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0055 - Todeszone London

0055 - Todeszone London

Titel: 0055 - Todeszone London
Autoren: Jason Dark
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eindringen sollte, entschied mich aber dagegen. Dieser verkappte Wissenschaftler hielt sich bestimmt nicht dort auf. Sein Arbeitsfeld war das Treibhaus. Bei dem Gedanken daran wurde mir ganz anders. In einem Treibhaus hatte eines meiner schlimmsten und schrecklichsten Abenteuer begonnen. Dort hatte man mich überwältigt und in einen Sarg gesteckt, um mich anschließend lebendig zu begraben.
    Noch jetzt lief mir eine Gänsehaut über den Rücken, wenn ich daran dachte.
    Ich scheuchte die trüben Gedanken fort und tastete nach meinen Waffen.
    Die Beretta war da. Ich hatte meine Ersatzwaffe aus dem Handschuhfach genommen. Der Dolch steckte in der Scheide, das Kreuz hing vor meiner Brust.
    Ich war gut gerüstet.
    Neben der aus alten roten Ziegelsteinen errichteten Hausmauer blieb ich stehen. Ein schmaler Weg, mehr ein Pfad noch, führte hinüber zum Treibhaus.
    Selbst bei der herrschenden Dunkelheit sah ich, wie schmutzig die Verglasung war. Äußerlich machte dieses Treibhaus einen verkommenen Eindruck, aber man sollte sich nicht täuschen lassen.
    Das diffuse Licht einer etwas entfernt stehenden Laterne verschwand, als ich auf das Treibhaus zuschritt.
    Dunkelheit umhüllte mich wie ein riesiger schwarzer Mantel.
    Ich schritt weiter, und unter meinen Sohlen knirschten Dreck, kleinere Steine und Glas.
    Vor mir lag freies Feld. Erst in der Ferne schimmerte eine Lichterkette.
    Das war die Beleuchtung des Bahnhofs Paddington.
    Ich sah auch einen Zug. Er fuhr auf den Bahnhof zu, und die rauschenden, typischen Geräusche drangen an meine Ohren. Es wurde wieder ruhig.
    Hinter einem Holzstapel fand ich Deckung, aus der ich das Treibhaus beobachten konnte.
    Auch dort brannte kein Licht. Es lag ebenso im Dunkeln wie das Wohnhaus.
    Ob dieser Peters nicht da war?
    Wenn ja, kam das meinen Plänen nicht gerade entgegen. Denn ich hätte ihn zu gern gestellt.
    Ich löste mich aus der Deckung des Holzstapels und ging direkt auf die Frontseite des Treibhauses zu.
    Dann stand ich vor der Tür.
    Sie war verglast und stark verdreckt. Ich putzte eine Stelle sauber, um einen Blick in das Innere erhaschen zu können. Viel sah ich nicht.
    Alles verschwamm in dem düsteren Raum.
    Bevor ich das Treibhaus jedoch betrat, sah ich mir die langen Seitenwände an.
    Dicht neben der linken Seitenwand parkte ein Wagen. Ein dunkler Mini Cooper. Er stand mit der Schnauze zur Straße und war sicherlich als Fluchtfahrzeug vorgesehen.
    Ich hatte erst vor, die Reifen aufzuschlitzen, ließ es aber bleiben, weil mir das doch ein wenig komisch vorkam. So etwas hatte ich noch nie gemacht, und zum Reifenschlitzer fühlte ich mich nicht geboren.
    Also nahm ich mir wieder die Tür vor.
    Sie hatte eine alte, verrostete Eisenklinke, und als ich sie nach unten drückte, stellte ich überrascht fest, daß die Tür nicht verschlossen war.
    Dieser Quintus Peters mußte sich sehr sicher fühlen. Ich zog die Tür auf.
    Die Scharniere quietschten erbärmlich, und vor Schreck hielt ich auf halbem Wege inne. Der Spalt war gerade weit genug, um hindurchschlüpfen zu können.
    Einen Atemzug später stand ich im Innern des Treibhauses.
    Sofort umfing mich die für diese Art Häuser typische Luft. Feucht und widerlich warm.
    Vor mir sah ich die langen Pflanzenreihen. Es waren insgesamt drei. Zwischen ihnen gab es etwas breitere Wege. Die Reihen waren etwa in Hüfthöhe angelegt.
    Pflanze wuchs neben Pflanze. Manche davon blühten, und selbst in der Dunkelheit ahnte ich etwas von der Farbenpracht, die sie ausstrahlten.
    Aber wo steckte Quintus Peters?
    Ich sah nicht einen Hosenzipfel von ihm. Doch das besagte nichts. Verstecke gab es hier genug. Er konnte überall sein. In den Gängen, hinter Pflanzenreihen.
    Ich schritt in den ersten Gang hinein. Obwohl ich Blumen sehr gern habe, berührte es mich doch unangenehm, als mich welche streiften. Das Jackett hatte ich geöffnet, um schneller an meine Waffen zu gelangen.
    Ich ging langsam und blieb nach jedem Schritt stehen, um auf verdächtige Geräusche zu lauschen.
    Doch es war ruhig.
    Bis auf ein leises Rascheln der Blumen.
    Aber hinter mir hatte sich das Rascheln verstärkt.
    Plötzlich stellten sich meine Nackenhaare quer. Ich spürte die Gefahr und drehte mich langsam um.
    Zu erkennen war nicht viel, aber ich riskierte es und schaltete meine Bleistiftlampe ein.
    Der Strahl reichte aus, um die Falle zu erkennen, in die ich hineingetappt war.
    Die Pflanzen in den großen Beeten links und rechts des Ganges hatten sich zu den
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