Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0054 - Wir und der Hellseher

0054 - Wir und der Hellseher

Titel: 0054 - Wir und der Hellseher
Autoren: Wir und der Hellseher
Vom Netzwerk:
mit dir über die Rückgabe deines Jungen zu verhandeln. Fahre nach Mexiko City, miete dich im Palace Hotel ein. Du hörst dort von uns.«
    Ich stellte einige Fragen an Lefault. Nein, er hatte nichts Besonderes bemerkt. Ihm war nicht einmal der Brief aufgefallen. Der Butler hatte ihn gesehen, nicht er.
    Formes Hutwell hatte bereits Anweisungen gegeben, seine Koffer zu packen. Er war entschlossen, dem Befehl blindlings zu folgen und nach Mexiko zu fahren.
    Wir sprachen mit seinem Freund.
    »Halten Sie ihn nach Möglichkeit von dieser Reise ab, Mr. Lefault. Das ist keine gewöhnliche Kindesentführung zu Epressungszwecken. Die Gangster wissen genau, dass sie den kleinen Johnny niemals über die Grenze bekommen. Bei dem Wirbel, den der Fall gemacht hat, ist das einfach unmöglich. Hutwell soll aus anderen, uns noch unbekannten Gründen nach Mexiko gelockt werden.«
    Mir fiel etwas ein.
    »Hören Sie, Mr. Lefault, hat Hutwell eigentlich ein Testament gemacht?«
    »Ich vermute es.«
    »Und wer ist sein Erbe?«
    »Sein Sohn natürlich.«
    »Und wenn der Sohn vor ihm stirbt?«
    »Soweit ich informiert bin, soll das Vermögen in den Besitz einer Stiftung für wohltätige Zwecke übergeben werden.«
    »Also nicht an den nächsten Verwandten.«
    »An Lesly Coround, meinen Sie, denn er ist der einzige Verwandte. Nein, soweit ich weiß, wird Coround nur durch ein kleines Legat berücksichtigt.«
    »Wenn Coround also die Herrschaft über die Sanity-Werke an sich reißen will, muss Hutwell am Leben bleiben, nicht wahr?«
    Lefault sah mich verständnislos an. Ich brach das Thema ab.
    »Wir werden morgen früh zurückkommen. Noch einmal, Mr. Lefault, halten Sie Hutwell von der Reise zurück.«
    ***
    Noch in der gleichen Nacht übermittelten wir den Grenzstationen die Beschreibung des kleinen Johnny Hutwell.
    Ziemlich genau um acht Uhr trafen wir in Larringtown ein. Ungefähr dreißig Reporter hatten sich bereits wieder eingefunden und belagerten die Villa.
    Außer Hutwell und dem Personal trafen wir Lefault und Coround, der vor einer halben Stunde herausgekommen war.
    Ich rief telefonisch ein paar Streifenwagen mit Cops herbei, die uns die Journalisten ein wenig vom Hals schaffen sollten. Das dauerte einige Minuten, und während dieser Zeit stand Thornwell Hamilton bescheiden in einer Ecke der Halle, neugierig gemustert vom Butler.
    Ich stellte ihn Formes Hutwell und den beiden anderen vor.
    »Sie erinnern sich vielleicht, dass seinerzeit im Mordfall John Cresbyl in einer Zeitung die Aussagen eines Hellsehers berichtet wurden, in denen von Männern als Mörder die Rede war, die bisher von der Polizei nicht in Betracht gezogen worden waren. Im Laufe der Untersuchung durch das FBI stellte sich heraus, dass diese Geschichte des Hellsehers den Tatsachen entsprach. Später trafen andere Voraussagen ebenfalls zu. Mr. Hamilton, den Sie hier sehen, ist der Mann. Hamilton hat dem Anführer der Kidnapper bereits einmal gegenübergestanden, und er hat ihm eine Mordtat auf den Kopf zugesagt. Mr. Hamilton hat sich uns für die Suche nach Ihrem Sohn zur Verfügung gestellt.«
    Lesly Coround sagte unhöflich. »Hat das FBI keine anderen Hilfsmittel?«
    »Das ist Mr. Coround, der Schwager von Mr. Hutwell.«
    »Guten Tag, Mr. Coround«, sagte Hamilton.
    »Und das ist Mr. Lefault.«
    »Guten Tag, Mr. Bellow«, sagte Hamilton und verneigte sich leicht.
    »Guten Tag«, antwortete Lefault.
    »Wollen wir anfangen? Wo wollen Sie beginnen?«
    »Im Schlafzimmer des Kindes.«
    Hamilton blieb lange in dem Zimmer. Er ging langsam von Gegenstand zu Gegenstand, berührte fast alles, stand am Fenster und sagte dann: »Gehen wir jetzt hinunter!«
    Während wir durch die Halle gingen, sah ich nur Coround und Hutwell.
    Als wir in unseren Wagen stiegen, fragte einer der Cops: »Eben fuhr Mr. Lefault weg. Ich ließ ihn passieren. War es in Ordnung?«
    »In Ordnung«, sagte ich.
    Wir stiegen ein. Ich nahm das Steuer. Hamilton kam auf den Beifahrersitz, während Phil im Fond Platz nahm.
    Wir fuhren langsam die Hauptstraße nach New York entlang. Mir fiel etwas ein.
    »Wie nannten Sie den Freund von Mr. Hutwell?«, fragte ich Hamilton.
    »Sie nannten doch seinen Namen«, antwortete Hamilton und sah unbeteiligt geradeaus. »Bellow, nicht wahr?«
    »Nein, er heißt Lefault und so nannte ich ihn auch.«
    »So«, machte Hamilton völlig gleichgültig. »Ich dachte, er hieße Bellow.« .
    Mir presste diese Antwort die Kehle zusammen. Hamilton schien selbst die Bedeutung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher