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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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können Sie nachher weiterschlafen. Ziehen Sie sich etwas über, setzen.Sie sich eine Weile zu uns und erzählen Sie, was wir wissen wollen.«
    Er fuhr wütend wie ein Stier in seinem Mantel, der am Haken hing.
    »Mr. Conger wird euch schön den Marsch blasen lassen, wenn er was davon erfährt«, knurrte er. »Bestimmung für Piloten ist: mindestens acht Stunden Schlaf vor einem neuen Start. Und er hält verdammt genau darauf!«
    »Dann muss er eben heute mal das Fliegen sein lassen. Was Gutes kommt doch dabei nicht heraus. Sie gestatten«, sagte ich und suchte mir in dem kleinen Wohnzimmer den besteh Sessel.
    »Mr. Bright - ich fürchte, Sie haben neulich vergessen, mir etwas zu erzählen, als Sie die Landung beschrieben und das Feuer, das Mr. Conger kurz zuvor entdeckte.«
    »So?«, fragte er böse.
    »Wie war das, ehe Sie zur Landung ansetzten?«
    »Wie soll das gewesen sein?«
    »Phil«, sagte ich müde, »ich glaube, wir werden Mr. Bright doch mitnehmen müssen. Zellenwände stärken das Gedächtnis ungemein.«
    »Ja!«, bestätigte Phil. »Ich kannte einen Mann, der erinnerte sich nach drei Tagen Einzelhaft an die kleinsten Begebenheiten aus seiner Jugendzeit!«
    Bright warf sich in seinem Sessel herum und fluchte.
    »Was wollt ihr denn eigentlich wissen?«
    »Sie setzten also zur Landung an und waren schon recht tief. Da sagte Mr. Conger, Sie sollten noch eine Schleife fliegen, nicht wahr?«
    »Das hab’ ich Ihnen doch schon gesagt.«
    »Richtig. Sie kamen von Nordosten herein wie Sie sagten, und flogen eine Schleife. Mr. Conger öffnete daraufhin das Steuerbordfenster…sehen Sie, Mr. Bright,, wie stellen Sie sich eine Landung vor, wenn Sie von Nordosten kamen und eine Schleife flogen, sodass Mr. Conger auf Steuerbord zum Werk hinunterblicken konnte? Nehmen Sie’s mir nicht übel, aber bei der Flugrichtung hatten Sie alle Aussicht, auf dem Broadway zu landen, aber nicht auf dem Werksflugplatz!«
    Bright biss sich auf die Lippen.
    »Na ja«, brummte er schließlich, »habe mich vielleicht geirrt. Es ging alles so schnell nachher…«
    »Nein«, sagte ich ruhig. »Sie haben sich nicht geirrt, Bright. Conger selbst hat mir Ihre Aussage bestätigt. Waren Sie nicht früher bei der Air Force?«
    Er sah mich verbissen an, und dann nickte er.
    »Kein Generaldirektor engagiert einen Piloten, nur weil er mit einer Maschine zwischen zwei Schornsteinen hindurchfliegen kann. Ich nehme an, dass Sie sogar ein sehr guter Flieger waren. Bomberpilot, wenn ich nicht irre?«
    Bright nickte wieder.
    »Und wie haben Sie den Sprengkörper abgeworfen?«
    Bill Bright streckte die Beine aus und holte tief Luft.
    »Scheint, Sie wissen alles«, seufzte er. »Dann hat es wenig Zweck, zumal da ja nicht allzu viel für mich dabei herauskommen kann. Ich hatte das Ding einfach am Rumpf festgemacht mit ’nem dünnen Draht, der außerdem noch an gefeilt war. Durch ein Loch im Boden hatte ich einen stärkeren Draht geführt, an dem ich nur zu ziehen brauchte, damit der erste Draht riss und die Handgranate herunterfiel.«
    »Immerhin mein Kompliment für Ihre Zielgenauigkeit«, sagte ich fast wider Willen. Er winkte ab.
    »Aus gut hundert Metern Höhe kein Problem«, erklärte er, und in seinen Worten klang der Stolz des ehemaligen Bomberpiloten auf.
    Phil war diesen Eröffnungen mit offenem Mund gefolgt. Ich stand auf.
    »Sie werden einsehen, dass wir Sie vorerst mitnehmen müssen«, sagte ich. »Zumindest müssen Sie Ihre Aussage zu Protokoll geben.«
    Bill Bright erhob sich ebenfalls.
    »Im Pyjama wollt ihr mich doch hoffentlich nicht verhaften?«, fragte er resigniert.
    Wir begleiteten ihn bis zu seinem Schlafzimmer und warteten, bis er sich angekleidet hatte. Dann fuhr er ganz ruhig mit uns hinunter, stieg neben Phil in den Wagen und ließ sich zum Hauptquartier schaffen.
    ***
    Brady Dietz kam ganz aufgeregt zu mir und wedelte mit einem Blatt Papier in der Luft.
    »Hallo, Cotton, ich hab’s!«
    »Was?«
    »Ich weiß ungefähr, wie der zweite Tank hochging! Der mit dem Rohöl!«
    Ich musste lächeln.
    »Na, dann lassen Sie mal hören!«
    Er schob sich die Brille auf die Nase und senkte den Kopf voller Eifer über seine Aufzeichnungen. Dann sprudelte er los: »Also, ich bin von der Frage der Zündung ausgegangen und habe untersucht, was dafür infrage kommen konnte. Dabei habe ich den kritischen Punkt der Zündtemperatur zugrunde gelegt unter Berücksichtigung einer genügend großen Sicherheitsspanne…«
    »…Brady, ich weiß, Sie sind
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