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0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire
Autoren: A.F. Morland
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schüttelten den Kopf. Bianco, ein wohlhabender Diamantenhändler sagte eindringlich: »Ihr Mut ehrt Sie und beschämt uns alle zutiefst. Aber diesen Leuten können Sie nicht mehr helfen.«
    Zamorra riß sich los. »Ich will es zumindest versuchen!« keuchte er.
    Zwei Schritte lief er auf die Maschine zu. Da wurde sie von einer irrsinnigen Explosion zerfetzt.
    Und dann folgte eine Stille, die ihm das Herz zerreißen wollte.
    Nun hatte Bianco recht. Den Menschen in der Maschine war nicht mehr zu helfen. Die gewaltige Explosion hatte ihnen mit einem einzigen grausamen Schlag das Ende gebracht.
    In weitem Bogen flogen glühende Blechstücke durch die Luft. Die Druckwelle war so groß, daß zwei Frauen davon umgeworfen wurden. Zähneklappernd standen die Überlebenden beisammen.
    Aber sie waren trotz allem nicht gerettet.
    Von den beiden Flynappern hatte nur einer die Katastrophe überlebt: Tammany Fields. Harry Crosby war mit dem Piloten in derselben Sekunde ums Leben gekommen.
    Fields hatte eine dicke, rot leuchtende Beule an der Stirn. Aber er war erschreckend klar im Kopf. Und er hatte noch seine Waffe in der Faust. Damit hielt er die überlebenden Passagiere mit zusammengekniffenen Augen und einem höhnischen Grinsen um die schmalen Lippen in Schach.
    »Keiner bewegt sich ohne meine Erlaubnis, Leute!« schrie er den verstörten Menschen zu.
    Die Stewardeß, die Professor Zamorra gerettet hatte, warf dem Parapsychologen einen flehenden Blick zu. Ihre Augen schienen sagen zu wollen: Unternehmen Sie etwas. Sie haben den meisten Mut von uns allen. Tun Sie etwas, damit wir diese ständige Bedrohung los werden.
    Nun, Zamorra war gewiß kein Feigling. Aber er war kein Dummkopf. Gegen eine Pistole anzurennen erschien ihm als ein unverzeihlicher Wahnwitz. Damit konnte er den anderen nicht helfen. Im Gegenteil. Er brachte sie, wenn er den Kerl angriff, wahrscheinlich alle in eine noch größere Gefahr.
    Innerlich kochend starrte Zamorra den Mann an. War ihm wirklich nicht beizukommen? Eine sengend heiße Sonne glühte über der Savanne. Immer noch brannte der Jet. Mit lautem Prasseln und Knacken fraßen die gierigen Flammen Mensch und Material.
    Zwei Frauen weinten still vor sich hin. Die Männer versuchten sie zu beruhigen.
    Robert Holm, ein deutscher Architekt, küßte seine Verlobte auf den Mund und löste sich dann von ihr.
    Holm hatte in Rom ein Freizeitzentrum errichtet. In dieser Zeit hatte er Gefallen an der Tochter seines Auftraggebers Federico Corelli gefunden. Zwei Monate später hatte er sich mit Carmen Corelli verlobt. Und dies hier sollte die Verlobungsreise sein.
    Ein schreckliches Abenteuer mit ungewissem Ausgang war daraus geworden.
    Holm, ein kräftiger Junge mit markanten Zügen und blondem Haar, stahl sich zu Zamorra, den auch er für den überlegenen Mann in dieser bunt zusammengewürfelten Gruppe hielt.
    »Der Kerl muß wahnsinnig sein!« sagte er auf deutsch zu Zamorra.
    »Scheint so«, gab Zamorra auf deutsch zurück.
    »Was bezweckt er damit?«
    »Keine Ahnung.«
    »Der hat seine Gründe für das, was er tut!« sagte Modest Jurinac auf französisch.
    »Was sagt er?« fragte Holm.
    Sie einigten sich, englisch zu sprechen. Jurinac behauptete: »Selbst wenn sein Tun noch so verrückt aussieht… ich glaube, er weiß genau, was er macht!«
    »Maul halten!« schrie Tammany Fields. »Ihr versucht da etwas auszuhecken, wie?« Er lachte. »Ich lege jeden um, der mir zu nahe kommt.«
    »Was wird nun aus uns?« fragte eine Frau mit bleichen Zügen.
    »Sie können’s wohl schon nicht mehr erwarten, he?« kicherte Fields, während er seine Pistole auf und ab wippen ließ.
    Zamorra raunte den Männern zu, die sich um ihn scharten: »Irgendwann wird er uns von selbst sagen, was er bezweckt.«
    Holm knurrte: »Wir sollten versuchen, ihn auszuschalten.«
    »Er hat eine Pistole«, gab Massenet zu bedenken.
    »Er kann aber nicht auf alle gleichzeitig schießen«, erwiderte Holm.
    »Trotzdem würde er einen von uns abknallen. Vielleicht sogar zwei!« sagte Maurice Massenet. Er war etwas kleiner als Zamorra, wirkte aber drahtig und tapfer.
    Zamorra nickte. »Das ist richtig. Wer den ersten Schritt auf ihn zu macht, der ist verloren.«
    »Wo sind wir hier?« fragte Tito Bianco. Er schaute sich um.
    »Das hier ist Nigeria«, sagte der Missionar.
    »Kennen Sie sich hier aus?« fragte ihn Jurinac.
    »Ich war schon mal in dieser Gegend«, erwiderte der Missionar.
    »Der Himmel ließ Sie überleben!« rief Bianco
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