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0060 - Das Kastell der Toten

0060 - Das Kastell der Toten

Titel: 0060 - Das Kastell der Toten
Autoren: Michael Hrdinka
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der Templer herein. Einer von ihnen warf die Arme hoch in die Luft, kippte unendlich langsam von seinem Pferd. In seiner Brust steckte ein Silberpfeil.
    Jetzt tauchten zwei Männer auf. Der eine von ihnen schoss gerade wieder einen erlösenden Pfeil ab, der andere hielt ein Holzkreuz abwehrend vor sich hin.
    Es waren Bill Fleming und Padre Alberto Sanchez!
    Nicole wollte erleichtert aufatmen, doch da gab Arrabel seinem Gaul die Sporen. Dieser wieherte schrill auf, warf die Vorderbeine in die Luft. Mit einem langen Satz tauchte er aus dem Schussfeld, um auf das Kastell zurückzugaloppieren.
    Wenig später folgten ihm neun weitere Templer, die Bill entkommen waren.
    Die anderen lagen zu dieser Zeit bereits von geweihten Geschossen durchbohrt am Strand, wo bald darauf nur noch Aschenhäufchen von ihrem grausigen Treiben zeugten.
    »Kommen Sie, Padre, wir müssen noch mal zum Kastell. Zamorra und Nicole sind in höchster Gefahr!«, keuchte Bill matt.
    »Die Templer werden schneller sein. Sie haben nicht die geringste Chance, Gott stehe ihnen bei!«, hauchte der Padre.
    ***
    Professor Zamorra hörte bereits den dröhnenden Hufschlag, bevor er die lebenden Leichen sah. Als sie dann in den Hof ritten, staunte der Parapsychologe. Es waren nur noch zehn mit Arrabel.
    Entweder kommen die anderen noch, oder Bill hat sie erwischt!
    Plötzlich nahm er das wahr, was Arrabel in seinen Armen trug.
    »Mein Gott, Nicole!«, entfuhr es ihm. Blitzschnell riss er die Armbrust hoch. Dabei berührte sein Finger den Abzug der Waffe. Der Pfeil sauste in die Luft.
    Zamorra fluchte, denn schon hatten sich die übrigen Templer wie eine schützende Mauer vor Arrabel aufgebaut, der durch die Öffnung in den unterirdischen Grabraum stieg.
    Zamorra stürmte auf die Bestien zu. Er ließ die Armbrust durch die Luft sausen, bahnte sich eine Schneise durch die Reihen der Templer.
    So schnell er konnte, kletterte er hinter Carlos de Arrabel her.
    Der Professor fingerte nervös an seiner Taschenlampe herum.
    Endlich hatte er sie angeknipst. Die Treppe war zu Ende, der Gang lag vor ihm. Schattengleich huschte er dahin.
    Hinter der nächsten Biegung tauchte bereits die Gruft auf.
    Carlos de Arrabel, der Anführer der abtrünnigen Kreuzritter, hatte Nicole gegen den Sockel, auf dem Juantos thronte, gelehnt.
    Sein rechter Arm mit dem spitzen Schwert holte weit aus, um die Klinge in Nicoles Brust sausen zu lassen, um ihr das Herz aus dem Leib zu reißen.
    Zamorras Muskeln spannten sich. Wie von der Sehne geschnellt flog er auf den Templer zu. Beide gingen zu Boden. Das Ungeheuer kam auf Zamorra zu liegen. Das Schwert raste auf ihn zu. Wie aus weiter Ferne hörte er Nicole aufschreien.
    Dem Professor gelang es, Arrabel abzuschütteln. Während sich die lebende Leiche umständlich hoch rappelte, hatte Zamorra bereits seine Armbrust gespannt. Seine Finger legten zitternd den Pfeil auf die Sehne.
    Abermals sauste das Schwert durch die Luft, schlug den Bogen der Armbrust ab. Die Waffe wurde dem Parapsychologen aus der Hand gerissen. Aus!, durchzuckte es ihn, als der Teufel mit erhobenem Schwert auf ihn zumarschierte. Zamorra wich zurück. Er fühlte die kühle Mauer in seinem Rücken. Hinter ihm befand sich die Feuerstelle, in die Arrabel das Amulett geworfen hatte, um es zu verbrennen.
    Zamorra wich einem gekonnten Schwerthieb aus. Er drehte sich um, erblickte den Kamin. In dieser Sekunde hatte er eine Idee! Es war vielleicht noch eine Chance. Seine Hand fasste in den Kamin, wühlte in dem jahrhundertealtem Staub. Der Anführer der Leichen schlug wieder zu. Das Schwert krachte mit solch einer Wucht gegen das Gemäuer, dass helle Funken stoben. Jetzt stürzten die übrigen Templer in die Grabkammer.
    Der Professor wollte seine Hand schon wieder aus der Feuerstelle ziehen, als er plötzlich etwas Kaltes, Rundes zwischen den Fingern spürte.
    Arrabel versuchte seinen Gegner von unten her aufzuschlitzen.
    Zamorra konnte nicht mehr ausweichen. Seine rechte Hand zuckte vor, hielt das Ding aus dem Kamin der Bestie entgegen.
    Arrabel taumelte zurück!
    Erst jetzt sah Zamorra, dass er sein vermisstes Amulett in den Händen hielt. Es war dem Feuer nicht gelungen, es zu zerstören!
    Der Professor presste es blitzschnell auf die Brust des Templers.
    Carlos de Arrabel, der blutgierige Templer, stürzte wie vom Blitz getroffen zu Boden. Mit ihm sanken auch die restlichen neun Templer dahin. Sie lösten sich auf, wurden zu rauchenden Aschenhäufchen, die sich in der Gruft
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