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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida
Autoren: Friedrich Tenkrat
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krachte gegen die Wand.
    Und plötzlich hörten wir einen Schrei, bei dem sich uns die Nackenhaare sträubten!
    ***
    Atemlos erreichten wir die finstere Straße. Ein Mann lag auf der Fahrbahn. Er regte sich nicht. Wir eilten zu ihm. Es war der bullige Gangster. An seinem Hals bemerkten wir eine tiefe Bißwunde!
    Mir rieselte es eiskalt über den Rücken.
    Zubin Zagarro!
    Er mußte in unserer Nähe sein. Teufel, den ganzen Tag hatten wir ihn gesucht und nicht gefunden – und nun war er uns so nahe, daß ich das Gefühl hatte, ich brauchte nur den Arm in die Dunkelheit zu strecken und könnte ihn berühren.
    Sie können sich nicht vorstellen, liebe Leser, was in diesem Augenblick in mir vorging.
    Ich hatte plötzlich die Chance, aus dieser Nacht die Nacht der Entscheidung zu machen. Blitzschnell griff ich wieder nach meiner Beretta.
    »John!« sagte Suko gepreßt. »Sieh mal!«
    Er wies auf den Boden neben dem toten Gangster. Mein Freund hatte eine Blutspur entdeckt. Wir folgten ihr. Ich bedeutete Suko mit Handzeichen, er solle hinter mir bleiben. Gebückt folgten wir den Blutstropfen. Sie führten auf eine pechschwarze Mauernische zu. Eine knappe Bewegung war in der undurchdringlichen Dunkelheit.
    Und dann griff mich der Untote jäh an.
    Wie ein Blitz raste er auf mich zu. Sein bleiches Gesicht tauchte vor mir auf. Blut tropfte von seinen harten Lippen. Weit waren seine lüsternen Augen aufgerissen. Er öffnete den Mund. Ich sah seine gefährlichen Vampirzähne.
    Er schlug nach mir.
    Ich tauchte unter dem Hieb weg und wollte auf ihn schießen. Die geweihte Silberkugel hätte ihn zwar nicht töten, aber kampfunfähig machen können. Aber er ließ den Schuß nicht zu.
    Ein Hieb entwaffnete mich. Die Beretta flog auf den Asphalt. Suko schaltete sich ein. Gemeinsam warfen wir uns auf den kraftstrotzenden Kerl. Wir versuchten ihn niederzuringen. Es gelang Suko, den Vampir aufs Kreuz zu werfen, doch Zubin Zagarro schnellte in derselben Sekunde wieder hoch und attackierte uns so schwer, daß wir gezwungen waren, zurückzuweichen.
    Ich bedauerte, daß ich meinen Einsatzkoffer nicht bei mir hatte.
    Aber da war ja noch mein geweihtes Silberkreuz, das ich um den Hals trug. Ich wollte den gefährlichen Blutsauger damit in die Enge treiben. Meine Hände flogen zur Brust. Ich hatte die Absicht, mein Hemd aufzureißen. Doch Zubin Zagarro kam mir in seinem Angriff zuvor.
    Sein Faustschlag traf Suko und warf diesen mehrere Yards weit zurück. Der nächste Hieb galt mir. Ich sah ihn jedoch rechtzeitig kommen und reagierte schnell genug, um ihm zu entgehen.
    Daraufhin stieß Zubin Zagarro ein wütendes Krächzen aus. Von einer Sekunde zur andern nahm er die Gestalt einer riesigen schwarzen Fledermaus an. Schon flatterte er hoch. Irgend etwas traf mich seitlich am Kopf. Ich duckte mich.
    Da packten mich die scharfen Krallen der Fledermaus und rissen mich empor. Ich verlor den Bodenkontakt. Ich baumelte unter den schwarzen Flügeln des Vampirs, der mich entführen wollte.
    Verbissen versuchte ich mich zu befreien. Ich schaffte es nicht.
    Höher, immer höher stieg die Bestie mit mir.
    In wenigen Augenblicken konnte ein Absturz für mich tödlich sein. Ich sah Suko. Mit schnellen Schritten lief er dorthin, wo meine Beretta lag. Er hob die Waffe auf und richtete sie auf mich – jedenfalls kam es mir so vor.
    Ich sah das Mündungsfeuer. Gleichzeitig hörte ich den Knall. Unwillkürlich schloß ich für einen winzigen Moment die Augen. Vielleicht erwartete ich, daß die Kugel mich treffen würde.
    Aber sie traf mich nicht. Suko war ein ausgezeichneter Schütze. Das geweihte Silbergeschoß pfiff an mir vorbei. Der Vampir zuckte zusammen. Er stieß einen heiseren Schrei aus. Der Flügelschlag setzte kurz aus. Dadurch sackten wir ab. Das geweihte Silber machte dem Blutsauger zu schaffen. Es schwächte ihn vorübergehend. Er konnte mich mit seinen scharfen Krallen nicht mehr halten. Ich entglitt ihm und fiel auf den Asphalt.
    Wie eine Katze kam ich auf allen vieren auf, ohne mich zu verletzen.
    Suko wollte erneut auf den Vampir schießen, doch dieser suchte mit gehetzten Flügelschlägen das Weite. Die Schwärze des tintigen Nachthimmels sog ihn förmlich in sich auf.
    Ich wischte mir mit dem Handrücken die Schweißperlen von der Stirn und nahm Suko meine Beretta ab. »Das hätte ins Auge gehen können«, sagte ich.
    »Was tätest du, wenn du mich nicht hättest.«
    »Dann hätte ich jemand anders«, sagte ich feixend. Ich schlug meinem Freund
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