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0055 - Todeszone London

0055 - Todeszone London

Titel: 0055 - Todeszone London
Autoren: Jason Dark
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achtete nicht darauf. Es würde sicherlich bald verschwinden… Nicole lief zur Tür.
    Das Horror-Gebilde schien zu merken, was die junge Frau vorhatte. Es teilte sich, und die linke Hälfte versuchte, vor Nicole an der Tür zu sein.
    Es wurde knapp.
    Nicole Duval sprang mit zwei Sätzen auf die Tür zu, riß sie auf und hetzte über die Schwelle. Genau noch rechtzeitig, denn dort, wo sie vor einer Sekunde gestanden hatte, befand sich nun der Ableger des pflanzenähnlichen Schleims. Nicole wuchtete die Tür zu und lehnte sich mit dem Rücken aufatmend gegen das Holz.
    Sie war fertig.
    Erst jetzt merkte sie, wie schnell ihr Herz schlug. Es hämmerte gegen die Rippen, und ihr Atem ging keuchend und schnell.
    Urlaub und Entspannung ade. Ohne es zu wollen, war Nicole Duval mitten in den Strudel grauenhafter und gefährlicher Ereignisse gerissen worden.
    Ausgerechnet jetzt war Zamorra nicht da.
    Nicole ging von der Tür weg. An ihrem Körper rannen die Wassertropfen hinab und bildeten auf dem Teppichboden dunkle Flecken.
    Als Nicole das sah, fiel ihr die Nacktheit ein. Ohne sich abzutrocknen, zog sie sich in fieberhafter Eile an. BH, Slip, Rock, leichter Pullover.
    Zwischendurch lauschte Nicole Duval immer wieder zum Bad hin, doch sie vernahm nichts, was ihre Aufmerksamkeit erregt hätte.
    Das Geschehen hinter der Tür lief mit einer makabren Lautlosigkeit ab.
    Woher kam diese grüne Gefahr? Kaum war Nicole dem ersten Angriff entronnen, begann sie sich bereits darüber Gedanken zu machen. War es Zufall oder eine gesteuerte Aktion, die ihr und ihrem Chef galt?
    Auf jeden Fall mußte Zamorra Bescheid wissen. Vortrag hin, Vortrag her, das andere war wichtiger.
    Zamorra mußte über das Schreckliche informiert werden. Nicole lief zum Telefon. Sie setzte sich, nahm den Hörer ab und behielt die Tür im Auge.
    Doch aus dem Bad drang nichts.
    Noch nicht…
    Nicole mußte über die Vermittlung sprechen. Die Nummer des Instituts kannte sie auswendig.
    Hastig gab sie sie durch.
    Dann mußte sie warten.
    Die Sekunden wurden zu Minuten und erschienen Nicole wie kleine Ewigkeiten.
    Nicole Duval wurde nervös.
    Auch das Telefonfräulein meldete sich nicht.
    Zamorras Sekretärin wählte abermals die Nummer der Zentrale. Es wurde abgehoben.
    »Hallo«, sagte Nicole, »hören Sie mich? Sie wollten mich mit einer Nummer verbinden. Hallo…«
    Nicole verstummte.
    Und plötzlich lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken, denn so deutlich, als würde sie neben ihr stehen, vernahm sie das Röcheln der Frau an der Zentrale…
    ***
    »Zamorra?« fragte ich und ging einen Schritt näher.
    Der Mann vor mir antwortete nicht. Sein Gesicht war blaß, und deutlich erkannte ich die feinen Schweißperlen auf der Haut.
    Aber ich hatte Zamorra vor mir. Daran gab es keinen Zweifel.
    Zamorra hatte seine rechte Hand in den Jackenausschnitt geschoben. Die Finger verschwanden zwischen zwei Knopfleisten unter dem Hemd.
    Ich blieb stehen. Mir fiel dabei ein, daß Zamorra ein Amulett trug, dieses geheimnisvolle Kleinod, das von Merlin, dem Magier, stammte und die Kraft einer Sonne in sich gefangenhielt.
    Es kündete oft Gefahren an, die sich in der Zukunft ereigneten.
    Wie jetzt?
    »Zamorra?«
    Plötzlich veränderte sich der Gesichtsausdruck des Professors. Der entrückte Ausdruck verschwand, die Augen blickten klar und deutlich, er zog die Hand zurück und seufzte. Mit der linken Hand wischte er über die schweißnasse Stirn, und ein Lächeln zuckte um seine Lippen.
    »Willkommen in London, Zamorra«, sagte ich, streckte die Hand aus, und Zamorra drückte sie fest, als er sie ergriff. »John, ich freue mich«, lächelte Zamorra. »Hat lange gedauert, bis wir uns mal wieder treffen.«
    »Wo wir doch die gleichen Gegner bekämpfen«, sagte ich.
    »Genau.« Zamorra deutete auf einen Sessel. »Setz dich doch.«
    Ich schüttelte den Kopf und deutete auf meine Uhr. »Sorry, aber dein Vortrag.«
    Zamorra erschrak. »Himmel, den habe ich vergessen. Ist es schon so spät?«
    »Noch später.«
    »Dann nichts wie los.« Er legte mir seine Hand auf die Schulter. »Wir sehen uns nachher. Es dauert ja nicht lange.«
    »Okay.« Ich nickte.
    Gemeinsam verließen wir das Zimmer und trennten uns dann, da Zamorra einen anderen Eingang nahm.
    Ich schlich zu meinem Sitz. Sukos Stirn zeigte ein Waschbrettmuster, als er mich anschaute. »Hat lange gedauert. Ich dachte schon, es wäre dir etwas passiert.«
    Ich winkte ab. »Nein, nein, aber Zamorra hätte die Zeit in seiner Trance
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