nicht erinnern, daß es in den letzten Wochen der Fall gewesen wäre.«
    »Kann es vielleicht schon länger sein, daß es Ihnen zufällig einmal passierte? Jeder Mensch läßt manchmal etwas liegen - warum sollte es Ihnen nicht versehentlich einmal mit diesem Schlüssel so ergangen sein?«
    Er nickte. »Ich will diese Möglichkeit nicht ausschließen. Man kann das ja gar nicht. Es wäre genauso gut, als wolle man sich für unfehlbar erklären. Vielleicht habe ich wirklich einmal vor langer Zeit irgendwo den Schlüssel liegenlassen. Aber das Schlimme für mich ist ja, daß ich mich nicht daran erinnern kann! Verstehen Sie, wie mich das quält? Wenn ich wüßte, wo ich den Schlüssel einmal liegenließ, dann könnte man von diesem Ort ausgehen.«
    »Richtig«, nickte Phil. »Man könnte von da aus Nachforschungen anstellen, wer Zugang hatte zu diesem Ort, wo der Schlüssel einmal unbeaufsichtigt liegenblieb.«
    »Ja, das dachte ich auch«, nickte der kleine Mann. »Ich habe mein Gedächtnis geradezu abgequält, aber es ist mir nicht eingefallen, ob ich den Schlüssel überhaupt irgendwann einmal vermißt hatte…«
    »Na«, sagte ich und stand auf. »Wir werden der ganzen Sache schon noch auf die Spur kommen«, setzte ich langsam hinzu. »Jedenfalls hoffe ich es im Interesse Ihres Bruders.«
    Istar Haskvich wurde lebhaft. »Wieso?« fragte er. »Was hat mein Bruder damit zu tun?«
    Ich sah ihn genau an, als ich erklärte: »Wenn mit dem gestohlenen Dynamit Unheil angerichtet würde, besteht die Gefahr, daß man Ihrem Bruder die Lizenz für die Herstellung von Sprengstoffen entzieht wegen grober fahrlässiger Vernachlässigung seiner obersten Aufsichtspflicht.«
    Täuschte ich mich oder funkelte tatsächlich etwas wie Befriedigung in seinen Augen?
    ***
    Mac Sandrish brüllte plötzlich: »Hast du ein Taschentuch? Oder einen Strick? Oder irgend etwas zum Binden?«
    »Wofür?« schrie Carelli zurück.
    »Vier solcher Dinge zusammenbinden und auf der Straße explodieren lassen! Die müssen doch einen Krater in die Straße reißen, daß sich die Wagen der Cops darin überschlagen, wenn sie hineinrasen!«
    Carelli riß die Augen auf. »Donnerwetter! Daß ich daran noch nicht gedacht habe!«
    Er knotete vier Dynamitpatronen in seinem Taschentuch zusammen. Sandrish riß ein Streichholz an. Carelli hielt ihm ein Päckchen hin.
    Die Flamme des Hölzchens leckte an den Zündschnüren. Dann fing die erste Feuer und begann zu sprühen.
    »Hinaus!« brüllte Sandrish.
    Carelli warf.
    Gespannt sahen sie, wie das Bündel über die Straße rollte.
    »Schädel weg!« rief Carelli.
    Sie duckten sich. Hinter ihnen schoß eine Staub-, Dreck- und Steinfontäne in die Luft, während ein ohrenbetäubender Knall auf ihr Trommelfell drückte.
    Sie hoben zaghaft die Köpfe. »Da!« schrie Sandrish mit einer Stimme, die halb irrsinnig klang vor Triumph.
    In der langsam zusammensinkenden Staubfahne sah man schemenhaft die Umrisse eines Wagens, der wie von einer unsichtbaren Faust durch die Luft gewirbelt wurde, schwer auf die Straße knallte, sich noch zweimal überschlug und dann liegenblieb. Augenblicklich schoß eine Feuersäule empor.
    »Die sind beschäftigt!« lachte Sandrish roh. »Fürs erste sind die Bullen jetzt beschäftigt!«
    Zufrieden wandte sich Carelli nach vorn. Nicht eine Sekunde lang dachte er daran, daß er sich jetzt des vierfachen Polizistenmordes schuldig gemacht hatte. Was für ein schmutziger Gangster er bisher auch gewesen sein mochte, noch hatte kein Blut an seinen Händen geklebt.
    Jetzt hatte er ausgespielt. Bereits in dieser Sekunde war es mit ihm vorbei. Ein Polizistenmord fordert den härtesten Gegeneinsatz aller amerikanischen Polizei-Organisationen heraus. Für Carellis Leben hätte schon in dieser (Sekunde kein Cop mehr einen Cent gegeben, obgleich man noch weit davon entfernt war, Carelli und seine Spießgesellen zu fassen.
    Carelli kletterte über die Rückenlehne des Vordersitzes nach
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