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0060 - Das Kastell der Toten

0060 - Das Kastell der Toten

Titel: 0060 - Das Kastell der Toten
Autoren: Michael Hrdinka
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wurde.
    Inzwischen waren die anderen Ungeheuer heran. Ihre Schwerter zuckten auf Bill und Zamorra nieder. Sie hatten große Mühe, der Übermacht auszuweichen. Zamorra bückte sich hastig, um das Schwert der Bestie, die er erlöst hatte, an sich zu nehmen.
    Bill machte seine Armbrust schussfertig. Wieder schwirrte ein Bolzen auf einen der Templer zu. Der Wissenschaftler hatte nicht genug Zeit zum Zielen. Er hätte nicht gedacht, dass der Bolzen so präzise das verdorrte Herz des Monsters treffen würde. Es war ihm, als wurde der geweihte Pfeil von einer geheimnisvollen Macht in die Brust des Monsters gelenkt.
    »Wir müssen zurück!«, drang die Stimme seines Freundes an sein Ohr, der die Klinge mit den Templern kreuzte.
    Bill und der Professor stürmten los. Die langsameren Kreuzritter blieben zurück. Vor ihnen tauchte Carlos de Arrabel auf. Bill stieß ihn einfach mit einem Fußtritt zur Seite. Taumelnd krachte er gegen die Gangmauer. Endlich hatten sie den Priester erreicht. Mit verbissenem Gesicht schabte er in den Ritzen.
    »Es muss gleich soweit sein!«, sagte er zu Zamorra.
    Das Tappen der Templer wurde von Sekunde zu Sekunde lauter.
    Gespenstisch hallten ihre Schritte auf dem rauen Stein.
    »Wir versuchen es!«, schlug der Professor vor. Mittlerweile hatte Bill die Armbrüste gespannt. Er legte sie vor sich hin, um sich gemeinsam mit den anderen gegen den Quader zu stemmen.
    Schon war Carlos de Arrabel heran. Dicht dahinter tauchten die restlichen Templer in den Lichtschein der Lampen.
    Die Männer stemmten sich mit aller Kraft gegen den Deckel, der ihnen den Weg nach draußen versperrte. Unendlich langsam, Zoll für Zoll ließ sich der Steinblock nach oben drücken.
    »Wir schaffen es nicht!«, keuchte Zamorra, als die Leichen bis auf wenige Meter herangekommen waren. »Es geht zu langsam!«
    »Bringt ihr es ohne meine Hilfe fertig?«, wollte Sanchez rasch wissen.
    »Ich hoffe schon!«, antwortete Bill.
    »Dann ist es gut!« Der Pfarrer ließ von dem Stein ab. Er nahm das Holzkreuz und schritt damit mutig auf die knurrenden Templer zu.
    »Halt! Zurück! Sind Sie wahnsinnig geworden?«, schrie der Professor, als er sah, was Sanchez vorhatte.
    Der Priester ließ sich nicht beirren. Unaufhaltsam ging er auf die Bestien zu. Schritt um Schritt. Die Templer fürchteten das Zeichen des Heiles. Unmenschlich brüllend wichen sie zurück.
    »Er rettet uns!«, murmelte Zamorra, der mit einem Male sehr viel Bewunderung für den Padre empfand, der selbstlos sein Leben für das von anderen geben wollte.
    Endlich hatten sie es geschafft! Der Steinblock gab die Öffnung nach oben frei. Ein Stück sternenübersäter Himmel wurde sichtbar.
    Bill Fleming kletterte mit den Armbrüsten als erster nach oben.
    »Kommen Sie, Padre. Gehen Sie langsam zurück. Ich reiche Ihnen die Hand!«, wies Zamorra den Geistlichen an. Mit jedem Schritt, den Sanchez zurückwich, kamen die Templer wieder näher.
    Schließlich hatten sie es geschafft. Sie waren in Schweiß gebadet, aber überglücklich, der tödlichen Falle entronnen zu sein.
    Zamorra und Bill erlösten noch zwei der spukenden Gestalten, die sich gerade anschickten, die Treppe hochzuklettern. Dann mussten sie sich aber zurückziehen, um die Waffen neu zu laden. Der Turm schien ihnen ein geeignetes Versteck. Mit langen Sätzen hasteten sie darauf zu.
    Plötzlich sprengten die Pferde der Templer in den Burghof.
    Schnaubend stampften sie näher, um sich von den Monstern besteigen zu lassen. Zamorra, der als letzter den Turm betrat, warf die Tür hinter sich ins Schloss.
    »Schnell, Bill! Einige von den Ungeheuern kommen zu uns her- über! Gib mir meine Armbrust!«, forderte er dann seinen Freund auf.
    Zamorra ließ den Templer näher kommen, bis er aus dem Schatten des Turmes getreten war und im hellen Mondlicht stand. Bedächtig zog er den Abzug durch. Ein kräftiger Rückschlag ließ ihn merken, dass der Silberpfeil aus der Armbrust geschleudert wurde.
    Gleich darauf ging der Templer in die Knie. Seine Knochenhände rissen das Geschoss aus der verdörrten Brust. Krachend schlug er auf den Boden, sein Schwert schepperte über den Hof. Er röchelte noch einmal hohl, dann lag er still. Sein Körper begann zu qualmen, er löste sich binnen weniger Sekunden zu einem Aschenhäufchen auf. Die anderen sahen ein, dass sie gegen die Armbrüste keine Chance hatten. Sie schwangen sich hölzern auf die Rösser, galoppierten im Zeitlupentempo davon, Richtung Estaquiro!
    Bill und Zamorra gelang es
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