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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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Hier ist mein Ausweis.« Ich hielt ihr den Dienstausweis hin. Sie warf nur einen kurzen Blick darauf, dann gab sie die Tür frei: »Kommen Sie bitte herein!«
    In der Diele bot sie uns Plätze an. Wir lehnten ab mit der Bemerkung, daß wir uns nicht lange aufhalten wollten.
    »Sie sind eine Verwandte?« fragte ich.
    »Nein. Ich bin Kindergärtnerin. Ich habe mich um George zu kümmern, weil Mrs. Haskvich ja im Betrieb tätig ist.«
    »Sie wohnen hier auch?«
    »Ja, ich habe ein Zimmer in der ersten Etage.«
    »Wohnt Mr. Istar Haskvich auch hier?«
    »Ja, ebenfalls in der ersten Etage.«
    »Wie steht Mr. Istar Haskvich zu seiner Schwägerin?«
    Das Mädchen wurde rot.
    »Oh, ich weiß nicht…« stammelte sie.
    Ich machte eine dienstlich-strenge Miene: »Sie müssen die Wahrheit sagen, Miß!« mahnte ich ernst. »Wir haben zwei Morde aufzuklären!«
    Sie wurde blaß und nickte eingeschüchtert.
    »Also?«
    »Er - ich glaube, er liebt sie.«
    Phil sah mich an, als verstehe er mich nicht. Was soll dieses Rühren in privaten Familienangelegenheiten? war sein fragender Blick.
    »Haben Sie heute nacht irgend etwas gehört?« fragte ich möglichst harmlos. Sie nickte wieder. »Ja«, sagte sie leise. »Und zwar?«
    »Mr. Istar Haskvich hat gegen halb zwei das Haus verlassen. Er ist erst sehr spät wieder ins Haus Zurückgekommen. Frühestens gegen drei Uhr, wahrscheinlich war es aber schon später. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen.«
    »Woher wissen Sie es?«
    »Ich habe einen sehr leichten Schlaf. Wenn jemand nur an meiner Zimmertür vorbeigeht, höre ich es sofort.«
    »Woher wollen Sie aber wissen, daß es ausgerechnet Istar war und nicht dessen Bruder?«
    »Ich sah zum Fenster hinaus. Sie werden zugeben, daß man die Gestalten von Mr. Istar und Mr. Gregor Haskvich auch bei Dunkelheit nicht verwechseln kann.«
    Sie hatte recht. Den kleinen, buckligen Mann konnte man unmöglich mit dem großen stämmigen Gregor verwechseln.
    »Mr. Istar ist ein ziemlich freundlicher Mensch, nicht wahr?«
    Sie wurde rot, schüttelte den Kopf und sagte leise: »Leider muß ich widersprechen, Sir. Mr. Istar ist sehr verbittert und oft grausam gegen andere. Nur wenn er etwas Bestimmtes zu erreichen bestrebt ist, kann er katzenfreundlich werden.«
    »Danke«, sagte ich. »Das genügt fürs erste. Schweigen Sie darüber, daß wir mit Ihnen gesprochen haben!«
    Sie versprach es, und wir gingen. Ich mußte noch daran denken, was sie zum Schluß gesagt hatte: er kann katzenfreundlich sein, wenn er etwas erreichen will. Nun, uns gegenüber war er wirklich sehr freundlich gewesen.
    ***
    Es mochte gegen fünf Uhr nachmittags sein, als Carelli, Sandrish und Hogans den Zaun am Rande des Parks erreichten. Sie kletterten hinüber und marschierten durch das holprige Gelände des ehemaligen Sprengplatzes.
    Carelli war mit der Entwicklung der ganzen Sache nicht recht zufrieden. Er hatte ein viel besseres Versteck für Sandrish vorbereitet, aber sie hatten es nicht erreichen können, weil die State Police zu schnell aus der Fahrtrichtung auftauchte.
    In dem geplanten Versteck hatte Carelli den Gangster so lange unterbringen wollen, bis dieser das Versteck seines geraubten Vermögens von annähernd 70 000 Dollar preisgegeben hätte. Da Sandrish auf ihre Hilfe angewiesen war, hätte er das Versteck des Geldes früher oder später verraten müssen. Dann hätte sich Carelli das Geld geholt - und überlegt, ob er nun Sandrish nicht mit Hilfe eines Unfalls aus der Welt schaffen sollte.
    Jetzt aber war alles anders gekommen. Nun, man mußte sich damit abfinden. Vielleicht konnten sie sich morgen im Laufe der Nacht zu seinem vorbereiteten Versteck doch noch durchschlagen.
    »Aua!« rief Sandrish plötzlich.
    Sie drehten sich nach ihm um. Er war mit dem Fuß in ein Karnickelloch geraten und gestürzt. Sie halfen ihm auf die Beine.
    Noch eine gute halbe Stunde setzten sie ihren mühsamen Weg quer über den Sprengplatz fort, dann hatten sie die Mauer des Fabrikgebäudes erreicht. Sie gingen an ihr entlang, bis sie bei der kleinen Pforte angekommen waren, wo sie schon in der letzten Nacht eingedrungen waren.
    »Moment!« sagte Carelli und fischte in seiner Hosentasche nach dem Dietrich.
    Das einfache Schloß machte keine Schwierigkeiten.
    »Sind keine Arbeiter mehr drin?« fragte Sandrish leise.
    »Nein«, murmelte Carelli. »Hier macht man um fünf Schluß. Jetzt ist es schon halb sieben. Höchstens der Nachtpförtner oder zwei.«
    »Die werden aber doch
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