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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Revolver in seinen Hosenbund und ging mit stapfenden Schritten und hochgehobenen Fäusten auf den Barbesitzer zu.
    ***
    Wir waren nicht krank. Wir hörten Stimmen. Aber wir dachten, Terence Robards würde sich mit einem seiner Angestellten unterhalten. Was nebenan gesprochen wurde, konnten wir nicht genau hören. Es war für uns auch nicht sonderlich interessant, solange die rote Lampe nicht aufleuchtete.
    Aber dann vernahmen wir ein lautes Klatschen und ein schmerzhaftes Stöhnen, und wir pfiffen auf das rote Licht, das Terence Robards aus irgendeinem Grund im Stich gelassen hatte. Wir wußten dennoch, daß nebenan unsere Hilfe dringend gebraucht wurde.
    Als wir Terence Robards’ Büro betraten, holte der bullige Gangster soeben zum nächsten Schlag aus, Robards lag vor dem Mann auf den Knien.
    »Stop!« rief ich. »Weg von Robards!«
    Und ich zog meine Beretta, um meinem Befehl mehr Nachdruck zu verleihen, aber der Verbrecher ließ sich nicht einschüchtern. Er zuckte herum, warf sich zur Seite und griff nach seinem Revolver.
    Aber da bewies Suko, daß er trotz seiner Körperfülle unwahrscheinlich schnell sein konnte. Er sauste an mir vorbei und stürzte sich auf den Gangster. Wyatt Pistilli kam nicht dazu, seinen Revolver aus dem Hosenbund zu reißen. Ein Karatehieb meines Freundes verhinderte das. Ein zweiter Treffer warf Pistilli gegen die Wand.
    Jetzt erst besann sich der Gangster seiner kämpferischen Qualitäten. Er stellte sich auf seinen Gegner ein, der wie ein Berserker auf ihn einstürmte, konnte diesen und jenen Schlag abfangen, schaffte sogar einen Konterangriff, der Suko jedoch nicht ernstlich in Gefahr bringen konnte.
    Mein Freund ist in sämtlichen ostasiatischen Kampfsportarten ausgebildet, und er setzte diese Kenntnisse gegen Wyatt Pistilli in vorbildlicher Manier ein. Trotz seines schweren Körpergewichts bewegte sich Suko mit einer geradezu tänzerisch anmutenden Leichtfüßigkeit.
    Pistilli setzte alles auf eine Karte – und verlor!
    Groggy brach er zusammen. Er hatte nichts mehr zu bieten. Ich begab mich zu Terence Robards, während Suko dem Gangster die Kanone abnahm.
    Der Barbesitzer ächzte. »Er… er hat bemerkt, daß ich etwas vorhatte. Er zwang mich, vom Trittschalter wegzugehen.«
    Ich nickte beruhigend. »Es ging ja gerade noch mal gut. Sind Sie okay, Mr. Robards?«
    »Allmählich gewöhne ich mich an die Schläge.«
    Terence Robards sagte mir, daß der Gangster Drue Londons Rollkommando angefordert habe. Die Kerle würden nicht allzu lange auf sich warten lassen. Das beunruhigte den Barbesitzer. Er wußte sich keinen Rat. Aber ich wußte einen.
    Ich ging ans Telefon und rief Captain Basil Pagett an.
    »Ah, Mr. Sinclair. Gibt’s was Neues?«
    »Möchten Sie Drue London einen Strick drehen, Captain?« fragte ich.
    »Mit dem größten Vergnügen.«
    »Dann hören Sie zu…«, begann ich, und dann erzählte ich Captain Pagett, was sich zugetragen hatte und was noch geschehen sollte. Basil Pagett pfiff durch die Zähne. Endlich hatte er eine echte Handhabe gegen Drue London. Er brauchte nur dessen Rollkommando abfangen lassen und jenen Mann kassieren, den Suko hier in Robards’ Büro zusammengefaltet hatte, und schon würde Drue London zum erstenmal bis zur Halskrause in Schwierigkeiten stecken.
    »Vielen Dank für Ihren Anruf, Sinclair!«
    »Keine Ursache, Captain. Es war mir eine Freude, Ihnen helfen zu können«, gab ich zurück und legte auf.
    Da explodierte plötzlich Wyatt Pistilli.
    Der Ganove erkannte, daß er sich hier auf verlorenem Posten befand und wollte schleunigst Fersengeld geben. Wie von der Tarantel gestochen, schnellte er hoch. Er hatte sich soweit erholt, um wieder gefährlich zu sein.
    Wütend riß er einen Stuhl hoch.
    »Vorsicht, Suko!« rief ich.
    Aber da traf der Stuhl bereits voll sein Ziel: Sukos Hinterkopf. Benommen ging mein chinesischer Partner in die Knie.
    Wyatt Pistilli schwang herum und stürmte aus Terence Robards’ Büro. Er schleuderte die Tür hinter sich zu und rammte einen Riegel vor.
    Ich setzte sofort nach. Die Tür hielt meinem ersten Ansturm stand. Ich nahm einen neuerlichen Anlauf. Abermals vergebens. Beim drittenmal knackte das Holz.
    »Laß mich mal«, sagte Suko hinter mir heiser. Er war schon wieder halbwegs klar. Es war erstaunlich, was der Hüne alles einzustecken vermochte.
    Ich trat zur Seite.
    Wie ein Rammbock warf sich Suko gegen die Tür, die vor seinem Körpergewicht kapitulieren mußte. Splitternd brach das Holz. Die Tür
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