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0062 - Die blauen Zwerge

Titel: 0062 - Die blauen Zwerge
Autoren: Unbekannt
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Fraudy.
    „Hollander hat sich nicht einmal Mühe gegeben, den Schein der Legalität zu wahren. Das wird ihm den Hals brechen, sobald wir etwas gegen ihn unternehmen können." Fraudy nickte. „Was tun wir jetzt?" wollte sie wissen.
    „Wir müssen zurück zu den Zwergen", entschied Mullon. „Erstens müssen wir sie vor Hollander warnen, und zweitens kommt von dorther unsere einzige Rettung. Willst du versuchen, es den beiden klarzumachen?"
    Fraudy konzentrierte sich eine Weile und begann dann, den beiden Blauen, die bei ihnen geblieben waren, ihre Gedanken zu übertragen. Nach etwa einer halben Stunde glitten die beiden am Flußufer hinauf und verschwanden in östlicher Richtung. Fraudy meinte: „Ich glaube nicht, daß sie alles wortwörtlich verstanden haben. Aber, daß sie und wir uns in Gefahr befinden, das haben sie wohl begriffen."
    „Glaubst du, daß sie uns abholen?" Fraudy zuckte mit den Schultern. „Vielleicht. Wer soll sich mit ihnen auskennen?"
     
    *
     
    Der lange Tag verging fast ereignislos.
    Schließlich senkte sich die Sonne. Mullon und Fraudy unterhielten sich über die Pläne, die Mullon hatte, während Milligan hinter ihnen im Halbdunkel der überhängenden Wand saß und das Gewehr reinigte, das er von Suttney erbeutet hatte.
    Mullon hörte, wie er plötzlich in die Höhe fuhr und einen warnenden Schrei ausstieß. Instinktiv rollte Mullon zur Seite und sah zum gegenüberliegenden Flußufer hinüber.
    Auf der Uferkrone stand ein Mann, dessen Umrisse sich deutlich und tiefschwarz gegen das Licht der untergehenden Sonne abhoben. Mullon sah erstaunt, wie er die Arme hob und herüberwinkte. Er schien nicht bewaffnet zu sein, wenigstens ein Gewehr trug er nicht.
    „Milligan, halten Sie die Waffe bereit!" befahl Mullon, ohne Milligan anzusehen. Dann rief er durch das Rauschen des Flusses zu dem Fremden hinüber: „Was wollen Sie?" Der Fremde legte die Hände vor den Mund und schrie zurück: „Eigentlich nichts! Ich komme nur zufällig hier vorbei!"
    „Kommen Sie herüber!" befahl Mullon.
    Der Fremde gehorchte. Er war ein noch geschickterer Schwimmer als Milligan. Naß, aber mit fröhlichem Lachen stieg er ans Ufer.
    „Da Sie sich hier so versteckthalten", meinte er, „darf ich annehmen, daß Sie nicht zu Hollanders Leuten gehören ... mein Gott! Sind Sie das, Mullon?"
    Er war erschrocken. Mullon nickte. „Ja, ich bin es leibhaftig. Ich bin keineswegs tot. Und wer sind Sie?"
    „Mein Name ist Chellish. Ich kann mir denken, daß Sie noch nie von mir gehört haben. Ich habe mich früher immer in Meister Hollanders Schatten gehalten. Aber was er jetzt treibt, ist mir zuwider. Ich ging weg."
    „Und wo wollen Sie hin?"
    „Dort, nach Nordwesten hinauf. Ich habe mir die Gegend vom Helikopter aus ein wenig angesehen. Ich durfte nämlich auf Hollanders Befehl ein paar Runden drehen, um nach Mrs. Mullon und Milligan zu suchen."
    „Was wollten Sie dort oben?"
    „Dort gibt es Wald - richtigen Wald, nicht so häßlichen Dschungel wie dort unten im Osten. Ich komme aus Maine - Maine an der Atlantikküste, wissen Sie? - und kann Bären mit der Hand fangen, natürlich Waschbären. Ich werde schon zurechtkommen. Außerdem habe ich noch eine Pistole."
    Er zog achtlos die Waffe hervor, die er in der Hosentasche getragen hatte, und warf sie Mullon zu.
    Mullon fing sie auf und fragte verwundert; „Was soll ich damit?"
    „Nun", grinste Chellish, „wenn Ich an Ihrer Stelle wäre, Mr. Mullon, würde ich diesem verdammten Chellish kein Wort glauben. Und ich wette, so geht es Ihnen auch."
    „Jetzt nicht mehr ganz", lächelte Mullon.
    „Wo wollen Sie denn jetzt hin?" fragte Chellish. Mullon verstärkte sein Lächeln. „Ich bin noch nicht ganz sicher, ob Sie das etwas angeht."
    „Auch richtig", gab Chellish zu. „Es ist nur deswegen, weil ich gern mit Ihnen gehen würde. Vier sind besser dran als einer. Wenn Sie Ihr Mißtrauen also überwinden könnten, wäre ich Ihnen sehr verbunden.
    Und jetzt haben Sie hoffentlich nichts dagegen, wenn ich mich ein bißchen hinlege. Ich bin ganz erbärmlich müde."
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stand er auf, ging ein Stück am Ufer hinab und legte sich nieder.
    Nach einer Weile bewiesen seine regelmäßigen Atemzüge, daß er trotz des harten Felsens, auf dem er lag, wirklich eingeschlafen war.
     
    *
     
    Über Chellish wurden sich die Gemüter nicht einig. Milligan gab unumwunden zu verstehen, daß er ihn auf der Stelle davonjagen wurde, wenn er zu bestimmen
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