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0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire
Autoren: A.F. Morland
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helfen!«
    »Wenn Hilfe gebraucht wird, Monsieur, dann gewiß nicht die Hilfe eines Missionars.«
    »Sie sagen das doch nicht etwa abwertend, Professor Zamorra. Ich kann meine Fäuste sehr gut gebrauchen. Es wäre nicht das erstemal, daß ich den Schädel eines Sünders weichgeklopft hätte.«
    »Tun Sie mir trotzdem den Gefallen und bleiben Sie auf Ihrem Platz«, erwiderte Zamorra eindringlich. »Wir dürfen unter gar keinen Umständen eine Panik unter den Passagieren heraufbeschwö- ren.«
    Der Missionar nickte ernst. »Da haben Sie allerdings recht, Professor. Das gäbe eine schreckliche Katastrophe.«
    »Also dann. Ich verlasse mich auf Sie.«
    »Das können Sie.«
    Zamorra huschte davon. Kaum einer der Passagiere beachtete ihn.
    Die meisten dösten entweder vor sich hin oder schliefen. Andere wieder lasen ein Buch. Eine Frau kritzelte im Kreuzworträtsel herum. Eine andere strickte. Ein junges Pärchen schlief Hand in Hand, Kopf an Kopf.
    Der Professor kam an der Service-Nische vorbei. Hier wurden die Drinks zubereitet, Kaffee gemacht und so weiter. Die Nische war verwaist. Auch hier hielt sich keine Stewardeß auf. Zamorra erreichte die Tür, die in die Pilotenkanzel führte. Sobald er sie aufmachte, reagierten die Flynapper. Harry Crosby federte auf ihn zu. Auch Tammany Fields kam angesprungen. Sie preßten Zamorra ihre Pistolen in den Bauch. Ihre Finger krallten sich in sein Jackett. Sie zerrten ihn in die Kabine und schlossen hinter ihm sofort wieder die Tür. Zamorra wischte die Pistolen zur Seite und pflanzte Fields seine Faust mitten ins Gesicht. Der Kerl jumpte nach hinten. Er knallte mit dem Rücken gegen die Wand. Sofort kaufte sich Zamorra den zweiten Luftpiraten. Crosby wollte ihm seine Pistole an die Schläfe donnern. Zamorra sah den Schlag jedoch rechtzeitig kommen. Er ging in die Hocke, schoß seine Rechte von unten ab, erwischte das Kinn des Flynappers, schickte die linke hinterher und traf damit sehr wirkungsvoll Crosbys Jochbein. Inzwischen aber hatte Tammany Fields wertvolle Sekunden für sich. Er sprang Zamorra mit einem wütenden Panthersatz an. Der Professor vermochte sich nicht schnell genug umzudrehen.
    Es war ein trockener, kompromißloser Schlag.
    Zamorra war mit einemmal wie gelähmt. Er kämpfte gegen die Ohnmacht an, die wie ein tödlicher Sturm auf ihn zuraste. Schon war sie da. Mit einer irren Gewalt riß sie ihn von den Beinen und schleuderte ihn neben dem toten Kopiloten zu Boden.
    ***
    »Alles zur Landung vorbereiten!«
    Der Pilot nickte verkrampft. Schweißüberströmt war sein bleiches Gesicht. In seinen Schläfen hämmerte eine panische Angst. Eine Landung in der Trockensavanne war eine 80:20 Sache. Aber die Luger, die auf seinen Hinterkopf wies, sagte ihm, daß er wesentlich weniger Chancen hatte, mit dem Leben davonzukommen, wenn er nicht gehorchte. Die Burschen hatten bewiesen, wie hart sie waren.
    Sie hatten Jean erschossen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Gütiger Himmel! stöhnte der Kapitän im Geist. Steh mir bei.
    Laß dieses Abenteuer glimpflich vorbeigehen. Laß die gefährliche Landung gelingen. Ich habe Marie-Jose zu Hause. Und den kleinen André. Mutter und Kind. Sie warten auf meine Heimkehr…
    Crosby blickte Fields an. »Geh und schenk den Passagieren reinen Wein ein. Mach sie mit ihrer Situation bekannt. Sie sollen sich anschnallen. Wir werden demnächst ziemlich heftig über das Waschbrett der Savanne fegen.«
    »Und wenn einer aufsässig ist?« fragte Tammany Fields.
    Crosbys Augen wurden schmal.
    »Dann weißt du, was du zu tun hast.«
    Fields nickte. Er hob die Luger und machte ›Peng‹! Dann begab er sich zu den Passagieren. »Herhören!« brüllte er. Diejenigen, die geschlafen hatten, schreckten benommen hoch. »Alles aufgepaßt! Ich rede bloß einmal! Ihr habt das unwahrscheinliche Glück, mal bei einer Flugzeugentführung dabeizusein! Damit die Sache klanglos über die Bühne geht, schlage ich vor, daß jeder auf seinem Hintern sitzen bleibt. Sollte einer jedoch denken, zum Helden geboren zu sein, dann soll er mir das jetzt gleich bekanntgegeben. Dafür stanze ich ihm vor allen anderen eine schöne Medaille in die Stirn!«
    »Was habt ihr mit uns vor!« rief der Missionar, ohne sich von seinem Sitz zu erheben.
    »Wir fliegen nicht nach Johannesburg!« antwortete Fields.
    »Sondern?«
    »Wir haben andere Pläne mit euch, Kameraden!«
    »Welcher Organisation gehört ihr an?«
    »Keiner. Wir arbeiten für die eigene Tasche! Und nun schnallt
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