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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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Besitz der Belegschaft, der Rest ist leider an andere Firmen gegangen. Aber Sie wollen ja wohl nicht behaupten, dass die Konkurrenz mit 16 Prozent irgendeinen Einfluss auf uns ausüben könnte!«
    Davies nickte.
    »Gewiss nicht. Ich frage mich nur eines: wer von uns hat denn diese 78 Prozent? Ich nicht, und wie ich meine Kollegen hier kenne, hat keiner von ihnen mehr als ein paar Stück. Wer hat denn da so wild gekauft?«
    Troup wechselte einen Blick mit dem Präsidenten. Conger nickte unmerklich.
    »Ich kann Ihnen sagen, wer hier so wild gekauft hat, denn es geschah ja immerhin, um unsere Firma davor zu bewahren, dass sie in fremde Hände kam. Nahe genug waren wir ja daran. Ich habe mit dem Geld der Firma die sinkenden Aktien aufgekauft, solange dieses Geld reichte. Als es ausgegeben war, hat Mr. Conger die nötigen Summen zur Verfügung gestellt, damit ich den Rest kaufen konnte.«
    Eine Weile war es ganz still. Dann lehnte sich Davies vor: »Wie viel Prozent haben Sic' denn jetzt, Conger?«
    Conger presste die Lippen aufeinander.
    »51«, sagte er dann und sein Blick ging zu mir herüber.
    Aber im gleichen Augenblick schlugen die Wellen der Erregung hoch, man konnte kein Wort mehr verstehen! Alle waren aufgesprungen, lehnten teilweise über dem Tisch und schrien sich gegenseitig an, bedrohten Conger und fuchtelten mit den Armen.
    Nur allmählich beruhigten sich die aufgeregten Geister, und dann stand Davies auf. Er blickte über die ganze Versammlung hin, sagte dann klar und mit trockener Stimme: »Wir sind uns wohl alle darüber einig, dass Sie uns in übelster Weise hintergangen haben, Conger. Was wir dagegen unternehmen werden, müssen wir noch besprechen, aber das hat Zeit. Jedenfalls steht fest, dass Willie Troup gegen die Interessen der Refining United gehandelt hatte. Er hätte uns von der Finanzlage der Gesellschaft unterrichten müssen, ehe er im Auftrag von Conger weitere Aktien kaufte. Ich beantrage, Mr. Troup mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand zu entfernen und ihm sämtliche Funktionen abzunehmen!«
    Murmeln erhob sich.
    »Lassen Sie abstimmen, Conger«, forderte ihn einer auf.
    Conger stellte den Antrag zur Abstimmung, und mit großer Mehrheit wurde Troup das Misstrauen ausgesprochen. Er stand daraufhin auf und wollte sich still entfernen. Niemand sprach ein Wort, selbst Conger hielt den Kopf gesenkt, wir konnten nicht erkennen, was für ein Gesicht er machte.
    Troup hatte die Tür erreicht. Da sagte ich mit ganz normaler Stimme, deren Klang allein ihn aber schon herumfahren ließ: »Troup…!«
    Alle blickten sich zu mir um.
    »Troup, wer hat denn nun eigentlich Walter Crawfords Aktien übernommen?«
    Eine Weile war er sprachlos. Dann siegte doch noch einmal seine Frechheit: »Ich weiß nicht, wer Sie sind. Sie haben hier keine Fragen zu stellen. Ich denke nicht daran…«
    Schon hatte er die Hand auf der Türklinke.
    »Bleiben Sie hier!«, befahl ich. »Sie sind verhaftet, Willie Troup!«
    Der Makler stand wie erstarrt. Phil hatte sich still erhoben und war zur Tür gegangen, wo er sich aufstellte.
    Jetzt erhob sich der Präsident. Er fuhr hoch wie ein wütender Truthahn: »Agent Cotton, ich muss Sie sehr bitten! Nehmen Sie diese Worte zurück! Verlassen Sie sofort diesen Raum! Sie haben kein Recht, einer internen Besprechung unserer Gesellschaft beizuwohnen und störend zu wirken!«
    Seine Augen flammten, aber das rührte mich nicht.
    »Sie sind auch verhaftet, J. D. Conger«, sagte ich und stand auf.
    Jetzt erst brach der zweite Sturm los, aber diesmal galt er mir. Alle zugleich stürmten auf mich ein, fragten, verlangten Erklärungen, fuchtelten mit ihren Armen vor meinem Gesicht - ich konnte kein Wort verstehen. Erst nach mehreren Minuten waren sie soweit, dass sie mich hören konnten.
    »Ich nehme an, meine Herren«, sagte ich, »dass Sie diese Angelegenheit klären wollen, ehe Sie vor der Hauptversammlung das Wort ergreifen. Ich möchte der Gerichtsverhandlung nicht vorgreifen, aber vielleicht kann ich Ihnen wenigstens die Gründe für die beiden Verhaftungen darlegen.«
    Phil hatte mittlerweile den Makler mit sanfter Gewalt auf einen Stuhl gedrückt, und auch Conger saß wieder, den Kopf in beide Hände gestützt.
    »Sie haben in Mr. Conger den eigentlichen Urheber der beiden Brände, die sich so verheerend auf die Aktienkurse auswirkten und auswirken sollten. Ich habe die Beweise, dass der verstorbene Direktor Crawford im Auftrag Congers drei Leute anheuerte, welche den Dynamitwagen mit
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