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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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Wir werden die Flammen mit einer gehörigen Ladung Dynamit ausblasen. Genau wie auf den Bohrfeldern!«
    Schon war er davon. Phil blickte mich zweifelnd an.
    »Das kann ein schönes Feuerwerk geben, wenn die in diese Hölle auch noch mit Dynamit hineingehen!«
    Aber man schien hier auf solche Zwischenfälle eingerichtet zu sein. Die Rohre der Feuerwehr begannen wieder ihren Schaum zu spucken, aber jetzt konzentriert in Richtung auf das zerborstene Rohr, aus dem die starke Flamme hervorschoss.
    »Mensch - Jerry! Da geht doch einer!«
    Jetzt sah ich es auch: hinter einem Schutzschild, den er vor sich herschob, kroch ein Mann an den Brandherd heran. Die Strahlen aus mehreren Schläuchen umspülten ihn und machten ihm den Weg frei. Noch immer war die Luft erfüllt vom Brausen der höllischen Flammen aus dem großen Tank…
    Der Mann war jetzt auf vielleicht dreißig Schritt herangekommen. Er hielt inne. Von allen Seiten trillerten die Pfeifen.
    »Ich habe So eine Ahnung, als sollten wir uns in Deckung begeben«, meinte ich, und wir legten uns flach hinter einen Betonklotz, der hier zu irgendwelchen Zwecken aus dem Boden ragte.
    Plötzlich zuckte drüben ein Blitz auf. Donner wehte herüber, und als wir die Köpfe wieder hochnahmen, sahen wir die Feuerwehrleute in konzentrischem Angriff auf das Hauptrohr losgehen, aus dem jetzt keine Flammen mehr quollen. Es hielt mich nicht länger, ich sprang auf und lief ebenfalls hinüber.
    Nichts kam mehr aus dem Rohr, keine Flammen, kein Rauch, nichts. Schon verzog sich an dieser Stelle der Rauch, und jetzt sah ich auch, warum hier der Zufluss gestoppt war: Dicht hinter der Bruchstelle befand sich das Hauptventil. Und auf dem Rohr, neben dem großen Handrad, stand ein Mann in Asbestkleidung, mit Helm und Rauchmaske, von dem der schmutzige Kohlensäureschaum herabtropfte.
    Die Feuerwehr widmete sich nun wieder ganz dem großen Tank, dessen schwarz verglühte Wand sich unweit emporreckte. Über den Rand wälzten sich noch immer schwere Wolken zähen, dunklen Qualms, aber man beschränkte sich darauf, ein Übergreifen des Feuers zu verhüten.
    Als ich ankam, half gerade Jim Worman dem Sprengstoffspezialisten herunter. Aufatmend schob dieser die Maske vom Gesicht und fuhr sich über die Stirn.
    Ich blickte noch einmal hin: Da war kein Zweifel.
    »Hallo - Brady!«, rief ich. Er blickte auf und grinste. Es war Brady Dietz, der mir als Sprengstoffsachverständiger des FBI aus manchem Fall bekannt war.
    »Jerry Cotton!« Er lachte. »Das ist ja ein Zufall!«
    Er kam näher, zerrte sich die Handschuhe von den Händen und sah sich um.
    »Ganz hübsches Feuerchen«, meinte er.
    »Das kann man wohl sagen. Aber wie kommen Sie hierher?«
    Brady Dietz winkte ab.
    »Die Refining United hat mich für solche Fälle unter Vertrag. Beim FBI bin ich ja nur gelegentlich tätig. Von irgendetwas muss man ja leben, und ich finde, es ist nicht der schlechteste Job, Flammen auszupusten.«
    Hinter mir trabte Phil heran, und auch er begrüßte Brady.
    »Wenn Sie dieses Feuer dienstlich interessiert, haben Sie aber unglaublich schnell gearbeitet«, sagte Brady Dietz. »Sie waren ja fast eher hier, als es losging.«
    »Ja. Nur, dass wir nichts davon ahnten. Wir hatten lediglich eine Überprüfung vor. Es handelt sich übrigens um einen Ihrer ' Leute, Mr. Worman. Wenn Sie hier nicht mehr unbedingt nötig sind, können Sie uns vielleicht sagen, wo wir ihn finden?«
    »Ja, sicher?«
    »Vemon Clifford heißt er.«
    »Ah, Clifford. Drüben im Verwaltungsgebäude. Dritter Stock, Zimmer 314. Hat er etwas ausgefressen, dass sich das FBI höchstpersönlich um ihn kümmert?«
    »Ach woher!«, winkte ich ab. »Immer noch der Anschlag auf den Unterstaatssekretär. Clifford soll gesehen haben, wie der Täter versuchte, die Absperrung zu durchbrechen.«
    »Ach so…«
    ***
    Die Überprüfung war eine reine Routinesache gewesen, wie wir sie immer wieder durchführen. Mit wenig Aussicht auf tatsächliche Ergebnisse. Aber solche Erkundigungen sind notwendig, um mit höchster Sicherheit zu arbeiten, wie es das Prinzip des FBI ist. Keine noch so kleine Spur wird vernachlässigt, der ganze Apparat wird eingeschaltet, wenn es nötig erscheint. So war es auch in diesem Fall gewesen: Die Zentrale in Washington hatte Mr. High, unseren Districtchef, ersucht, sich dieser Einzelheit anzunehmen, und Mr. High hatte wiederum uns beauftragt, da wir ohnehin Bereitschaftsdienst hatten.
    Als wir über den langen, hellen Korridor gingen, durch
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